Lesser, Ludwig: Zur Geschichte der Berliner Börse und des Eisenbahnaktien-Handels. Berlin, 1844.vermögen nicht entzogen werden, sondern der allge- vermögen nicht entzogen werden, ſondern der allge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0046" n="40"/> vermögen <hi rendition="#g">nicht</hi> entzogen werden, ſondern der allge-<lb/> meinen Geldcirkulation angehörig bleiben. Andrerſeits<lb/> könnte man auch einwenden, daß in Deutſchland jedes<lb/> einzelne Land ſeine beſondre Finanzverwaltung und<lb/> viele mächtige damit in Verbindung ſtehenden Jnſtitute<lb/> habe, es alſo in der Geſammtheit gewiß eine nicht<lb/> geringe Zahl kluger, umſichtiger Adminiſtratoren be-<lb/> ſitze, welche in ihrem einzelnen Bereiche die ihnen zu<lb/> Gebote ſtehenden pekuniären Mittel durch geſchickte<lb/> und beſonnene Operationen, unterſtützt von dem dem<lb/> Papiergelde erworbenen Vertrauen, unendlich zu ver-<lb/> vielfältigen wüßten; es ſeien demnach auch in Deutſch-<lb/> land viel größere Summen für wichtige Unternehmun-<lb/> gen, alſo auch für den Bau der Eiſenbahnen vorhan-<lb/> den oder zu beſchaffen möglich, als man nach allge-<lb/> meiner Schätzung glaube. Dies aber ſelbſt zugeſtan-<lb/> den, wird Jeder, der die gewaltige Organiſation der<lb/><hi rendition="#g">Bank von London</hi> kennt, einräumen müſſen, daß<lb/> ſie durch das rieſenhafte Kapital, worüber ſie gebietet,<lb/> durch den außerordentlichen Umfang ihrer Geſchäfte<lb/> und der ihrer Filialbanken, durch die muſterhafte Ord-<lb/> nung ihrer Einrichtungen, ſowie vor Allem durch die<lb/><hi rendition="#g">Einheit</hi> ihrer Operationen, eine Geldmacht bildet,<lb/> welche in dem, was ſie ſelbſt zu leiſten und auszufüh-<lb/> ren, oder in dem Beiſtande, den ſie Andern zu erwei-<lb/> ſen vermag, <hi rendition="#g">unerreichbar</hi> großartig daſteht. Sie<lb/> hält die unermeßlichſten Summen in einem ſteten Zu-<lb/> ſammenhang, ſie <hi rendition="#g">konzentrirt</hi> ſie, und ſo auch die<lb/> gewinnreichen Produkte derſelben, während in <hi rendition="#g">Deutſch-<lb/> land</hi> die Kapitale der verſchiedenen Staaten und<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [40/0046]
vermögen nicht entzogen werden, ſondern der allge-
meinen Geldcirkulation angehörig bleiben. Andrerſeits
könnte man auch einwenden, daß in Deutſchland jedes
einzelne Land ſeine beſondre Finanzverwaltung und
viele mächtige damit in Verbindung ſtehenden Jnſtitute
habe, es alſo in der Geſammtheit gewiß eine nicht
geringe Zahl kluger, umſichtiger Adminiſtratoren be-
ſitze, welche in ihrem einzelnen Bereiche die ihnen zu
Gebote ſtehenden pekuniären Mittel durch geſchickte
und beſonnene Operationen, unterſtützt von dem dem
Papiergelde erworbenen Vertrauen, unendlich zu ver-
vielfältigen wüßten; es ſeien demnach auch in Deutſch-
land viel größere Summen für wichtige Unternehmun-
gen, alſo auch für den Bau der Eiſenbahnen vorhan-
den oder zu beſchaffen möglich, als man nach allge-
meiner Schätzung glaube. Dies aber ſelbſt zugeſtan-
den, wird Jeder, der die gewaltige Organiſation der
Bank von London kennt, einräumen müſſen, daß
ſie durch das rieſenhafte Kapital, worüber ſie gebietet,
durch den außerordentlichen Umfang ihrer Geſchäfte
und der ihrer Filialbanken, durch die muſterhafte Ord-
nung ihrer Einrichtungen, ſowie vor Allem durch die
Einheit ihrer Operationen, eine Geldmacht bildet,
welche in dem, was ſie ſelbſt zu leiſten und auszufüh-
ren, oder in dem Beiſtande, den ſie Andern zu erwei-
ſen vermag, unerreichbar großartig daſteht. Sie
hält die unermeßlichſten Summen in einem ſteten Zu-
ſammenhang, ſie konzentrirt ſie, und ſo auch die
gewinnreichen Produkte derſelben, während in Deutſch-
land die Kapitale der verſchiedenen Staaten und
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