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[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Erster Theil. Halle, 1747.

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Geschichte des dritten Bischof Alberts, drey und zwanzigstes Jahr,
[Spaltenumbruch]

1220der Coiwa, und hielt die Russen vom
Ufer ab, damit sie nicht in sein Gebiete
kämen. Einige von den Liven setzten
übern Strom, und jagten einem Trup
Litthauer nach, die mit Gefangenen
und mit Beute von Goywemünde ka-
men, machten fast zwanzig aus ihnen nie-
der; die andern retirirten sich mit der
Flucht zu den Russen. Sie trafen auch
in dem Dorfe Coggelse einen andern
Trup Russen an, erlegten ihrer ebenfals
sieben Mann, etliche flüchteten nach ihren
Kameraden zurück, andre versteckten sich
in die Wälder und entkamen. Die Rus-
sen
aber sagten, hier ist nicht gut seyn,
weil die Liven und Deutschen sich um
uns von allen Ecken her versamlen. Also
brachen sie um Mitternacht auf, und gin-
gen aus dem Lande. Die folgende Nacht
blieben sie in Ykewalde, plünderten aber
das Land umher, sengten und brenten.
Die dritte Nacht machten sie es an der
Ymer eben so, drungen hierauf eilend
in Ungannien, und kehrten nach einer
viertägigen Verwüstung dieses Landes
wieder in Rußland. Die Litthauer
aber, die aus Furcht vor den Deutschen,
von den Russen zu trennen sich nicht ge-
traueten, gingen mit ihnen nach Plesce-
kowe,
und hielten sich einen ganzen Mo-
nat bey ihnen auf, damit sie einen sichern
Rückweg nach ihrem Lande hätten.

§. 4.
Niederlage der Letten.

Die Deutschen aber und die Or-
densbrüder samt andern die mit ihnen an
der Ymer gewesen waren, nahmen sich
vor, den Litthauern entgegen zu kom-
men, und zogen nach der Düne zurück.
Sie bestelten auch einen Hinterhalt, und
warteten mit den Bedienten des Bischofs
auf sie drey Wochen; den Ordensbrü-
dern aber ward die Zeit zu lang, und be-
gaben sich wieder nach Riga. Dietrich
hingegen von Kukenois nebst andern
Rittern und Knechten des Bischofs zog
mit wenig Letten gegen Plescekowe,
und suchte sie auf dieser Strasse sieben
Tage lang auf. Wie sie endlich von ih-
nen Spur fanden, eilten sie gleich hinter
ihnen drein. Allein, weil ihrer von
Deutschen nur funfzehn waren, der
Letten hingegen mehrere, so daß sie al-

[Spaltenumbruch]

hibebat litus Ruthenis, ne transirent
in partes suas. Et transeuntes flumen
quidam de Liuonibus, turbam unam
Letthonum cum captiuis et spoliis de
Goymunde (Goywemunde) persequeban-
tur, et occiderunt fere ex eis viginti,
et alii per fugam euaserunt ad Rutbe-
nos.
Et aliam turbam Ruthenorum in-
uenerunt in villa Coggelse, similiter
ex eis septem interfecerunt, et alii fu-
gientes ad suos redierunt, et alii in
siluis latitantes euaserunt. Et dixe-
runt Rutheni, non est bonum hic es-
se, quia Liuones et Teutonici circa
nos undique congregantur. Et sur-
gentes media nocte coeperunt exire de
terra, et sequenti nocte in Ykewalde
manentes, prouinciam in circuitu spo-
liantes incenderunt. Tertia quoque
nocte apud Ymeram similia mala fa-
ciebant, et festinantes in Unganniam
quatuor diebus terram similiter vasta-
uerunt et redierunt in Russiam. Let-
thones
vero non audentes separari
a Ruthenis, propter timorem Teutoni-
corum,
abierunt cum eis Plescekowe,
et manserunt cum eis per totum
mensem, ut postea securi redirent in
terram suam.

§. 4.
Letthonum clades.

Teutonici vero et Fratres Militiae
cum aliis, qui secum fuerant ad Yme-
ram,
cogitantes occurrere Letthonibus
ad Dunam redierunt, et ponentes in-
sidias cum familia Episcopi de Kuke-
nois
exspectauerunt eos tribus hebdo-
madibus; |sed Fratres Militiae taedio
adfecti redierunt in Rigam. Theodo-
ricus
vero de Kukenois cum aliis Mi-
litibus et seruis Episcopi cum paucis
Lettis abierunt versus Plescekowe die-
bus septem itinere quaerentes eodem.
Et tandem inuenerunt vestigia eorum,
et statim festinant ad eosdem. Et
cum essent quindecim tantum ex
Teutonicis, Letthorum vero plures, ut

les
Geſchichte des dritten Biſchof Alberts, drey und zwanzigſtes Jahr,
[Spaltenumbruch]

1220der Coiwa, und hielt die Ruſſen vom
Ufer ab, damit ſie nicht in ſein Gebiete
kaͤmen. Einige von den Liven ſetzten
uͤbern Strom, und jagten einem Trup
Litthauer nach, die mit Gefangenen
und mit Beute von Goywemuͤnde ka-
men, machten faſt zwanzig aus ihnen nie-
der; die andern retirirten ſich mit der
Flucht zu den Ruſſen. Sie trafen auch
in dem Dorfe Coggelſe einen andern
Trup Ruſſen an, erlegten ihrer ebenfals
ſieben Mann, etliche fluͤchteten nach ihren
Kameraden zuruͤck, andre verſteckten ſich
in die Waͤlder und entkamen. Die Ruſ-
ſen
aber ſagten, hier iſt nicht gut ſeyn,
weil die Liven und Deutſchen ſich um
uns von allen Ecken her verſamlen. Alſo
brachen ſie um Mitternacht auf, und gin-
gen aus dem Lande. Die folgende Nacht
blieben ſie in Ykewalde, pluͤnderten aber
das Land umher, ſengten und brenten.
Die dritte Nacht machten ſie es an der
Ymer eben ſo, drungen hierauf eilend
in Ungannien, und kehrten nach einer
viertaͤgigen Verwuͤſtung dieſes Landes
wieder in Rußland. Die Litthauer
aber, die aus Furcht vor den Deutſchen,
von den Ruſſen zu trennen ſich nicht ge-
traueten, gingen mit ihnen nach Pleſce-
kowe,
und hielten ſich einen ganzen Mo-
nat bey ihnen auf, damit ſie einen ſichern
Ruͤckweg nach ihrem Lande haͤtten.

§. 4.
Niederlage der Letten.

Die Deutſchen aber und die Or-
densbruͤder ſamt andern die mit ihnen an
der Ymer geweſen waren, nahmen ſich
vor, den Litthauern entgegen zu kom-
men, und zogen nach der Duͤne zuruͤck.
Sie beſtelten auch einen Hinterhalt, und
warteten mit den Bedienten des Biſchofs
auf ſie drey Wochen; den Ordensbruͤ-
dern aber ward die Zeit zu lang, und be-
gaben ſich wieder nach Riga. Dietrich
hingegen von Kukenois nebſt andern
Rittern und Knechten des Biſchofs zog
mit wenig Letten gegen Pleſcekowe,
und ſuchte ſie auf dieſer Straſſe ſieben
Tage lang auf. Wie ſie endlich von ih-
nen Spur fanden, eilten ſie gleich hinter
ihnen drein. Allein, weil ihrer von
Deutſchen nur funfzehn waren, der
Letten hingegen mehrere, ſo daß ſie al-

[Spaltenumbruch]

hibebat litus Ruthenis, ne tranſirent
in partes ſuas. Et tranſeuntes flumen
quidam de Liuonibus, turbam unam
Letthonum cum captiuis et ſpoliis de
Goymunde (Goywemunde) perſequeban-
tur, et occiderunt fere ex eis viginti,
et alii per fugam euaſerunt ad Rutbe-
nos.
Et aliam turbam Ruthenorum in-
uenerunt in villa Coggelſe, ſimiliter
ex eis ſeptem interfecerunt, et alii fu-
gientes ad ſuos redierunt, et alii in
ſiluis latitantes euaſerunt. Et dixe-
runt Rutheni, non eſt bonum hic eſ-
ſë, quia Liuones et Teutonici circa
nos undique congregantur. Et ſur-
gentes media nocte cœperunt exire de
terra, et ſequenti nocte in Ykewalde
manentes, prouinciam in circuitu ſpo-
liantes incenderunt. Tertia quoque
nocte apud Ymeram ſimilia mala fa-
ciebant, et feſtinantes in Unganniam
quatuor diebus terram ſimiliter vaſta-
uerunt et redierunt in Ruſſiam. Let-
thones
vero non audentes ſeparari
a Ruthenis, propter timorem Teutoni-
corum,
abierunt cum eis Pleſcekowe,
et manſerunt cum eis per totum
menſem, ut poſtea ſecuri redirent in
terram ſuam.

§. 4.
Letthonum clades.

Teutonici vero et Fratres Militiæ
cum aliis, qui ſecum fuerant ad Yme-
ram,
cogitantes occurrere Letthonibus
ad Dunam redierunt, et ponentes in-
ſidias cum familia Epiſcopi de Kuke-
nois
exſpectauerunt eos tribus hebdo-
madibus; |ſed Fratres Militiæ tædio
adfecti redierunt in Rigam. Theodo-
ricus
vero de Kukenois cum aliis Mi-
litibus et ſeruis Epiſcopi cum paucis
Lettis abierunt verſus Pleſcekowe die-
bus ſeptem itinere quærentes eodem.
Et tandem inuenerunt veſtigia eorum,
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Teutonicis, Letthorum vero plures, ut

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[174/0206] Geſchichte des dritten Biſchof Alberts, drey und zwanzigſtes Jahr, der Coiwa, und hielt die Ruſſen vom Ufer ab, damit ſie nicht in ſein Gebiete kaͤmen. Einige von den Liven ſetzten uͤbern Strom, und jagten einem Trup Litthauer nach, die mit Gefangenen und mit Beute von Goywemuͤnde ka- men, machten faſt zwanzig aus ihnen nie- der; die andern retirirten ſich mit der Flucht zu den Ruſſen. Sie trafen auch in dem Dorfe Coggelſe einen andern Trup Ruſſen an, erlegten ihrer ebenfals ſieben Mann, etliche fluͤchteten nach ihren Kameraden zuruͤck, andre verſteckten ſich in die Waͤlder und entkamen. Die Ruſ- ſen aber ſagten, hier iſt nicht gut ſeyn, weil die Liven und Deutſchen ſich um uns von allen Ecken her verſamlen. Alſo brachen ſie um Mitternacht auf, und gin- gen aus dem Lande. Die folgende Nacht blieben ſie in Ykewalde, pluͤnderten aber das Land umher, ſengten und brenten. Die dritte Nacht machten ſie es an der Ymer eben ſo, drungen hierauf eilend in Ungannien, und kehrten nach einer viertaͤgigen Verwuͤſtung dieſes Landes wieder in Rußland. Die Litthauer aber, die aus Furcht vor den Deutſchen, von den Ruſſen zu trennen ſich nicht ge- traueten, gingen mit ihnen nach Pleſce- kowe, und hielten ſich einen ganzen Mo- nat bey ihnen auf, damit ſie einen ſichern Ruͤckweg nach ihrem Lande haͤtten. 1220 §. 4. Niederlage der Letten. Die Deutſchen aber und die Or- densbruͤder ſamt andern die mit ihnen an der Ymer geweſen waren, nahmen ſich vor, den Litthauern entgegen zu kom- men, und zogen nach der Duͤne zuruͤck. Sie beſtelten auch einen Hinterhalt, und warteten mit den Bedienten des Biſchofs auf ſie drey Wochen; den Ordensbruͤ- dern aber ward die Zeit zu lang, und be- gaben ſich wieder nach Riga. Dietrich hingegen von Kukenois nebſt andern Rittern und Knechten des Biſchofs zog mit wenig Letten gegen Pleſcekowe, und ſuchte ſie auf dieſer Straſſe ſieben Tage lang auf. Wie ſie endlich von ih- nen Spur fanden, eilten ſie gleich hinter ihnen drein. Allein, weil ihrer von Deutſchen nur funfzehn waren, der Letten hingegen mehrere, ſo daß ſie al- hibebat litus Ruthenis, ne tranſirent in partes ſuas. Et tranſeuntes flumen quidam de Liuonibus, turbam unam Letthonum cum captiuis et ſpoliis de Goymunde (Goywemunde) perſequeban- tur, et occiderunt fere ex eis viginti, et alii per fugam euaſerunt ad Rutbe- nos. Et aliam turbam Ruthenorum in- uenerunt in villa Coggelſe, ſimiliter ex eis ſeptem interfecerunt, et alii fu- gientes ad ſuos redierunt, et alii in ſiluis latitantes euaſerunt. Et dixe- runt Rutheni, non eſt bonum hic eſ- ſë, quia Liuones et Teutonici circa nos undique congregantur. Et ſur- gentes media nocte cœperunt exire de terra, et ſequenti nocte in Ykewalde manentes, prouinciam in circuitu ſpo- liantes incenderunt. Tertia quoque nocte apud Ymeram ſimilia mala fa- ciebant, et feſtinantes in Unganniam quatuor diebus terram ſimiliter vaſta- uerunt et redierunt in Ruſſiam. Let- thones vero non audentes ſeparari a Ruthenis, propter timorem Teutoni- corum, abierunt cum eis Pleſcekowe, et manſerunt cum eis per totum menſem, ut poſtea ſecuri redirent in terram ſuam. §. 4. Letthonum clades. Teutonici vero et Fratres Militiæ cum aliis, qui ſecum fuerant ad Yme- ram, cogitantes occurrere Letthonibus ad Dunam redierunt, et ponentes in- ſidias cum familia Epiſcopi de Kuke- nois exſpectauerunt eos tribus hebdo- madibus; |ſed Fratres Militiæ tædio adfecti redierunt in Rigam. Theodo- ricus vero de Kukenois cum aliis Mi- litibus et ſeruis Epiſcopi cum paucis Lettis abierunt verſus Pleſcekowe die- bus ſeptem itinere quærentes eodem. Et tandem inuenerunt veſtigia eorum, et ſtatim feſtinant ad eoſdem. Et cum eſſent quindecim tantum ex Teutonicis, Letthorum vero plures, ut les

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Zitationshilfe: [Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Erster Theil. Halle, 1747, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lettus_chronik01_1747/206>, abgerufen am 23.11.2024.