Lerchenfeld, Leonhard: Wegweiser Zur Christlichen Vollkommenheit. Ingolstadt, 1644.zur Beicht. die Sünd getruncken: Bist deß bösenFeinds Gefangener vnd Leibeigener/ vnd kanst in dem augenblick/ da du dein sünd mit rewigen Hertzen beichtest/ der töd- lichen Wunden heil/ deß Giffts ledig/ der Teufflischen Dienstbarkeit entlassen/ widerumb zu dem Erbtheil deß Himmels einen Zuspruch haben. Vnnd dannoch versaumestu dieses so grosse Glück/ vnnd willst ehe in Ewigkeit verderben/ als dich der anerbotenen Gnad theilhafftig mach- en? 2. Wie wird dir im Todtbett das 3. B iiij
zur Beicht. die Suͤnd getruncken: Biſt deß boͤſenFeinds Gefangener vnd Leibeigener/ vñ kanſt in dem augenblick/ da du dein ſuͤnd mit rewigen Hertzen beichteſt/ der toͤd- lichen Wunden heil/ deß Giffts ledig/ der Teuffliſchẽ Dienſtbarkeit entlaſſen/ widerumb zu dem Erbtheil deß Him̃els einen Zuſpruch haben. Vnnd dannoch verſaumeſtu dieſes ſo groſſe Gluͤck/ vnnd willſt ehe in Ewigkeit verderben/ als dich der anerbotenẽ Gnad theilhafftig mach- en? 2. Wie wird dir im Todtbett das 3. B iiij
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zur Beicht.
die Suͤnd getruncken: Biſt deß boͤſen
Feinds Gefangener vnd Leibeigener/ vñ
kanſt in dem augenblick/ da du dein ſuͤnd
mit rewigen Hertzen beichteſt/ der toͤd-
lichen Wunden heil/ deß Giffts ledig/
der Teuffliſchẽ Dienſtbarkeit entlaſſen/
widerumb zu dem Erbtheil deß Him̃els
einen Zuſpruch haben. Vnnd dannoch
verſaumeſtu dieſes ſo groſſe Gluͤck/ vnnd
willſt ehe in Ewigkeit verderben/ als dich
der anerbotenẽ Gnad theilhafftig mach-
en?
2. Wie wird dir im Todtbett das
Hertz ſo ſchwer ſeyn/ wann du etwan
trewloß vnnd falſch gebeichtet/ Gottes
Blut mit Fuͤſſen getretten/ vnnd das
gnadenreiche Sacrament/ ſo zu troſt
der Suͤnder eingeſtellet worden/ miß-
brauchet/ darumb wol zu ſorgen/ der
Teuffel werde dir auch dort das Hertz vñ
Zungen binden/ vnd etwan Gott ſo viel
Gnade nit geben/ daß du die ſo lang ver-
ſchwigene Suͤnd herauß werffeſt/ vnd
verzeyhung erlangeſt.
3.
B iiij
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