Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lessing, Gotthold Ephraim: Die Erziehung des Menschengeschlechts. Berlin, 1780.

Bild:
<< vorherige Seite

und mit ihm prahlen, als gründlich unter¬
richten will.

§. 18.

Allein wozu, wird man fragen, diese
Erziehung eines so rohen Volkes, eines
Volkes, mit welchem Gott so ganz von
vorne anfangen mußte? Ich antworte:
um in der Folge der Zeit einzelne Glieder
desselben so viel sichrer zu Erziehern aller
übrigen Völker brauchen zu können. Er
erzog in ihm die künftigen Erzieher des Men¬
schengeschlechts. Das wurden Juden, das
konnten nur Juden werden, nur Männer
aus einem so erzogenen Volke.

§. 19.

und mit ihm prahlen, als gruͤndlich unter¬
richten will.

§. 18.

Allein wozu, wird man fragen, dieſe
Erziehung eines ſo rohen Volkes, eines
Volkes, mit welchem Gott ſo ganz von
vorne anfangen mußte? Ich antworte:
um in der Folge der Zeit einzelne Glieder
deſſelben ſo viel ſichrer zu Erziehern aller
uͤbrigen Voͤlker brauchen zu koͤnnen. Er
erzog in ihm die kuͤnftigen Erzieher des Men¬
ſchengeſchlechts. Das wurden Juden, das
konnten nur Juden werden, nur Maͤnner
aus einem ſo erzogenen Volke.

§. 19.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0023" n="20"/>
und mit ihm prahlen, als gru&#x0364;ndlich unter¬<lb/>
richten will.</p><lb/>
        </div>
        <div n="2">
          <head>§. 18.<lb/></head>
          <p>Allein wozu, wird man fragen, die&#x017F;e<lb/>
Erziehung eines &#x017F;o rohen Volkes, eines<lb/>
Volkes, mit welchem Gott &#x017F;o ganz von<lb/>
vorne anfangen mußte? Ich antworte:<lb/>
um in der Folge der Zeit einzelne Glieder<lb/>
de&#x017F;&#x017F;elben &#x017F;o viel &#x017F;ichrer zu Erziehern aller<lb/>
u&#x0364;brigen Vo&#x0364;lker brauchen zu ko&#x0364;nnen. Er<lb/>
erzog in ihm die ku&#x0364;nftigen Erzieher des Men¬<lb/>
&#x017F;chenge&#x017F;chlechts. Das wurden Juden, das<lb/>
konnten nur Juden werden, nur Ma&#x0364;nner<lb/>
aus einem &#x017F;o erzogenen Volke.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">§. 19.<lb/></fw>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[20/0023] und mit ihm prahlen, als gruͤndlich unter¬ richten will. §. 18. Allein wozu, wird man fragen, dieſe Erziehung eines ſo rohen Volkes, eines Volkes, mit welchem Gott ſo ganz von vorne anfangen mußte? Ich antworte: um in der Folge der Zeit einzelne Glieder deſſelben ſo viel ſichrer zu Erziehern aller uͤbrigen Voͤlker brauchen zu koͤnnen. Er erzog in ihm die kuͤnftigen Erzieher des Men¬ ſchengeſchlechts. Das wurden Juden, das konnten nur Juden werden, nur Maͤnner aus einem ſo erzogenen Volke. §. 19.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_menschengeschlecht_1780
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_menschengeschlecht_1780/23
Zitationshilfe: Lessing, Gotthold Ephraim: Die Erziehung des Menschengeschlechts. Berlin, 1780, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_menschengeschlecht_1780/23>, abgerufen am 21.11.2024.