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Lerchenfeld, Leonhard: Wegweiser Zur Christlichen Vollkommenheit. Ingolstadt, 1644.

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Regl der Vollkommenheit
zwar dieses Leben ein jmmerwärende Ver-
suchung: doch so gib mir Stärck Wi-
derstand zu thun mit deiner gnad/ weil
du je so trew bist/ vnd mich über vermög-
en nit wirst lassen angefochten werden.
Verleihe auch daß ich mit meiner selbst
Abtödtung den Anstössen vorkomme/ der
Menschen Vrthejl in den Wind schla-
ge/ vnd das Augenblicklich dem Ewig-
en nit fürziehe.

8. Mißtrawen auff sich selbst vnnd
Vertrawen auff Gott. Sonder erlöse
vns von dem Vbel/ so wol der Schuld
als der Straff/ dann ohne dein Fürsich-
tigkeit stehet vns nichts zu. So können
wir auch auß vns selbsten nichts: son-
der all vnser Vermögen kombt von Got
her. So erlöse mich dann O Gott/ mein
einige Lieb/ wie vnd wann es dir gefallt:
Schaffe ein reines Hertz in mir vnd fe-
ge dasselbe mit vielfältiger Crforschug/
auff daß ich als ein sauberer Spiegel die
Stralen deiner gütigkeit empfange vnd

von

Regl der Vollkommenheit
zwar dieſes Leben ein jm̃erwaͤrende Ver-
ſuchung: doch ſo gib mir Staͤrck Wi-
derſtand zu thun mit deiner gnad/ weil
du je ſo trew biſt/ vñ mich uͤber vermoͤg-
en nit wirſt laſſen angefochten werden.
Verleihe auch daß ich mit meiner ſelbſt
Abtoͤdtung den Anſtoͤſſen voꝛkomme/ der
Menſchen Vrthejl in den Wind ſchla-
ge/ vnd das Augenblicklich dem Ewig-
en nit fuͤrziehe.

8. Mißtrawen auff ſich ſelbſt vnnd
Vertrawen auff Gott. Sonder erloͤſe
vns von dem Vbel/ ſo wol der Schuld
als der Straff/ dann ohne dein Fuͤrſich-
tigkeit ſtehet vns nichts zu. So koͤnnen
wir auch auß vns ſelbſten nichts: ſon-
der all vnſer Vermoͤgen kombt von Got
her. So erloͤſe mich dann O Gott/ mein
einige Lieb/ wie vnd wann es dir gefallt:
Schaffe ein reines Hertz in mir vnd fe-
ge daſſelbe mit vielfaͤltiger Crforſchũg/
auff daß ich als ein ſauberer Spiegel die
Stralen deiner guͤtigkeit empfange vnd

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[94/0118] Regl der Vollkommenheit zwar dieſes Leben ein jm̃erwaͤrende Ver- ſuchung: doch ſo gib mir Staͤrck Wi- derſtand zu thun mit deiner gnad/ weil du je ſo trew biſt/ vñ mich uͤber vermoͤg- en nit wirſt laſſen angefochten werden. Verleihe auch daß ich mit meiner ſelbſt Abtoͤdtung den Anſtoͤſſen voꝛkomme/ der Menſchen Vrthejl in den Wind ſchla- ge/ vnd das Augenblicklich dem Ewig- en nit fuͤrziehe. 8. Mißtrawen auff ſich ſelbſt vnnd Vertrawen auff Gott. Sonder erloͤſe vns von dem Vbel/ ſo wol der Schuld als der Straff/ dann ohne dein Fuͤrſich- tigkeit ſtehet vns nichts zu. So koͤnnen wir auch auß vns ſelbſten nichts: ſon- der all vnſer Vermoͤgen kombt von Got her. So erloͤſe mich dann O Gott/ mein einige Lieb/ wie vnd wann es dir gefallt: Schaffe ein reines Hertz in mir vnd fe- ge daſſelbe mit vielfaͤltiger Crforſchũg/ auff daß ich als ein ſauberer Spiegel die Stralen deiner guͤtigkeit empfange vnd von

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Zitationshilfe: Lerchenfeld, Leonhard: Wegweiser Zur Christlichen Vollkommenheit. Ingolstadt, 1644, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lerchenfeld_wegweiser_1644/118>, abgerufen am 24.11.2024.