[Lessing, Gotthold Ephraim]: Hamburgische Dramaturgie. Bd. 2. Hamburg u. a., [1769].ist auch nicht weiter gebraucht, als ihn die Da- Doch
iſt auch nicht weiter gebraucht, als ihn die Da- Doch
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0165" n="159"/> iſt auch nicht weiter gebraucht, als ihn die Da-<lb/> cier zu brauchen für gut befunden. Es wäre<lb/> alſo keine gethane Arbeit, was ich vorſchlage:<lb/> aber wer ſoll ſie thun? Die nichts beſſers thun<lb/> könnten, können auch dieſes nicht: und die et-<lb/> was beſſers thun könnten, werden ſich bedan-<lb/> ken.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Doch</fw><lb/> <p> <note xml:id="seg2pn_19_2" prev="#seg2pn_19_1" place="foot" n="(*)"> <cit> <quote> <sp> <speaker><hi rendition="#g">Micio</hi>.</speaker> <p> Jch werde dich nicht aufhalten,<lb/> und wenn du die Nacht wieder gehn willſt;<lb/> ſey doch heute nur einmal fröhlich.</p> </sp><lb/> <sp> <speaker><hi rendition="#g">Demea</hi>.</speaker> <p> Die Sängerinn will ich zugleich<lb/> mit herausſchleppen.</p> </sp><lb/> <sp> <speaker><hi rendition="#g">Micio</hi>.</speaker> <p> Da thuſt du wohl, dadurch wirſt<lb/> du machen, daß dein Sohn ohne ſie nicht wird<lb/> leben können. Aber ſorge auch, daß du ſie<lb/> gut verhältſt.</p> </sp><lb/> <sp> <speaker><hi rendition="#g">Demea</hi>.</speaker> <p>Dafür werde ich ſchon ſorgen.<lb/> Sie ſoll mir kochen, und Rauch, Aſche und<lb/> Mehl ſollen ſie ſchon kenntlich machen. Auſ-<lb/> ſerdem ſoll ſie mir in der größten Mittagshitze<lb/> gehen und Aehren leſen, und dann will ich ſie<lb/> ihm ſo verbrannt und ſo ſchwarz, wie eine<lb/> Kohle, überliefern.</p> </sp><lb/> <sp> <speaker><hi rendition="#g">Micio</hi>.</speaker> <p> Das gefällt mir; nun ſeh ich recht<lb/> ein, daß du weislich handelſt; aber dann<lb/> kannſt du auch deinen Sohn mit Gewalt zwin-<lb/> gen, daß er ſie mit zu Bette nimt.</p> </sp><lb/> <sp> <speaker><hi rendition="#g">Demea</hi>.</speaker> <p> Lachſt du mich etwa aus? Du<lb/> biſt glücklich, daß du ein ſolches Gemüth haſt;<lb/> aber ich fühle.</p> </sp><lb/> <sp> <speaker><hi rendition="#g">Micio</hi>.</speaker> <p> Ach! hältſt du noch nicht inne?</p> </sp><lb/> <sp> <speaker><hi rendition="#g">Demea</hi>.</speaker> <p> Jch ſchweige ſchon.</p> </sp> </quote> <bibl/> </cit> </note> </p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [159/0165]
iſt auch nicht weiter gebraucht, als ihn die Da-
cier zu brauchen für gut befunden. Es wäre
alſo keine gethane Arbeit, was ich vorſchlage:
aber wer ſoll ſie thun? Die nichts beſſers thun
könnten, können auch dieſes nicht: und die et-
was beſſers thun könnten, werden ſich bedan-
ken.
Doch
(*)
(*)
Micio. Jch werde dich nicht aufhalten,
und wenn du die Nacht wieder gehn willſt;
ſey doch heute nur einmal fröhlich.
Demea. Die Sängerinn will ich zugleich
mit herausſchleppen.
Micio. Da thuſt du wohl, dadurch wirſt
du machen, daß dein Sohn ohne ſie nicht wird
leben können. Aber ſorge auch, daß du ſie
gut verhältſt.
Demea. Dafür werde ich ſchon ſorgen.
Sie ſoll mir kochen, und Rauch, Aſche und
Mehl ſollen ſie ſchon kenntlich machen. Auſ-
ſerdem ſoll ſie mir in der größten Mittagshitze
gehen und Aehren leſen, und dann will ich ſie
ihm ſo verbrannt und ſo ſchwarz, wie eine
Kohle, überliefern.
Micio. Das gefällt mir; nun ſeh ich recht
ein, daß du weislich handelſt; aber dann
kannſt du auch deinen Sohn mit Gewalt zwin-
gen, daß er ſie mit zu Bette nimt.
Demea. Lachſt du mich etwa aus? Du
biſt glücklich, daß du ein ſolches Gemüth haſt;
aber ich fühle.
Micio. Ach! hältſt du noch nicht inne?
Demea. Jch ſchweige ſchon.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |