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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Auckland.

Ein nettes Gebäude besitzt auch die erst vor wenigen Jahren
eröffnete Auckland Free Library and Art Gallery, eine öffentliche,
Jedermann zugängliche Bibliothek mit bereits circa 100.000 Bänden.

Die Bankinstitute haben sich auch in Auckland wohl einge-
richtet. Vertreten sind hier durchwegs in eigenen Bauten die Neu-
seeland-, die Neusüdwales-, die Australasian, die Colonialbank, die
Union- und Nationalbank. Die Aucklander Sparcasse verfügt über ein
besonders hervorragendes Gebäude. Selbstverständlich ist nach dem
guten australischen Brauche kein Mangel an Gartenanlagen, von denen
in erster Reihe der botanische Garten genannt werden muss. Daran
reihen sich noch der City Park und der Albert Park. Theater gibt es
zwei, das Royal Theatre und das Opernhaus.

In Auckland befindet sich eine ganz bedeutende Anzahl indu-
strieller Etablissements, insbesondere Sägemühlen und bedeutende
Tischlereien, dann eine grosse Zuckerraffinerie, welche einen nahm-
haften Theil des auf Neuseeland consumirten Zuckers herstellt.

Die Stadt hat bei 50.000 Einwohner und besitzt bereits ein
Tramwaynetz, welches die eigentliche Stadt und die Vorstädte mit
einander verbindet.

Das Eisenbahnwesen hat auf Neuseeland auch schon Ausdehnung
gewonnen und durch dasselbe steht Auckland mit der ganzen Nord-
Insel in reger Verbindung. Es führt zunächst eine Hauptlinie südwärts
durch die ganze Insel bis Wellington. Von dieser Hauptlinie sondert
sich nebst der schon erwähnten kurzen Strecke nach Onehunga ein
Zweig in östlicher Richtung nach New Plymouth ab, ein anderer geht
an die Ostküste bis Napier, ein dritter durchzieht den südöstlichen
District der Insel und mündet dann gleichfalls in Wellington. Ausser-
dem gibt es noch mehrere andere Seitenbahnen. Eine bedeutende
Ergänzung des Netzes ist theils projectirt, theils auch schon in Aus-
führung begriffen. Ebenso ist die Bahn nördlich von Auckland bis
zur Nordspitze der Insel begonnen und sieht ihrer Vollendung ent-
gegen.

Die Bahnen sind theils Eigenthum des Staates, theils gehören
sie Privatgesellschaften. In gleicher Weise wie die Nord-Insel ist auch
die Süd-Insel von Neuseeland der Länge nach von einem viel ver-
zweigten Bahnsysteme durchzogen. Die Bahnen in Neuseeland haben
nach den letzten Ausweisen bereits eine Ausdehnung von mehr als
3200 km, eine gewiss stattliche Ziffer für eine Colonie in der
fernen Südsee.


Auckland.

Ein nettes Gebäude besitzt auch die erst vor wenigen Jahren
eröffnete Auckland Free Library and Art Gallery, eine öffentliche,
Jedermann zugängliche Bibliothek mit bereits circa 100.000 Bänden.

Die Bankinstitute haben sich auch in Auckland wohl einge-
richtet. Vertreten sind hier durchwegs in eigenen Bauten die Neu-
seeland-, die Neusüdwales-, die Australasian, die Colonialbank, die
Union- und Nationalbank. Die Aucklander Sparcasse verfügt über ein
besonders hervorragendes Gebäude. Selbstverständlich ist nach dem
guten australischen Brauche kein Mangel an Gartenanlagen, von denen
in erster Reihe der botanische Garten genannt werden muss. Daran
reihen sich noch der City Park und der Albert Park. Theater gibt es
zwei, das Royal Theatre und das Opernhaus.

In Auckland befindet sich eine ganz bedeutende Anzahl indu-
strieller Etablissements, insbesondere Sägemühlen und bedeutende
Tischlereien, dann eine grosse Zuckerraffinerie, welche einen nahm-
haften Theil des auf Neuseeland consumirten Zuckers herstellt.

Die Stadt hat bei 50.000 Einwohner und besitzt bereits ein
Tramwaynetz, welches die eigentliche Stadt und die Vorstädte mit
einander verbindet.

Das Eisenbahnwesen hat auf Neuseeland auch schon Ausdehnung
gewonnen und durch dasselbe steht Auckland mit der ganzen Nord-
Insel in reger Verbindung. Es führt zunächst eine Hauptlinie südwärts
durch die ganze Insel bis Wellington. Von dieser Hauptlinie sondert
sich nebst der schon erwähnten kurzen Strecke nach Onehunga ein
Zweig in östlicher Richtung nach New Plymouth ab, ein anderer geht
an die Ostküste bis Napier, ein dritter durchzieht den südöstlichen
District der Insel und mündet dann gleichfalls in Wellington. Ausser-
dem gibt es noch mehrere andere Seitenbahnen. Eine bedeutende
Ergänzung des Netzes ist theils projectirt, theils auch schon in Aus-
führung begriffen. Ebenso ist die Bahn nördlich von Auckland bis
zur Nordspitze der Insel begonnen und sieht ihrer Vollendung ent-
gegen.

Die Bahnen sind theils Eigenthum des Staates, theils gehören
sie Privatgesellschaften. In gleicher Weise wie die Nord-Insel ist auch
die Süd-Insel von Neuseeland der Länge nach von einem viel ver-
zweigten Bahnsysteme durchzogen. Die Bahnen in Neuseeland haben
nach den letzten Ausweisen bereits eine Ausdehnung von mehr als
3200 km, eine gewiss stattliche Ziffer für eine Colonie in der
fernen Südsee.


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[823/0839] Auckland. Ein nettes Gebäude besitzt auch die erst vor wenigen Jahren eröffnete Auckland Free Library and Art Gallery, eine öffentliche, Jedermann zugängliche Bibliothek mit bereits circa 100.000 Bänden. Die Bankinstitute haben sich auch in Auckland wohl einge- richtet. Vertreten sind hier durchwegs in eigenen Bauten die Neu- seeland-, die Neusüdwales-, die Australasian, die Colonialbank, die Union- und Nationalbank. Die Aucklander Sparcasse verfügt über ein besonders hervorragendes Gebäude. Selbstverständlich ist nach dem guten australischen Brauche kein Mangel an Gartenanlagen, von denen in erster Reihe der botanische Garten genannt werden muss. Daran reihen sich noch der City Park und der Albert Park. Theater gibt es zwei, das Royal Theatre und das Opernhaus. In Auckland befindet sich eine ganz bedeutende Anzahl indu- strieller Etablissements, insbesondere Sägemühlen und bedeutende Tischlereien, dann eine grosse Zuckerraffinerie, welche einen nahm- haften Theil des auf Neuseeland consumirten Zuckers herstellt. Die Stadt hat bei 50.000 Einwohner und besitzt bereits ein Tramwaynetz, welches die eigentliche Stadt und die Vorstädte mit einander verbindet. Das Eisenbahnwesen hat auf Neuseeland auch schon Ausdehnung gewonnen und durch dasselbe steht Auckland mit der ganzen Nord- Insel in reger Verbindung. Es führt zunächst eine Hauptlinie südwärts durch die ganze Insel bis Wellington. Von dieser Hauptlinie sondert sich nebst der schon erwähnten kurzen Strecke nach Onehunga ein Zweig in östlicher Richtung nach New Plymouth ab, ein anderer geht an die Ostküste bis Napier, ein dritter durchzieht den südöstlichen District der Insel und mündet dann gleichfalls in Wellington. Ausser- dem gibt es noch mehrere andere Seitenbahnen. Eine bedeutende Ergänzung des Netzes ist theils projectirt, theils auch schon in Aus- führung begriffen. Ebenso ist die Bahn nördlich von Auckland bis zur Nordspitze der Insel begonnen und sieht ihrer Vollendung ent- gegen. Die Bahnen sind theils Eigenthum des Staates, theils gehören sie Privatgesellschaften. In gleicher Weise wie die Nord-Insel ist auch die Süd-Insel von Neuseeland der Länge nach von einem viel ver- zweigten Bahnsysteme durchzogen. Die Bahnen in Neuseeland haben nach den letzten Ausweisen bereits eine Ausdehnung von mehr als 3200 km, eine gewiss stattliche Ziffer für eine Colonie in der fernen Südsee.

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 823. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/839>, abgerufen am 24.11.2024.