Lessing, Gotthold Ephraim: Die Erziehung des Menschengeschlechts. Berlin, 1780.Segen verkehre, sobald er von seiner Mis¬ §. 30. Aber unmöglich durfte die tägliche Er¬ keine
Segen verkehre, ſobald er von ſeiner Miſ¬ §. 30. Aber unmoͤglich durfte die taͤgliche Er¬ keine
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0037" n="34"/> Segen verkehre, ſobald er von ſeiner Miſ¬<lb/> ſethat ablaſſe. — Ein ſolcher ſcheinet<lb/> den Hiob geſchrieben zu haben; denn der<lb/> Plan deſſelben iſt ganz in dieſem Geiſte. —</p><lb/> </div> <div n="2"> <head>§. 30.<lb/></head> <p>Aber unmoͤglich durfte die taͤgliche Er¬<lb/> fahrung dieſen Glauben beſtaͤrken: oder<lb/> es war auf immer bey dem Volke, das<lb/> dieſe Erfahrung hatte, <hi rendition="#fr">auf immer</hi> um<lb/> die Erkennung und Aufnahme der ihm noch<lb/> ungelaͤufigen Wahrheit geſchehen. Denn<lb/> wenn der Fromme ſchlechterdings gluͤcklich<lb/> war, und es zu ſeinem Gluͤcke doch wohl<lb/> auch mit gehoͤrte, daß ſeine Zufriedenheit<lb/> <fw place="bottom" type="catch">keine<lb/></fw> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [34/0037]
Segen verkehre, ſobald er von ſeiner Miſ¬
ſethat ablaſſe. — Ein ſolcher ſcheinet
den Hiob geſchrieben zu haben; denn der
Plan deſſelben iſt ganz in dieſem Geiſte. —
§. 30.
Aber unmoͤglich durfte die taͤgliche Er¬
fahrung dieſen Glauben beſtaͤrken: oder
es war auf immer bey dem Volke, das
dieſe Erfahrung hatte, auf immer um
die Erkennung und Aufnahme der ihm noch
ungelaͤufigen Wahrheit geſchehen. Denn
wenn der Fromme ſchlechterdings gluͤcklich
war, und es zu ſeinem Gluͤcke doch wohl
auch mit gehoͤrte, daß ſeine Zufriedenheit
keine
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