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Lenau, Nikolaus: Gedichte. Stuttgart, 1832.

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Denn wie, vom Tode schon umfangen,
Der Jüngling nach der holden Braut
Die Arme streckt mit Glutverlangen,
Und sterbend ihr ins Auge schaut:
So griff nach deinem holden Bilde
Die Seele, schaut es ewig an,
Sieht nichts vom trüben Erdgefilde,
Fühlt nicht die Dornen ihrer Bahn.
Entriss' auch einst der Tod mir strenge,
Was mir das Leben Liebes gab;
Er nehm' es hin! doch Eines ränge --
Ich ränge kühn dein Bild ihm ab.

Denn wie, vom Tode ſchon umfangen,
Der Juͤngling nach der holden Braut
Die Arme ſtreckt mit Glutverlangen,
Und ſterbend ihr ins Auge ſchaut:
So griff nach deinem holden Bilde
Die Seele, ſchaut es ewig an,
Sieht nichts vom truͤben Erdgefilde,
Fuͤhlt nicht die Dornen ihrer Bahn.
Entriſſ' auch einſt der Tod mir ſtrenge,
Was mir das Leben Liebes gab;
Er nehm' es hin! doch Eines raͤnge —
Ich raͤnge kuͤhn dein Bild ihm ab.

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[132/0146] Denn wie, vom Tode ſchon umfangen, Der Juͤngling nach der holden Braut Die Arme ſtreckt mit Glutverlangen, Und ſterbend ihr ins Auge ſchaut: So griff nach deinem holden Bilde Die Seele, ſchaut es ewig an, Sieht nichts vom truͤben Erdgefilde, Fuͤhlt nicht die Dornen ihrer Bahn. Entriſſ' auch einſt der Tod mir ſtrenge, Was mir das Leben Liebes gab; Er nehm' es hin! doch Eines raͤnge — Ich raͤnge kuͤhn dein Bild ihm ab.

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Zitationshilfe: Lenau, Nikolaus: Gedichte. Stuttgart, 1832, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lenau_gedichte_1832/146>, abgerufen am 21.11.2024.