Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721.

Bild:
<< vorherige Seite

[Beginn Spaltensatz] dieweil die Blätter dieses Krautes, als wie eine kleine Säge ausgezacket sind.

Sesamoides.

Sesamoides fructu stellato, Pit. Tournef.

Reseda Linariae foliis, C. B.

frantzösisch, Sesamoide.

Ist ein Kraut, das einen Stengel treibt, zu anderthalben Schuh hoch, der ist rund und in Seitenzweige, einer Hand lang zertheilet, die sind mit schmalen Blättern besetzet, welche so lang sind, als wie die an der Linaria. Ein jeder Zweig sieht vorn am Ende aus wie eine Aehre, an welcher kleine mosige, als wie gefräntzelte, bleiche oder gelblichte Blümlein sitzen, nach denen kleine Früchte als wie Sternlein folgen, die stecken voller zarte, bleiche Samen. Die Wurtzel ist etwas lang und weiß. Dieses Kraut wächst in warmen Landen, an bergicht- und sandigen Orten, wie z.E. auf dem Pyrenäischen Gebürge.

Es soll reinigen und zertheilen.

Sesamoides kommt von Sesamum, Sesamkraut, weil zwischen diesen Gewächsen einige Gleichheit soll befunden worden seyn.

Sesamum.

Sesamum Dod. C.B.J.B. Raji Hist.

Sesama, Caesalp.

Sempsem, Alpino.

Digitalis orientalis Sesamum dicta, Pit. Tournef.

frantzösisch, Sesame oder Jugeoline.

teutsch, Leinflachsdotter.

Ist eine Gattung Digitalis, oder ein Kraut, das einem Stengel oder Rohr, als wie die Ferula zu treiben pfleget, der wird auf anderthalben Schuh hoch, ist gerade, steiff, viel dicker und weit ästiger als wie die Hirsenstengel. Seine Blätter sind länglicht und spitzig, dicke und röthlichtgrüne, einige gantz, andere ausgezackt. Die Blüten entspriessen aus den Winckeln, zwischen den Stengeln und Blättern heraus, sind groß und länglicht, oben ausgeschweifft, einem Fingerhute nicht unähnlich, und weiß von Farbe. Nach denenselben folgen gelbe Früchte, die sind eckigte Hülsen, jedwede in zwey Fächlein abgetheilt, so voller länglichter oder ovalrunder, weisser Samen stecken, die voller Marck und Oel sind, süsse schmecken und etwas Nahrung geben: es wird ein Oel daraus geprest, das dient zum essen und zum brennen. Dieses Kraut wächst in Syrien, in Candien, zu Alexandria und in Indien. Es giebet sehr viel Samen.

Die Egyptier brauchen dieses Kraut zur Bähung für das stechen auf der Brust, für schweres Athemhohlen, für böse Augen, die harten scirrhösen Beulen und Geschwulst zu erweichen, auch zu Clystiren, [Spaltenumbruch] wider die Colic, den Leib gelind zu halten, und der Weiber Reinigung zu befördern.

Der Samen wird als wie der Hirse zur Speise gebraucht: er dienet zum er weichen, zum lindern, zum befeuchten, zum zertheilen, die Schmertzen zu stillen, und den Samen zu befördern.

Das Oel davon erweichet, zertheilet und ist den Nerven gut, wann es äusserlich gebrauchet wird.

Sesamum kommt von dem egyptischen Worte Sempsem, das bedeutet eben soviel: auf griechisch sesamon.

Sesban.

Sesban, Alpin. & Clus. ad Garz.

Seban, sive Sesban Indicum, Cam.

Seysban, Honorat, Belli.

Galega AEgyptiaca, siliquis articularis, C. B.

Ist ein egyptischer Strauch, so groß als wie die Myrten: dessen Zweige sind gerade, hol und voller Marck. Die Blätter sind klein, länglicht, schmal und fettig, von Farbe bleichgrün, und haben in der Mitten eine kleine Ader. Seine Blüten stehen Traubenweise bey einander, und sehen schier als wie die an dem Ginst. Nach denenselben folgen Schoten, die länger sind als wie ein Finger, sehr schmal und spitzig, und beschliessen länglichte Samen, dem Bockshornsamen nicht ungleich, von scharffen, beissendem Geschmack. Dieser Strauch wächst in den Hecken.

Der Samen stärcket den Magen, hilfft zur Verdauung, stillet den Durchfall und die Zeit, wann er eingenommen wird.

Seseli.

Seseli Massiliense, Ang. Dod.

Seseli Massiliense Foeniculi folio, quod Dioscoridis censetur, C.B.

Foeniculum tortuosum, J.B. Pit. Tournef.

Sesseli Massiliense folio Foeniculi crassiore, Adv. Lob.

Foeniculum petraeum, Tab.

frantzösisch, Seseli de Marseille oder Fenouil tortu.

teutsch, Seselkraut.

Ist eine Gattung Fenchel, oder ein Kraut, das einen Stengel treibt, zu ein bis anderthalben Fuß hoch, der ist streiffig, voll weisses Marck, theilet sich, sobald er nur aus seiner Wurtzel entsprossen, in gar viel Zweige, welche veste, gedrehet, knotig und ziemlich dicke sind, breiten sich weit aus. Die Blätter sehen wie die an dem Fenchel, sind aber etwas dicker, kürtzer, härter, und stehen weiter von einander, haben eine Farbe, als wie die Dille. Auf den Spitzen bringt er Dolden oder Kronen, darauf stehen kleine Blümlein, die sind fünffblätterig, in Rösleinform, von Farbe weiß, [Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz] dieweil die Blätter dieses Krautes, als wie eine kleine Säge ausgezacket sind.

Sesamoides.

Sesamoides fructu stellato, Pit. Tournef.

Reseda Linariæ foliis, C. B.

frantzösisch, Sesamoide.

Ist ein Kraut, das einen Stengel treibt, zu anderthalben Schuh hoch, der ist rund und in Seitenzweige, einer Hand lang zertheilet, die sind mit schmalen Blättern besetzet, welche so lang sind, als wie die an der Linaria. Ein jeder Zweig sieht vorn am Ende aus wie eine Aehre, an welcher kleine mosige, als wie gefräntzelte, bleiche oder gelblichte Blümlein sitzen, nach denen kleine Früchte als wie Sternlein folgen, die stecken voller zarte, bleiche Samen. Die Wurtzel ist etwas lang und weiß. Dieses Kraut wächst in warmen Landen, an bergicht- und sandigen Orten, wie z.E. auf dem Pyrenäischen Gebürge.

Es soll reinigen und zertheilen.

Sesamoides kommt von Sesamum, Sesamkraut, weil zwischen diesen Gewächsen einige Gleichheit soll befunden worden seyn.

Sesamum.

Sesamum Dod. C.B.J.B. Raji Hist.

Sesama, Cæsalp.

Sempsem, Alpino.

Digitalis orientalis Sesamum dicta, Pit. Tournef.

frantzösisch, Sesame oder Jugeoline.

teutsch, Leinflachsdotter.

Ist eine Gattung Digitalis, oder ein Kraut, das einem Stengel oder Rohr, als wie die Ferula zu treiben pfleget, der wird auf anderthalben Schuh hoch, ist gerade, steiff, viel dicker und weit ästiger als wie die Hirsenstengel. Seine Blätter sind länglicht und spitzig, dicke und röthlichtgrüne, einige gantz, andere ausgezackt. Die Blüten entspriessen aus den Winckeln, zwischen den Stengeln und Blättern heraus, sind groß und länglicht, oben ausgeschweifft, einem Fingerhute nicht unähnlich, und weiß von Farbe. Nach denenselben folgen gelbe Früchte, die sind eckigte Hülsen, jedwede in zwey Fächlein abgetheilt, so voller länglichter oder ovalrunder, weisser Samen stecken, die voller Marck und Oel sind, süsse schmecken und etwas Nahrung geben: es wird ein Oel daraus geprest, das dient zum essen und zum brennen. Dieses Kraut wächst in Syrien, in Candien, zu Alexandria und in Indien. Es giebet sehr viel Samen.

Die Egyptier brauchen dieses Kraut zur Bähung für das stechen auf der Brust, für schweres Athemhohlen, für böse Augen, die harten scirrhösen Beulen und Geschwulst zu erweichen, auch zu Clystiren, [Spaltenumbruch] wider die Colic, den Leib gelind zu halten, und der Weiber Reinigung zu befördern.

Der Samen wird als wie der Hirse zur Speise gebraucht: er dienet zum er weichen, zum lindern, zum befeuchten, zum zertheilen, die Schmertzen zu stillen, und den Samen zu befördern.

Das Oel davon erweichet, zertheilet und ist den Nerven gut, wann es äusserlich gebrauchet wird.

Sesamum kommt von dem egyptischen Worte Sempsem, das bedeutet eben soviel: auf griechisch σήσαμον.

Sesban.

Sesban, Alpin. & Clus. ad Garz.

Seban, sive Sesban Indicum, Cam.

Seysban, Honorat, Belli.

Galega Ægyptiaca, siliquis articularis, C. B.

Ist ein egyptischer Strauch, so groß als wie die Myrten: dessen Zweige sind gerade, hol und voller Marck. Die Blätter sind klein, länglicht, schmal und fettig, von Farbe bleichgrün, und haben in der Mitten eine kleine Ader. Seine Blüten stehen Traubenweise bey einander, und sehen schier als wie die an dem Ginst. Nach denenselben folgen Schoten, die länger sind als wie ein Finger, sehr schmal und spitzig, und beschliessen länglichte Samen, dem Bockshornsamen nicht ungleich, von scharffen, beissendem Geschmack. Dieser Strauch wächst in den Hecken.

Der Samen stärcket den Magen, hilfft zur Verdauung, stillet den Durchfall und die Zeit, wann er eingenommen wird.

Seseli.

Seseli Massiliense, Ang. Dod.

Seseli Massiliense Fœniculi folio, quod Dioscoridis censetur, C.B.

Fœniculum tortuosum, J.B. Pit. Tournef.

Sesseli Massiliense folio Fœniculi crassiore, Adv. Lob.

Fœniculum petræum, Tab.

frantzösisch, Seseli de Marseille oder Fenouil tortu.

teutsch, Seselkraut.

Ist eine Gattung Fenchel, oder ein Kraut, das einen Stengel treibt, zu ein bis anderthalben Fuß hoch, der ist streiffig, voll weisses Marck, theilet sich, sobald er nur aus seiner Wurtzel entsprossen, in gar viel Zweige, welche veste, gedrehet, knotig und ziemlich dicke sind, breiten sich weit aus. Die Blätter sehen wie die an dem Fenchel, sind aber etwas dicker, kürtzer, härter, und stehen weiter von einander, haben eine Farbe, als wie die Dille. Auf den Spitzen bringt er Dolden oder Kronen, darauf stehen kleine Blümlein, die sind fünffblätterig, in Rösleinform, von Farbe weiß, [Ende Spaltensatz]

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div type="lexiconEntry">
          <p><pb facs="#f0543"/><cb type="start"/>
dieweil die Blätter dieses Krautes, als wie eine kleine Säge ausgezacket sind.</p>
        </div><lb/>
        <div type="lexiconEntry">
          <head>Sesamoides.</head><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Sesamoides fructu stellato</hi>, Pit. Tournef.</hi> </p><lb/>
          <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Reseda Linariæ foliis</hi>, C. B</hi>.</p><lb/>
          <p>frantzösisch, <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Sesamoide.</hi></hi></p><lb/>
          <p>Ist ein Kraut, das einen Stengel treibt, zu anderthalben Schuh hoch, der ist rund und in Seitenzweige, einer Hand lang zertheilet, die sind mit schmalen Blättern besetzet, welche so lang sind, als wie die an der <hi rendition="#i">Linaria.</hi> Ein jeder Zweig sieht vorn am Ende aus wie eine Aehre, an welcher kleine mosige, als wie gefräntzelte, bleiche oder gelblichte Blümlein sitzen, nach denen kleine Früchte als wie Sternlein folgen, die stecken voller zarte, bleiche Samen. Die Wurtzel ist etwas lang und weiß. Dieses Kraut wächst in warmen Landen, an bergicht- und sandigen Orten, wie z.E. auf dem <hi rendition="#fr">Pyrenäischen Gebürge.</hi></p><lb/>
          <p>Es soll reinigen und zertheilen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#i">Sesamoides</hi> kommt von <hi rendition="#i">Sesamum,</hi> <hi rendition="#fr">Sesamkraut,</hi> weil zwischen diesen Gewächsen einige Gleichheit soll befunden worden seyn.</p>
        </div><lb/>
        <div type="lexiconEntry">
          <head>Sesamum.</head><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Sesamum</hi> Dod. C.B.J.B. Raji Hist.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Sesama</hi>, Cæsalp.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Sempsem</hi>, Alpino.</hi> </p><lb/>
          <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Digitalis orientalis Sesamum dicta</hi>, Pit. Tournef</hi>.</p><lb/>
          <p>frantzösisch, <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Sesame</hi></hi> oder <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Jugeoline.</hi></hi></p><lb/>
          <p>teutsch, <hi rendition="#fr">Leinflachsdotter.</hi></p><lb/>
          <p>Ist eine Gattung <hi rendition="#i">Digitalis,</hi> oder ein Kraut, das einem Stengel oder Rohr, als wie die <hi rendition="#i">Ferula</hi> zu treiben pfleget, der wird auf anderthalben Schuh hoch, ist gerade, steiff, viel dicker und weit ästiger als wie die Hirsenstengel. Seine Blätter sind länglicht und spitzig, dicke und röthlichtgrüne, einige gantz, andere ausgezackt. Die Blüten entspriessen aus den Winckeln, zwischen den Stengeln und Blättern heraus, sind groß und länglicht, oben ausgeschweifft, einem Fingerhute nicht unähnlich, und weiß von Farbe. Nach denenselben folgen gelbe Früchte, die sind eckigte Hülsen, jedwede in zwey Fächlein abgetheilt, so voller länglichter oder ovalrunder, weisser Samen stecken, die voller Marck und Oel sind, süsse schmecken und etwas Nahrung geben: es wird ein Oel daraus geprest, das dient zum essen und zum brennen. Dieses Kraut wächst in <hi rendition="#fr">Syrien,</hi> in <hi rendition="#fr">Candien,</hi> zu <hi rendition="#fr">Alexandria</hi> und in <hi rendition="#fr">Indien.</hi> Es giebet sehr viel Samen.</p><lb/>
          <p>Die Egyptier brauchen dieses Kraut zur Bähung für das stechen auf der Brust, für schweres Athemhohlen, für böse Augen, die harten scirrhösen Beulen und Geschwulst zu erweichen, auch zu Clystiren, <cb/>
wider die Colic, den Leib gelind zu halten, und der Weiber Reinigung zu befördern.</p><lb/>
          <p>Der Samen wird als wie der Hirse zur Speise gebraucht: er dienet zum er weichen, zum lindern, zum befeuchten, zum zertheilen, die Schmertzen zu stillen, und den Samen zu befördern.</p><lb/>
          <p>Das Oel davon erweichet, zertheilet und ist den Nerven gut, wann es äusserlich gebrauchet wird.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#i">Sesamum</hi> kommt von dem egyptischen Worte <hi rendition="#i">Sempsem,</hi> das bedeutet eben soviel: auf griechisch <hi rendition="#i">&#x03C3;&#x1F75;&#x03C3;&#x03B1;&#x03BC;&#x03BF;&#x03BD;.</hi></p>
        </div><lb/>
        <div type="lexiconEntry">
          <head>Sesban.</head><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Sesban</hi>, Alpin. &amp; Clus. ad Garz.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Seban, sive Sesban Indicum</hi>, Cam.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Seysban</hi>, Honorat, Belli.</hi> </p><lb/>
          <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Galega Ægyptiaca, siliquis articularis</hi>, C. B</hi>.</p><lb/>
          <p>Ist ein egyptischer Strauch, so groß als wie die Myrten: dessen Zweige sind gerade, hol und voller Marck. Die Blätter sind klein, länglicht, schmal und fettig, von Farbe bleichgrün, und haben in der Mitten eine kleine Ader. Seine Blüten stehen Traubenweise bey einander, und sehen schier als wie die an dem Ginst. Nach denenselben folgen Schoten, die länger sind als wie ein Finger, sehr schmal und spitzig, und beschliessen länglichte Samen, dem Bockshornsamen nicht ungleich, von scharffen, beissendem Geschmack. Dieser Strauch wächst in den <hi rendition="#fr">Hecken.</hi></p><lb/>
          <p>Der Samen stärcket den Magen, hilfft zur Verdauung, stillet den Durchfall und die Zeit, wann er eingenommen wird.</p>
        </div><lb/>
        <div type="lexiconEntry">
          <head>Seseli.</head><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Seseli Massiliense</hi>, Ang. Dod.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Seseli Massiliense F&#x0153;niculi folio, quod Dioscoridis censetur</hi>, C.B.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">F&#x0153;niculum tortuosum</hi>, J.B. Pit. Tournef.</hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Sesseli Massiliense folio F&#x0153;niculi crassiore</hi>, Adv. Lob.</hi> </p><lb/>
          <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">F&#x0153;niculum petræum</hi>, Tab</hi>.</p><lb/>
          <p>frantzösisch, <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Seseli de Marseille</hi></hi> oder <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Fenouil tortu.</hi></hi></p><lb/>
          <p>teutsch, <hi rendition="#fr">Seselkraut.</hi></p><lb/>
          <p>Ist eine Gattung Fenchel, oder ein Kraut, das einen Stengel treibt, zu ein bis anderthalben Fuß hoch, der ist streiffig, voll weisses Marck, theilet sich, sobald er nur aus seiner Wurtzel entsprossen, in gar viel Zweige, welche veste, gedrehet, knotig und ziemlich dicke sind, breiten sich weit aus. Die Blätter sehen wie die an dem Fenchel, sind aber etwas dicker, kürtzer, härter, und stehen weiter von einander, haben eine Farbe, als wie die Dille. Auf den Spitzen bringt er Dolden oder Kronen, darauf stehen kleine Blümlein, die sind fünffblätterig, in Rösleinform, von Farbe weiß, <cb type="end"/>
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0543] dieweil die Blätter dieses Krautes, als wie eine kleine Säge ausgezacket sind. Sesamoides. Sesamoides fructu stellato, Pit. Tournef. Reseda Linariæ foliis, C. B. frantzösisch, Sesamoide. Ist ein Kraut, das einen Stengel treibt, zu anderthalben Schuh hoch, der ist rund und in Seitenzweige, einer Hand lang zertheilet, die sind mit schmalen Blättern besetzet, welche so lang sind, als wie die an der Linaria. Ein jeder Zweig sieht vorn am Ende aus wie eine Aehre, an welcher kleine mosige, als wie gefräntzelte, bleiche oder gelblichte Blümlein sitzen, nach denen kleine Früchte als wie Sternlein folgen, die stecken voller zarte, bleiche Samen. Die Wurtzel ist etwas lang und weiß. Dieses Kraut wächst in warmen Landen, an bergicht- und sandigen Orten, wie z.E. auf dem Pyrenäischen Gebürge. Es soll reinigen und zertheilen. Sesamoides kommt von Sesamum, Sesamkraut, weil zwischen diesen Gewächsen einige Gleichheit soll befunden worden seyn. Sesamum. Sesamum Dod. C.B.J.B. Raji Hist. Sesama, Cæsalp. Sempsem, Alpino. Digitalis orientalis Sesamum dicta, Pit. Tournef. frantzösisch, Sesame oder Jugeoline. teutsch, Leinflachsdotter. Ist eine Gattung Digitalis, oder ein Kraut, das einem Stengel oder Rohr, als wie die Ferula zu treiben pfleget, der wird auf anderthalben Schuh hoch, ist gerade, steiff, viel dicker und weit ästiger als wie die Hirsenstengel. Seine Blätter sind länglicht und spitzig, dicke und röthlichtgrüne, einige gantz, andere ausgezackt. Die Blüten entspriessen aus den Winckeln, zwischen den Stengeln und Blättern heraus, sind groß und länglicht, oben ausgeschweifft, einem Fingerhute nicht unähnlich, und weiß von Farbe. Nach denenselben folgen gelbe Früchte, die sind eckigte Hülsen, jedwede in zwey Fächlein abgetheilt, so voller länglichter oder ovalrunder, weisser Samen stecken, die voller Marck und Oel sind, süsse schmecken und etwas Nahrung geben: es wird ein Oel daraus geprest, das dient zum essen und zum brennen. Dieses Kraut wächst in Syrien, in Candien, zu Alexandria und in Indien. Es giebet sehr viel Samen. Die Egyptier brauchen dieses Kraut zur Bähung für das stechen auf der Brust, für schweres Athemhohlen, für böse Augen, die harten scirrhösen Beulen und Geschwulst zu erweichen, auch zu Clystiren, wider die Colic, den Leib gelind zu halten, und der Weiber Reinigung zu befördern. Der Samen wird als wie der Hirse zur Speise gebraucht: er dienet zum er weichen, zum lindern, zum befeuchten, zum zertheilen, die Schmertzen zu stillen, und den Samen zu befördern. Das Oel davon erweichet, zertheilet und ist den Nerven gut, wann es äusserlich gebrauchet wird. Sesamum kommt von dem egyptischen Worte Sempsem, das bedeutet eben soviel: auf griechisch σήσαμον. Sesban. Sesban, Alpin. & Clus. ad Garz. Seban, sive Sesban Indicum, Cam. Seysban, Honorat, Belli. Galega Ægyptiaca, siliquis articularis, C. B. Ist ein egyptischer Strauch, so groß als wie die Myrten: dessen Zweige sind gerade, hol und voller Marck. Die Blätter sind klein, länglicht, schmal und fettig, von Farbe bleichgrün, und haben in der Mitten eine kleine Ader. Seine Blüten stehen Traubenweise bey einander, und sehen schier als wie die an dem Ginst. Nach denenselben folgen Schoten, die länger sind als wie ein Finger, sehr schmal und spitzig, und beschliessen länglichte Samen, dem Bockshornsamen nicht ungleich, von scharffen, beissendem Geschmack. Dieser Strauch wächst in den Hecken. Der Samen stärcket den Magen, hilfft zur Verdauung, stillet den Durchfall und die Zeit, wann er eingenommen wird. Seseli. Seseli Massiliense, Ang. Dod. Seseli Massiliense Fœniculi folio, quod Dioscoridis censetur, C.B. Fœniculum tortuosum, J.B. Pit. Tournef. Sesseli Massiliense folio Fœniculi crassiore, Adv. Lob. Fœniculum petræum, Tab. frantzösisch, Seseli de Marseille oder Fenouil tortu. teutsch, Seselkraut. Ist eine Gattung Fenchel, oder ein Kraut, das einen Stengel treibt, zu ein bis anderthalben Fuß hoch, der ist streiffig, voll weisses Marck, theilet sich, sobald er nur aus seiner Wurtzel entsprossen, in gar viel Zweige, welche veste, gedrehet, knotig und ziemlich dicke sind, breiten sich weit aus. Die Blätter sehen wie die an dem Fenchel, sind aber etwas dicker, kürtzer, härter, und stehen weiter von einander, haben eine Farbe, als wie die Dille. Auf den Spitzen bringt er Dolden oder Kronen, darauf stehen kleine Blümlein, die sind fünffblätterig, in Rösleinform, von Farbe weiß,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

TextGrid: Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-02-19T20:05:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-02-19T20:05:58Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: dokumentiert; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: DTABf-getreu; Zeilenumbrüche markiert: nein;

Abbildungen innerhalb des Textteils wurden nicht markiert. Die Stichwörter der einzelnen Einträge innerhalb des Textteils sind, abweichend von der Vorlage, nicht in Versalien gesetzt.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lemery_lexicon_1721
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lemery_lexicon_1721/543
Zitationshilfe: Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lemery_lexicon_1721/543>, abgerufen am 23.11.2024.