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Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721.

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[Beginn Spaltensatz] ein klares, und durchsichtiges, weisses Hartz, das wird zu harten Körnern, wie der Mastix. Lateinisch wird es Cedria, frantzösisch Gomme de Cedre und Manne mastichine, teutsch, Cedernhartz, auch Cederngummi, genennet.

Wann nichts mehr aus dem Baume laufft, so reissen sie ihn, da tröpfelt alsdann ein fließiges Hartz heraus, welches harte wird, indem es den Baum lang herunter rinnet: und dieses heisset Resina Cedri, Cedernhartz. Es ist schön, durchsichtig, gelb, leicht zu zerreiben, und riechet gut. Wir bekommen diese Cederngummi und Hartze in Franckreich gar selten zu sehen.

Das Cedernholtz wird zu sauberer Tischlerarbeit gebrauchet. Es führet viel Oel und Sal essentiale.

Es treibet den Schweiß, wann es gepülvert, oder abgesotten gebrauchet wird.

Cedria wird nicht gar recht Cederngummi genannt, indem es das reineste Hartz des Baumes ist. Es digeriret, erweichet, reiniget, heilet und stärcket.

Cedrus kommt von keo, uro, ich brenne, her, dieweil die Cedernzweige, welche voller Hartz stecken, als wie die Fackeln, damit man bey der Nacht zu leuchten pflegt, verbrennet werden.

Cedrus Baccifera.

Cedrus baccifera, C.B.

Cedrus minor, Dod.

frantzösisch, petit Cedre, oder Oxycedre.

teutsch, die kleine Ceder. Ist ein Baum, dessen es drey Sorten giebt.

Die erste heisset

Cedrus Lycia, retusa Bellonio dicta, J.B.

Cedrus solio Cupressi major, fructu flavescente, C.B. Pit. Tournef.

Cedrus Phoenicia, Plinii.

Cedrus Lycia, Matth. Gesn.

Oxycedrus Lycia, Dod. Ger.

Oxycedrus folio Cupressi, aut Sabina major, Monspel. Lob.

Cedrus minor, Cord. Portae.

Cedrus pumila foliis obtusis & Phoenicia, Belli.

Juniperus major, seu Cupressus sylvestris, Dioscorid.

Dessen Stamm und Aeste sind krumm und knortzig. Sein Holtz ist röthlicht, und hat einen solchen Geruch, wie das Cypressenholtz. Die Blätter sind schmal und spitzig, weit härter als am Wachholder und auch stachlichter, sehen immer grün, und denen an Cypressen ähnlich. Seine Kätzlein bestehen aus einem Hauffen kleinen Schupen, unter denen sich einige kleine Beutlein, mit Staube angefüllt, befinden. Die Früchte wachsen an eben demselbigen Stamme, iedoch an besondern Orten: und sind Beeren, die sich gelb färben, wann sie zeitig werden, in etwas fleischig und wohlriechend, [Spaltenumbruch] eines annehmlichen Geschmacks; iedwede beschliesset insgemein drey kleine, beinharte Kernlein, die an der einen Seite, oder auf dem Rücken rund erhaben, an den andern Seiten aber platt sind: ein iedes beschleust ein länglichtes Samenkörnlein. In warmen Landen dringet aus dem Stamme dieses Baumes ein Gummi, welches Vernix, Verniß, genennet wird.

Die andere Sorte heist

Cedrus folio Cupressi media majoribus baccis, C.B. Pit. Tournef.

Cedrus Lycia, Bellon.

Cedrus minor altera, Dioscor.

Cedrus Phoenicea altera, Plinii & Theophrasti, vel prima, Lob. Icon.

Thuia Massiliensium, Lugd.

Ist von der ersten nur darinn unterschieden, daß er viel niedriger ist, und viel dickere oder grössere Beeren bringet.

Die dritte heist

Cedrus Hispanica procerior, fructu maximo, Pit. Tournef.

Die ist die höchste unter allen, und ihre Beeren sind viel grösser und schwartz.

Diese Cedern wachsen in Italien, in Spanien, in Provence und Languedoc; sie bleiben beständig grün. Sie führen viel Oel.

Ihre Blätter dienen für den Magen, sind gut die Winde und Blehungen auszutreiben, die Dauung zu befördern, sind desgleichen für die Colic, so von Blehungen entstanden, dienlich. Man zerkauet ein oder etliche kleine Stück, und kan sie auch abgesotten brauchen.

Das Holtz erreget den Schweiß, wann es abgesotten gebrauchet wird.

Die Früchte Cedrides, Cedernüsse, genennet, dienen den Magen zu stärcken, und die Verdauung zu befördern.

Oxycedrus kommt, von oxus, acutus, scharff, spitzig und kedros, Cedrus, eine Ceder, als ob man wolte sprechen, eine Ceder mit scharffen, spitzigen Blättern.

Aus dem Cedernholtz wird auf gewöhnliche Weise, durch die Retorte, ein schwartzes Oel gezogen, welches für das wahrhafte Oleum Cade, Huile de Cade, gehalten wird. Doch dem sey wie ihm will, es ist zum wenigsten für die weissen schupichten Flechten und für die Krätze gut, auch zu der Taubheit und Mutterbeschwerung. Es kan innerlich und äusserlich gebrauchet werden.

Die dosis sind zwey Tropfen bis auf sechs.

Celtis.

Celtis fructu nigricante, Pit. Tournef.

Lotus arbor, sive Celtis, Tur.

Bagolatus Tridentinis, Guil.

Lotus fructu Cerasi, C.B.

Lotus arbor, Lob. Icon.

Lotus arbor fructu Cerasi, J.B.

Cacavia Cretensibus, Gesn.

frantzösisch, Micocoulier.

teutsch, der Zirgelbaum.

Ist ein grosser und starcker, ästiger Baum; dessen Rinde dicht und weißlicht ist. Sein Laub sieht wie [Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz] ein klares, und durchsichtiges, weisses Hartz, das wird zu harten Körnern, wie der Mastix. Lateinisch wird es Cedria, frantzösisch Gomme de Cedre und Manne mastichine, teutsch, Cedernhartz, auch Cederngummi, genennet.

Wann nichts mehr aus dem Baume laufft, so reissen sie ihn, da tröpfelt alsdann ein fließiges Hartz heraus, welches harte wird, indem es den Baum lang herunter rinnet: und dieses heisset Resina Cedri, Cedernhartz. Es ist schön, durchsichtig, gelb, leicht zu zerreiben, und riechet gut. Wir bekommen diese Cederngummi und Hartze in Franckreich gar selten zu sehen.

Das Cedernholtz wird zu sauberer Tischlerarbeit gebrauchet. Es führet viel Oel und Sal essentiale.

Es treibet den Schweiß, wann es gepülvert, oder abgesotten gebrauchet wird.

Cedria wird nicht gar recht Cederngummi genañt, indem es das reineste Hartz des Baumes ist. Es digeriret, erweichet, reiniget, heilet und stärcket.

Cedrus kommt von κέω, uro, ich brenne, her, dieweil die Cedernzweige, welche voller Hartz stecken, als wie die Fackeln, damit man bey der Nacht zu leuchten pflegt, verbrennet werden.

Cedrus Baccifera.

Cedrus baccifera, C.B.

Cedrus minor, Dod.

frantzösisch, petit Cédre, oder Oxycédre.

teutsch, die kleine Ceder. Ist ein Baum, dessen es drey Sorten giebt.

Die erste heisset

Cedrus Lycia, retusa Bellonio dicta, J.B.

Cedrus solio Cupressi major, fructu flavescente, C.B. Pit. Tournef.

Cedrus Phœnicia, Plinii.

Cedrus Lycia, Matth. Gesn.

Oxycedrus Lycia, Dod. Ger.

Oxycedrus folio Cupressi, aut Sabina major, Monspel. Lob.

Cedrus minor, Cord. Portæ.

Cedrus pumila foliis obtusis & Phœnicia, Belli.

Juniperus major, seu Cupressus sylvestris, Dioscorid.

Dessen Stamm und Aeste sind krumm und knortzig. Sein Holtz ist röthlicht, und hat einen solchen Geruch, wie das Cypressenholtz. Die Blätter sind schmal und spitzig, weit härter als am Wachholder und auch stachlichter, sehen immer grün, und denen an Cypressen ähnlich. Seine Kätzlein bestehen aus einem Hauffen kleinen Schupen, unter denen sich einige kleine Beutlein, mit Staube angefüllt, befinden. Die Früchte wachsen an eben demselbigen Stamme, iedoch an besondern Orten: und sind Beeren, die sich gelb färben, wann sie zeitig werden, in etwas fleischig und wohlriechend, [Spaltenumbruch] eines annehmlichen Geschmacks; iedwede beschliesset insgemein drey kleine, beinharte Kernlein, die an der einen Seite, oder auf dem Rücken rund erhaben, an den andern Seiten aber platt sind: ein iedes beschleust ein länglichtes Samenkörnlein. In warmen Landen dringet aus dem Stamme dieses Baumes ein Gummi, welches Vernix, Verniß, genennet wird.

Die andere Sorte heist

Cedrus folio Cupressi media majoribus baccis, C.B. Pit. Tournef.

Cedrus Lycia, Bellon.

Cedrus minor altera, Dioscor.

Cedrus Phœnicea altera, Plinii & Theophrasti, vel prima, Lob. Icon.

Thuia Massiliensium, Lugd.

Ist von der ersten nur darinn unterschieden, daß er viel niedriger ist, und viel dickere oder grössere Beeren bringet.

Die dritte heist

Cedrus Hispanica procerior, fructu maximo, Pit. Tournef.

Die ist die höchste unter allen, und ihre Beeren sind viel grösser und schwartz.

Diese Cedern wachsen in Italien, in Spanien, in Provence und Languedoc; sie bleiben beständig grün. Sie führen viel Oel.

Ihre Blätter dienen für den Magen, sind gut die Winde und Blehungen auszutreiben, die Dauung zu befördern, sind desgleichen für die Colic, so von Blehungen entstanden, dienlich. Man zerkauet ein oder etliche kleine Stück, und kan sie auch abgesotten brauchen.

Das Holtz erreget den Schweiß, wann es abgesotten gebrauchet wird.

Die Früchte Cedrides, Cedernüsse, genennet, dienen den Magen zu stärcken, und die Verdauung zu befördern.

Oxycedrus kommt, von ὀξὺς, acutus, scharff, spitzig und κεδρος, Cedrus, eine Ceder, als ob man wolte sprechen, eine Ceder mit scharffen, spitzigen Blättern.

Aus dem Cedernholtz wird auf gewöhnliche Weise, durch die Retorte, ein schwartzes Oel gezogen, welches für das wahrhafte Oleum Cade, Huile de Cade, gehalten wird. Doch dem sey wie ihm will, es ist zum wenigsten für die weissen schupichten Flechten und für die Krätze gut, auch zu der Taubheit und Mutterbeschwerung. Es kan innerlich und äusserlich gebrauchet werden.

Die dosis sind zwey Tropfen bis auf sechs.

Celtis.

Celtis fructu nigricante, Pit. Tournef.

Lotus arbor, sive Celtis, Tur.

Bagolatus Tridentinis, Guil.

Lotus fructu Cerasi, C.B.

Lotus arbor, Lob. Icon.

Lotus arbor fructu Cerasi, J.B.

Cacavia Cretensibus, Gesn.

frantzösisch, Micocoulier.

teutsch, der Zirgelbaum.

Ist ein grosser und starcker, ästiger Baum; dessen Rinde dicht und weißlicht ist. Sein Laub sieht wie [Ende Spaltensatz]

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[0153] ein klares, und durchsichtiges, weisses Hartz, das wird zu harten Körnern, wie der Mastix. Lateinisch wird es Cedria, frantzösisch Gomme de Cedre und Manne mastichine, teutsch, Cedernhartz, auch Cederngummi, genennet. Wann nichts mehr aus dem Baume laufft, so reissen sie ihn, da tröpfelt alsdann ein fließiges Hartz heraus, welches harte wird, indem es den Baum lang herunter rinnet: und dieses heisset Resina Cedri, Cedernhartz. Es ist schön, durchsichtig, gelb, leicht zu zerreiben, und riechet gut. Wir bekommen diese Cederngummi und Hartze in Franckreich gar selten zu sehen. Das Cedernholtz wird zu sauberer Tischlerarbeit gebrauchet. Es führet viel Oel und Sal essentiale. Es treibet den Schweiß, wann es gepülvert, oder abgesotten gebrauchet wird. Cedria wird nicht gar recht Cederngummi genañt, indem es das reineste Hartz des Baumes ist. Es digeriret, erweichet, reiniget, heilet und stärcket. Cedrus kommt von κέω, uro, ich brenne, her, dieweil die Cedernzweige, welche voller Hartz stecken, als wie die Fackeln, damit man bey der Nacht zu leuchten pflegt, verbrennet werden. Cedrus Baccifera. Cedrus baccifera, C.B. Cedrus minor, Dod. frantzösisch, petit Cédre, oder Oxycédre. teutsch, die kleine Ceder. Ist ein Baum, dessen es drey Sorten giebt. Die erste heisset Cedrus Lycia, retusa Bellonio dicta, J.B. Cedrus solio Cupressi major, fructu flavescente, C.B. Pit. Tournef. Cedrus Phœnicia, Plinii. Cedrus Lycia, Matth. Gesn. Oxycedrus Lycia, Dod. Ger. Oxycedrus folio Cupressi, aut Sabina major, Monspel. Lob. Cedrus minor, Cord. Portæ. Cedrus pumila foliis obtusis & Phœnicia, Belli. Juniperus major, seu Cupressus sylvestris, Dioscorid. Dessen Stamm und Aeste sind krumm und knortzig. Sein Holtz ist röthlicht, und hat einen solchen Geruch, wie das Cypressenholtz. Die Blätter sind schmal und spitzig, weit härter als am Wachholder und auch stachlichter, sehen immer grün, und denen an Cypressen ähnlich. Seine Kätzlein bestehen aus einem Hauffen kleinen Schupen, unter denen sich einige kleine Beutlein, mit Staube angefüllt, befinden. Die Früchte wachsen an eben demselbigen Stamme, iedoch an besondern Orten: und sind Beeren, die sich gelb färben, wann sie zeitig werden, in etwas fleischig und wohlriechend, eines annehmlichen Geschmacks; iedwede beschliesset insgemein drey kleine, beinharte Kernlein, die an der einen Seite, oder auf dem Rücken rund erhaben, an den andern Seiten aber platt sind: ein iedes beschleust ein länglichtes Samenkörnlein. In warmen Landen dringet aus dem Stamme dieses Baumes ein Gummi, welches Vernix, Verniß, genennet wird. Die andere Sorte heist Cedrus folio Cupressi media majoribus baccis, C.B. Pit. Tournef. Cedrus Lycia, Bellon. Cedrus minor altera, Dioscor. Cedrus Phœnicea altera, Plinii & Theophrasti, vel prima, Lob. Icon. Thuia Massiliensium, Lugd. Ist von der ersten nur darinn unterschieden, daß er viel niedriger ist, und viel dickere oder grössere Beeren bringet. Die dritte heist Cedrus Hispanica procerior, fructu maximo, Pit. Tournef. Die ist die höchste unter allen, und ihre Beeren sind viel grösser und schwartz. Diese Cedern wachsen in Italien, in Spanien, in Provence und Languedoc; sie bleiben beständig grün. Sie führen viel Oel. Ihre Blätter dienen für den Magen, sind gut die Winde und Blehungen auszutreiben, die Dauung zu befördern, sind desgleichen für die Colic, so von Blehungen entstanden, dienlich. Man zerkauet ein oder etliche kleine Stück, und kan sie auch abgesotten brauchen. Das Holtz erreget den Schweiß, wann es abgesotten gebrauchet wird. Die Früchte Cedrides, Cedernüsse, genennet, dienen den Magen zu stärcken, und die Verdauung zu befördern. Oxycedrus kommt, von ὀξὺς, acutus, scharff, spitzig und κεδρος, Cedrus, eine Ceder, als ob man wolte sprechen, eine Ceder mit scharffen, spitzigen Blättern. Aus dem Cedernholtz wird auf gewöhnliche Weise, durch die Retorte, ein schwartzes Oel gezogen, welches für das wahrhafte Oleum Cade, Huile de Cade, gehalten wird. Doch dem sey wie ihm will, es ist zum wenigsten für die weissen schupichten Flechten und für die Krätze gut, auch zu der Taubheit und Mutterbeschwerung. Es kan innerlich und äusserlich gebrauchet werden. Die dosis sind zwey Tropfen bis auf sechs. Celtis. Celtis fructu nigricante, Pit. Tournef. Lotus arbor, sive Celtis, Tur. Bagolatus Tridentinis, Guil. Lotus fructu Cerasi, C.B. Lotus arbor, Lob. Icon. Lotus arbor fructu Cerasi, J.B. Cacavia Cretensibus, Gesn. frantzösisch, Micocoulier. teutsch, der Zirgelbaum. Ist ein grosser und starcker, ästiger Baum; dessen Rinde dicht und weißlicht ist. Sein Laub sieht wie

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Zitationshilfe: Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lemery_lexicon_1721/153>, abgerufen am 22.11.2024.