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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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New York.
ist ihrer Grösse und Vornehmheit wegen die Trinity-Kirche er-
wähnenswerth. Ebenso verdient die neue katholische (St. Patriks)
Kathedrale als herrlichste Zierde der 5. Avenue besondere Beachtung.
Sie ist ein herrlicher, aus weissem Marmor aufgeführter gothischer
Bau, der als das schönste Gotteshaus New-Yorks und der neuen Welt
gilt. Von den Galerien ihrer 100 m hohen Thürme eröffnet sich ein
herrlicher Rundblick über New-York und dessen Umgebung.

New-York verfügt über ausgezeichnete Hotels: Fifth-Avenue,
Park-Avenue, Metropolitan-Hotel, Astor-House gehören zu den hervor-
ragendsten. Ueberdies gibt es unzählige Boarding-Houses, Pensionen,
Restaurationen für den feinsten Geschmack, wie Delmonico, und wieder
andere für die grosse Mehrzahl jener, denen nur bescheidene Mittel
zur Verfügung stehen.

Zu den ebenso grossartigen wie dieser Weltstadt zur Ehre ge-
reichenden Anlagen, welche die vitalsten Interessen seiner enormen
Bevölkerung begünstigen, gehören die Wasserwerke, der Central-
bahnhof (Central-Railway-Depot) und die charakteristischen Hoch-
bahnen, die Elevated-Railways.

Die Wasserversorgung erhält die Stadt vom unbedeutenden
Crotonflusse aus Westchester, aus einer Entfernung von circa 75 km.
Schon im Jahre 1842 war der Aquäduct, welcher das gesunde,
krystallhelle Wasser aus der herrlichen Region der Croton-Wasser-
scheide über den Harlem-River nach dem Vertheilungsreservoir in das
Herz von New-York führt, fertiggestellt. Mit immensen Kosten wurden
im Centralpark ein Vorreservoir und noch mehrere andere Reservoirs
angelegt, welche fast anderthalb Milliarden Gallonen Wasser ein-
sammeln. Durch geeignete Pumpwerke und hohe Wasserthürme wurde
auch für Speisung der höchstgelegenen Punkte der Stadt Vorsorge
getroffen. Die Kosten dieser Anlagen betrugen 30 Millionen Dollars. Der
tägliche Wasserverbrauch New-Yorks stellt sich auf 95 Millionen
Gallonen.

Ebenso kunstvoll ausgeführt wie genial erdacht ist die Ver-
einigung der Bahnen im Centrum der Stadt. Durch Tunnels unter
dem Strassenniveau, wodurch der Verkehr in den Strassen unbeinflusst
bleibt, sind die Bahnen zur Centralstation geleitet. Von den 20 ver-
schiedenen Bahnen (jene auf Long-Island ausgenommen), deren Aus-
gangspunkt New-York ist, haben nur drei ihren Bahnhof im Central-
depot und hiemit im eigentlichen Stadtgebiete. Dies sind die "New-
York-Central & Hudson-River-", "New-York & Harlem-" und "New-
York-New-Haven & Hartford-Bahn".


Die Seehäfen des Weltverkehrs. II. Band 8

New York.
ist ihrer Grösse und Vornehmheit wegen die Trinity-Kirche er-
wähnenswerth. Ebenso verdient die neue katholische (St. Patriks)
Kathedrale als herrlichste Zierde der 5. Avenue besondere Beachtung.
Sie ist ein herrlicher, aus weissem Marmor aufgeführter gothischer
Bau, der als das schönste Gotteshaus New-Yorks und der neuen Welt
gilt. Von den Galerien ihrer 100 m hohen Thürme eröffnet sich ein
herrlicher Rundblick über New-York und dessen Umgebung.

New-York verfügt über ausgezeichnete Hotels: Fifth-Avenue,
Park-Avenue, Metropolitan-Hotel, Astor-House gehören zu den hervor-
ragendsten. Ueberdies gibt es unzählige Boarding-Houses, Pensionen,
Restaurationen für den feinsten Geschmack, wie Delmonico, und wieder
andere für die grosse Mehrzahl jener, denen nur bescheidene Mittel
zur Verfügung stehen.

Zu den ebenso grossartigen wie dieser Weltstadt zur Ehre ge-
reichenden Anlagen, welche die vitalsten Interessen seiner enormen
Bevölkerung begünstigen, gehören die Wasserwerke, der Central-
bahnhof (Central-Railway-Depot) und die charakteristischen Hoch-
bahnen, die Elevated-Railways.

Die Wasserversorgung erhält die Stadt vom unbedeutenden
Crotonflusse aus Westchester, aus einer Entfernung von circa 75 km.
Schon im Jahre 1842 war der Aquäduct, welcher das gesunde,
krystallhelle Wasser aus der herrlichen Region der Croton-Wasser-
scheide über den Harlem-River nach dem Vertheilungsreservoir in das
Herz von New-York führt, fertiggestellt. Mit immensen Kosten wurden
im Centralpark ein Vorreservoir und noch mehrere andere Reservoirs
angelegt, welche fast anderthalb Milliarden Gallonen Wasser ein-
sammeln. Durch geeignete Pumpwerke und hohe Wasserthürme wurde
auch für Speisung der höchstgelegenen Punkte der Stadt Vorsorge
getroffen. Die Kosten dieser Anlagen betrugen 30 Millionen Dollars. Der
tägliche Wasserverbrauch New-Yorks stellt sich auf 95 Millionen
Gallonen.

Ebenso kunstvoll ausgeführt wie genial erdacht ist die Ver-
einigung der Bahnen im Centrum der Stadt. Durch Tunnels unter
dem Strassenniveau, wodurch der Verkehr in den Strassen unbeinflusst
bleibt, sind die Bahnen zur Centralstation geleitet. Von den 20 ver-
schiedenen Bahnen (jene auf Long-Island ausgenommen), deren Aus-
gangspunkt New-York ist, haben nur drei ihren Bahnhof im Central-
depot und hiemit im eigentlichen Stadtgebiete. Dies sind die „New-
York-Central & Hudson-River-“, „New-York & Harlem-“ und „New-
York-New-Haven & Hartford-Bahn“.


Die Seehäfen des Weltverkehrs. II. Band 8
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[57/0073] New York. ist ihrer Grösse und Vornehmheit wegen die Trinity-Kirche er- wähnenswerth. Ebenso verdient die neue katholische (St. Patriks) Kathedrale als herrlichste Zierde der 5. Avenue besondere Beachtung. Sie ist ein herrlicher, aus weissem Marmor aufgeführter gothischer Bau, der als das schönste Gotteshaus New-Yorks und der neuen Welt gilt. Von den Galerien ihrer 100 m hohen Thürme eröffnet sich ein herrlicher Rundblick über New-York und dessen Umgebung. New-York verfügt über ausgezeichnete Hotels: Fifth-Avenue, Park-Avenue, Metropolitan-Hotel, Astor-House gehören zu den hervor- ragendsten. Ueberdies gibt es unzählige Boarding-Houses, Pensionen, Restaurationen für den feinsten Geschmack, wie Delmonico, und wieder andere für die grosse Mehrzahl jener, denen nur bescheidene Mittel zur Verfügung stehen. Zu den ebenso grossartigen wie dieser Weltstadt zur Ehre ge- reichenden Anlagen, welche die vitalsten Interessen seiner enormen Bevölkerung begünstigen, gehören die Wasserwerke, der Central- bahnhof (Central-Railway-Depot) und die charakteristischen Hoch- bahnen, die Elevated-Railways. Die Wasserversorgung erhält die Stadt vom unbedeutenden Crotonflusse aus Westchester, aus einer Entfernung von circa 75 km. Schon im Jahre 1842 war der Aquäduct, welcher das gesunde, krystallhelle Wasser aus der herrlichen Region der Croton-Wasser- scheide über den Harlem-River nach dem Vertheilungsreservoir in das Herz von New-York führt, fertiggestellt. Mit immensen Kosten wurden im Centralpark ein Vorreservoir und noch mehrere andere Reservoirs angelegt, welche fast anderthalb Milliarden Gallonen Wasser ein- sammeln. Durch geeignete Pumpwerke und hohe Wasserthürme wurde auch für Speisung der höchstgelegenen Punkte der Stadt Vorsorge getroffen. Die Kosten dieser Anlagen betrugen 30 Millionen Dollars. Der tägliche Wasserverbrauch New-Yorks stellt sich auf 95 Millionen Gallonen. Ebenso kunstvoll ausgeführt wie genial erdacht ist die Ver- einigung der Bahnen im Centrum der Stadt. Durch Tunnels unter dem Strassenniveau, wodurch der Verkehr in den Strassen unbeinflusst bleibt, sind die Bahnen zur Centralstation geleitet. Von den 20 ver- schiedenen Bahnen (jene auf Long-Island ausgenommen), deren Aus- gangspunkt New-York ist, haben nur drei ihren Bahnhof im Central- depot und hiemit im eigentlichen Stadtgebiete. Dies sind die „New- York-Central & Hudson-River-“, „New-York & Harlem-“ und „New- York-New-Haven & Hartford-Bahn“. Die Seehäfen des Weltverkehrs. II. Band 8

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/73>, abgerufen am 21.11.2024.