Lessing, Gotthold Ephraim: Fabeln. Berlin, 1759.IV. Das Geschenk der Feyen. Zu der Wiege eines jungen Prinzen, der in der Ich schenke diesem meinem Lieblinge, sagte die Das Geschenk ist schön: unterbrach sie die Ich
IV. Das Geſchenk der Feyen. Zu der Wiege eines jungen Prinzen, der in der Ich ſchenke dieſem meinem Lieblinge, ſagte die Das Geſchenk iſt ſchön: unterbrach ſie die Ich
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IV.
Das Geſchenk der Feyen.
Zu der Wiege eines jungen Prinzen, der in der
Folge einer der größten Regenten ſeines Landes
ward, traten zwey wohlthätige Feyen.
Ich ſchenke dieſem meinem Lieblinge, ſagte die
eine, den ſcharfſichtigen Blick des Adlers, dem
in ſeinem weiten Neiche auch die kleinſte Mücke
nicht entgeht.
Das Geſchenk iſt ſchön: unterbrach ſie die
zweyte Feye. Der Prinz wird ein einſichtsvoller
Monarch werden. Aber der Adler beſitzt nicht
allein Scharfſichtigkeit, die kleinſten Mücken zu
bemerken; er beſitzt auch edle Verachtung, ihnen
nicht nachzujagen. Und dieſe nehme der Prinz
von mir zum Geſchenk!
Ich
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