Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lessing, Gotthold Ephraim: Die Erziehung des Menschengeschlechts. Berlin, 1780.

Bild:
<< vorherige Seite

heiten, gegen den und in dem jede Unvoll¬
kommenheit des Einzeln verschwindet, lie¬
ber verzeihen wollen; als daß er sie ihm
nicht geben, und ihn von aller morali¬
schen Glückseligkeit ausschliessen wollen,
die sich ohne moralische Gesetze nicht den¬
ken läßt?

§. 76.

Man wende nicht ein, daß dergleichen
Vernünfteleyen über die Geheimnisse der
Religion untersagt sind. -- Das Wort
Geheimniß bedeutete, in den ersten Zei¬
ten des Christenthums, ganz etwas an¬

ders,

heiten, gegen den und in dem jede Unvoll¬
kommenheit des Einzeln verſchwindet, lie¬
ber verzeihen wollen; als daß er ſie ihm
nicht geben, und ihn von aller morali¬
ſchen Gluͤckſeligkeit ausſchlieſſen wollen,
die ſich ohne moraliſche Geſetze nicht den¬
ken laͤßt?

§. 76.

Man wende nicht ein, daß dergleichen
Vernuͤnfteleyen uͤber die Geheimniſſe der
Religion unterſagt ſind. — Das Wort
Geheimniß bedeutete, in den erſten Zei¬
ten des Chriſtenthums, ganz etwas an¬

ders,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0075" n="72"/>
heiten, gegen den und in dem jede Unvoll¬<lb/>
kommenheit des Einzeln ver&#x017F;chwindet, lie¬<lb/>
ber verzeihen wollen; als daß er &#x017F;ie ihm<lb/>
nicht geben, und ihn von aller morali¬<lb/>
&#x017F;chen Glu&#x0364;ck&#x017F;eligkeit aus&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en wollen,<lb/>
die &#x017F;ich ohne morali&#x017F;che Ge&#x017F;etze nicht den¬<lb/>
ken la&#x0364;ßt?</p><lb/>
        </div>
        <div n="2">
          <head>§. 76.<lb/></head>
          <p>Man wende nicht ein, daß dergleichen<lb/>
Vernu&#x0364;nfteleyen u&#x0364;ber die Geheimni&#x017F;&#x017F;e der<lb/>
Religion unter&#x017F;agt &#x017F;ind. &#x2014; Das Wort<lb/>
Geheimniß bedeutete, in den er&#x017F;ten Zei¬<lb/>
ten des Chri&#x017F;tenthums, ganz etwas an¬<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ders,<lb/></fw>
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[72/0075] heiten, gegen den und in dem jede Unvoll¬ kommenheit des Einzeln verſchwindet, lie¬ ber verzeihen wollen; als daß er ſie ihm nicht geben, und ihn von aller morali¬ ſchen Gluͤckſeligkeit ausſchlieſſen wollen, die ſich ohne moraliſche Geſetze nicht den¬ ken laͤßt? §. 76. Man wende nicht ein, daß dergleichen Vernuͤnfteleyen uͤber die Geheimniſſe der Religion unterſagt ſind. — Das Wort Geheimniß bedeutete, in den erſten Zei¬ ten des Chriſtenthums, ganz etwas an¬ ders,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_menschengeschlecht_1780
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_menschengeschlecht_1780/75
Zitationshilfe: Lessing, Gotthold Ephraim: Die Erziehung des Menschengeschlechts. Berlin, 1780, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_menschengeschlecht_1780/75>, abgerufen am 24.11.2024.