[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753.Erzb. Engelb. v. Dahlen. zur Zeit der Reg. Burchards v. Dreylewen. Nichts desto weniger sahen sich obgenante estländische Räthe gedrungen,1345 Dieses alles nöthigte Woldemarn in eigner Person nach Estland aufzu- Die narvische Bürgerschaft f) nahm er am Tage Jacobi gleichfals in bey e) Ob gleich beim Huitfeld S. 494, Pontanus S. 474 und Meursius lib. 4, die kö- nigl. Urkunden um ein Jahr später unterzeichnet sind, so beweiset doch Hiärne aus den einheimischen Briefschaften von 1345 den königl. Aufenthalt in Revel. Jn der einen belehnet Woldemar einen Herrn Woldemar von Rosen, nebst dessen Söhnen und Sohnssohn, mit unterschiedenen Höfen und Dorfschaften in Harrien, Wierland und Allentaken; wobey Stigot Anderson als Ritter, Rath und Hauptman über Est- land zum Zeugen angeführet wird. Der König tituliret sie perdilecti Domini et milties. Der andre Brief, in welchem er dem Bischof Olaus den Hof Kilpaner verkauft, ist vom 2ten Jenner 1346, 8 Tage nach Joh. des Evangel. und Apostels; und der dritte, worin er der revelschen Domkirche zu seiner, seiner lieben Helwig und seiner Vor- fahren Seligkeit die Kirche St. Simon und Judä in Karkül einverleibet, vom 2ten May, Tages nach Philippi und Jacobi. Alle 3 Briefe sind zu Revel unterzeichnet; der 4te aber schon zu Rotschild auf Urbani, d. i. am 25sten May 1346, als der König schon wieder in seinen Erbländern angelanget, in welchem er das Jus patrona- tus über 2 revelsche Pfarkirchen dem Domkapitel zu Revel schenkt, damit der Bi- schof jährlich für ihn, seine Gemahlin Helwig, und seine Vorfahren 2 Seelmessen halten und Spende austheilen sollen. f) Den ersten Gnadenbrief für die narvische Kirche hat der revelsche Dechant Hein- rich von Beke 1425 vom Bischof Heinrich in Abschrift nehmen lassen, und zwar auf Ansuchen Herrn Heinrich Bremers, Pfarrherrn und Rectors zu Narva, der ihn dem Ordensmeister vorzuweisen hatte, und besorgte, er dürfte einmal von Handen kommen. Den andern für die Stadt Narva haben die Herren Bürgermeister in Re- vel 1365 am sechsten Tage vor Petri und Pauli mit ihrem Stadtsiegel erneuert. Bei- de aber beweisen das Daseyn des Königs in diesem Jahre. B b
Erzb. Engelb. v. Dahlen. zur Zeit der Reg. Burchards v. Dreylewen. Nichts deſto weniger ſahen ſich obgenante eſtlaͤndiſche Raͤthe gedrungen,1345 Dieſes alles noͤthigte Woldemarn in eigner Perſon nach Eſtland aufzu- Die narviſche Buͤrgerſchaft f) nahm er am Tage Jacobi gleichfals in bey e) Ob gleich beim Huitfeld S. 494, Pontanus S. 474 und Meurſius lib. 4, die koͤ- nigl. Urkunden um ein Jahr ſpaͤter unterzeichnet ſind, ſo beweiſet doch Hiaͤrne aus den einheimiſchen Briefſchaften von 1345 den koͤnigl. Aufenthalt in Revel. Jn der einen belehnet Woldemar einen Herrn Woldemar von Roſen, nebſt deſſen Soͤhnen und Sohnsſohn, mit unterſchiedenen Hoͤfen und Dorfſchaften in Harrien, Wierland und Allentaken; wobey Stigot Anderſon als Ritter, Rath und Hauptman uͤber Eſt- land zum Zeugen angefuͤhret wird. Der Koͤnig tituliret ſie perdilecti Domini et milties. Der andre Brief, in welchem er dem Biſchof Olaus den Hof Kilpaner verkauft, iſt vom 2ten Jenner 1346, 8 Tage nach Joh. des Evangel. und Apoſtels; und der dritte, worin er der revelſchen Domkirche zu ſeiner, ſeiner lieben Helwig und ſeiner Vor- fahren Seligkeit die Kirche St. Simon und Judaͤ in Karkuͤl einverleibet, vom 2ten May, Tages nach Philippi und Jacobi. Alle 3 Briefe ſind zu Revel unterzeichnet; der 4te aber ſchon zu Rotſchild auf Urbani, d. i. am 25ſten May 1346, als der Koͤnig ſchon wieder in ſeinen Erblaͤndern angelanget, in welchem er das Jus patrona- tus uͤber 2 revelſche Pfarkirchen dem Domkapitel zu Revel ſchenkt, damit der Bi- ſchof jaͤhrlich fuͤr ihn, ſeine Gemahlin Helwig, und ſeine Vorfahren 2 Seelmeſſen halten und Spende austheilen ſollen. f) Den erſten Gnadenbrief fuͤr die narviſche Kirche hat der revelſche Dechant Hein- rich von Beke 1425 vom Biſchof Heinrich in Abſchrift nehmen laſſen, und zwar auf Anſuchen Herrn Heinrich Bremers, Pfarrherrn und Rectors zu Narva, der ihn dem Ordensmeiſter vorzuweiſen hatte, und beſorgte, er duͤrfte einmal von Handen kommen. Den andern fuͤr die Stadt Narva haben die Herren Buͤrgermeiſter in Re- vel 1365 am ſechſten Tage vor Petri und Pauli mit ihrem Stadtſiegel erneuert. Bei- de aber beweiſen das Daſeyn des Koͤnigs in dieſem Jahre. B b
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0115" n="97"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Erzb. Engelb. v. Dahlen. zur Zeit der Reg. Burchards v. Dreylewen.</hi> </fw><lb/> <p>Nichts deſto weniger ſahen ſich obgenante <hi rendition="#fr">eſtlaͤndiſche</hi> Raͤthe gedrungen,<note place="right">1345</note><lb/> auch das Schlos <hi rendition="#fr">Narva</hi> gegen ein Darlehn von 1423 Mark <hi rendition="#fr">rigiſchen</hi> Silbers<lb/> dem <hi rendition="#fr">lieflaͤndiſchen</hi> Ordensmeiſter zu verſchreiben. Weil die unglaͤubigen und<lb/> abtruͤnnigen <hi rendition="#fr">Eſten</hi> ihren Verwandten und Blutsfreunden unmenſchliche Marter<lb/> angethan, und ihre Guͤter und faſt ganz <hi rendition="#fr">Harrien</hi> verwuͤſtet, ihre Kraͤfte aber<lb/> zum Widerſtande nicht zureichen, und noch mehr Unruhe zu befuͤrchten ſeyn<lb/> duͤrfte; ſo behaͤlt der Orden das Schlos 1 Jahr in Verwahrung fuͤr den Koͤnig<lb/> von <hi rendition="#fr">Daͤnnemark.</hi> Bleibet die Zahlung aus, ſo erſcheinen die Unterſchriebenen<lb/> in <hi rendition="#fr">Vellin</hi> und machen da Richtigkeit, ſtehen aber fuͤr keine Ausbeſſerungskoſten.<lb/> Gezeichnet in <hi rendition="#fr">Revel</hi> am Tage <hi rendition="#fr">Pauli</hi> Bekehrung.</p><lb/> <p>Dieſes alles noͤthigte <hi rendition="#fr">Woldemarn</hi> in eigner Perſon nach <hi rendition="#fr">Eſtland</hi> aufzu-<lb/> brechen <note place="foot" n="e)">Ob gleich beim <hi rendition="#fr">Huitfeld</hi> S. 494, <hi rendition="#fr">Pontanus</hi> S. 474 und <hi rendition="#fr">Meurſius</hi> <hi rendition="#aq">li</hi>b. 4, die koͤ-<lb/> nigl. Urkunden um ein Jahr ſpaͤter unterzeichnet ſind, ſo beweiſet doch <hi rendition="#fr">Hiaͤrne</hi> aus den<lb/> einheimiſchen Briefſchaften von 1345 den koͤnigl. Aufenthalt in <hi rendition="#fr">Revel.</hi> Jn der einen<lb/> belehnet <hi rendition="#fr">Woldemar</hi> einen Herrn <hi rendition="#fr">Woldemar</hi> von <hi rendition="#fr">Roſen,</hi> nebſt deſſen Soͤhnen und<lb/> Sohnsſohn, mit unterſchiedenen Hoͤfen und Dorfſchaften in <hi rendition="#fr">Harrien, Wierland</hi> und<lb/><hi rendition="#fr">Allentaken;</hi> wobey <hi rendition="#fr">Stigot Anderſon</hi> als Ritter, Rath und Hauptman uͤber <hi rendition="#fr">Eſt-<lb/> land</hi> zum Zeugen angefuͤhret wird. Der <hi rendition="#fr">Koͤnig</hi> tituliret ſie <hi rendition="#aq">perdilecti Domini et milties.</hi><lb/> Der andre Brief, in welchem er dem Biſchof <hi rendition="#fr">Olaus</hi> den Hof <hi rendition="#fr">Kilpaner</hi> verkauft, iſt<lb/> vom 2ten Jenner 1346, 8 Tage nach <hi rendition="#fr">Joh.</hi> des Evangel. und Apoſtels; und der dritte,<lb/> worin er der <hi rendition="#fr">revelſchen</hi> Domkirche zu ſeiner, ſeiner lieben <hi rendition="#fr">Helwig</hi> und ſeiner Vor-<lb/> fahren Seligkeit die Kirche St. <hi rendition="#fr">Simon</hi> und <hi rendition="#fr">Judaͤ</hi> in <hi rendition="#fr">Karkuͤl</hi> einverleibet, vom 2ten<lb/> May, Tages nach <hi rendition="#fr">Philippi</hi> und <hi rendition="#fr">Jacobi.</hi> Alle 3 Briefe ſind zu <hi rendition="#fr">Revel</hi> unterzeichnet;<lb/> der 4te aber ſchon zu <hi rendition="#fr">Rotſchild</hi> auf <hi rendition="#fr">Urbani,</hi> d. i. am 25ſten May 1346, als der<lb/> Koͤnig ſchon wieder in ſeinen Erblaͤndern angelanget, in welchem er das <hi rendition="#aq">Jus patrona-<lb/> tus</hi> uͤber 2 <hi rendition="#fr">revelſche</hi> Pfarkirchen dem Domkapitel zu <hi rendition="#fr">Revel</hi> ſchenkt, damit der Bi-<lb/> ſchof jaͤhrlich fuͤr ihn, ſeine Gemahlin <hi rendition="#fr">Helwig,</hi> und ſeine Vorfahren 2 Seelmeſſen<lb/> halten und Spende austheilen ſollen.</note>, und ſeine Unterthanen durch ſeine Gegenwart zu troͤſten, wo er auch<lb/> den Winter uͤber zubrachte, die Einkuͤnfte des Kapitels vergroͤſſerte, Kirchen und<lb/> Kapellen anlegte, den Staͤdten ihre Priviligien beſtaͤtigte und auf dem Schloſſe<lb/> zu <hi rendition="#fr">Revel</hi> die Kirche unſrer lieben Frauen ſtiftete. Er ſorgte auch fuͤr die Stadt<lb/><hi rendition="#fr">Narva,</hi> und gab ihrer Kirche, die wenig Einkuͤnfte hatte, und von den <hi rendition="#fr">Ruſ-<lb/> ſen</hi> etliche mal abgebrant worden, am <hi rendition="#fr">Mariaͤ</hi>reinigungstage in <hi rendition="#fr">Stigot An-<lb/> derſons</hi> Gegenwart den Gnadenbrief, daß der Oberrichter (<hi rendition="#aq">Advocatus</hi>) oder<lb/> Befelshaber, den Pfarrherrn, nebſt ſeinem Kapellan und Scholaren an ſeinen<lb/> Tiſch nehmen, ihnen alle Jahr einen Rock von ſchoͤnem Tuche, alle 2 Jahr einen Prie-<lb/> ſterrock nebſt andern Nothwendigkeiten, wie auch Heu und Haber auf 2 Pferde<lb/> zum Beſuch der Neubekehrten geben, und ihnen bey koͤnigl. Ungnade nichts davon<lb/> abbrechen ſolle. Das daran befindliche Siegel iſt in weiſſem Wachs in einer waͤch-<lb/> ſernen Kapſel (<hi rendition="#aq">preſſula</hi>), und ſtelt auf einer Seite den Koͤnig auf dem Thron mit<lb/> dem Scepter und Reichsapfel ſitzend vor, mit der Umſchrift: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Woldemarus</hi> Dei<lb/> G. <hi rendition="#i">Danorum Slavorum</hi>que Rex et Dux <hi rendition="#i">Eſtoniæ.</hi></hi> Auf der andern Seite ſtehen 3<lb/> Leoparden, einer groͤſſer als der andre; am Rande lieſet man: <hi rendition="#aq">Clypeus <hi rendition="#i">Woldemari,<lb/> D. S</hi>q; R. et D. <hi rendition="#i">E.</hi></hi></p><lb/> <p>Die <hi rendition="#fr">narviſche</hi> Buͤrgerſchaft <note place="foot" n="f)">Den erſten Gnadenbrief fuͤr die <hi rendition="#fr">narviſche</hi> Kirche hat der <hi rendition="#fr">revelſche</hi> Dechant <hi rendition="#fr">Hein-<lb/> rich</hi> von <hi rendition="#fr">Beke</hi> 1425 vom Biſchof <hi rendition="#fr">Heinrich</hi> in Abſchrift nehmen laſſen, und zwar auf<lb/> Anſuchen Herrn <hi rendition="#fr">Heinrich Bremers,</hi> Pfarrherrn und Rectors zu <hi rendition="#fr">Narva,</hi> der ihn<lb/> dem Ordensmeiſter vorzuweiſen hatte, und beſorgte, er duͤrfte einmal von Handen<lb/> kommen. Den andern fuͤr die Stadt <hi rendition="#fr">Narva</hi> haben die Herren Buͤrgermeiſter in <hi rendition="#fr">Re-<lb/> vel</hi> 1365 am ſechſten Tage vor <hi rendition="#fr">Petri</hi> und <hi rendition="#fr">Pauli</hi> mit ihrem Stadtſiegel erneuert. Bei-<lb/> de aber beweiſen das Daſeyn des Koͤnigs in dieſem Jahre.</note> nahm er am Tage <hi rendition="#fr">Jacobi</hi> gleichfals in<lb/> ſeinen genauern Schutz, beſtaͤtigte ihre von ſeinem Grosvater <hi rendition="#fr">Erich</hi> erhaltene<lb/> Vorrechte, ſo wie ſeine <hi rendition="#fr">revelſchen</hi> Buͤrger ſich derſelben frey bedienet, ſchuͤtzte ſie<lb/> <fw place="bottom" type="catch">bey</fw><lb/><lb/><lb/> <fw place="bottom" type="sig">B b</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [97/0115]
Erzb. Engelb. v. Dahlen. zur Zeit der Reg. Burchards v. Dreylewen.
Nichts deſto weniger ſahen ſich obgenante eſtlaͤndiſche Raͤthe gedrungen,
auch das Schlos Narva gegen ein Darlehn von 1423 Mark rigiſchen Silbers
dem lieflaͤndiſchen Ordensmeiſter zu verſchreiben. Weil die unglaͤubigen und
abtruͤnnigen Eſten ihren Verwandten und Blutsfreunden unmenſchliche Marter
angethan, und ihre Guͤter und faſt ganz Harrien verwuͤſtet, ihre Kraͤfte aber
zum Widerſtande nicht zureichen, und noch mehr Unruhe zu befuͤrchten ſeyn
duͤrfte; ſo behaͤlt der Orden das Schlos 1 Jahr in Verwahrung fuͤr den Koͤnig
von Daͤnnemark. Bleibet die Zahlung aus, ſo erſcheinen die Unterſchriebenen
in Vellin und machen da Richtigkeit, ſtehen aber fuͤr keine Ausbeſſerungskoſten.
Gezeichnet in Revel am Tage Pauli Bekehrung.
1345
Dieſes alles noͤthigte Woldemarn in eigner Perſon nach Eſtland aufzu-
brechen e), und ſeine Unterthanen durch ſeine Gegenwart zu troͤſten, wo er auch
den Winter uͤber zubrachte, die Einkuͤnfte des Kapitels vergroͤſſerte, Kirchen und
Kapellen anlegte, den Staͤdten ihre Priviligien beſtaͤtigte und auf dem Schloſſe
zu Revel die Kirche unſrer lieben Frauen ſtiftete. Er ſorgte auch fuͤr die Stadt
Narva, und gab ihrer Kirche, die wenig Einkuͤnfte hatte, und von den Ruſ-
ſen etliche mal abgebrant worden, am Mariaͤreinigungstage in Stigot An-
derſons Gegenwart den Gnadenbrief, daß der Oberrichter (Advocatus) oder
Befelshaber, den Pfarrherrn, nebſt ſeinem Kapellan und Scholaren an ſeinen
Tiſch nehmen, ihnen alle Jahr einen Rock von ſchoͤnem Tuche, alle 2 Jahr einen Prie-
ſterrock nebſt andern Nothwendigkeiten, wie auch Heu und Haber auf 2 Pferde
zum Beſuch der Neubekehrten geben, und ihnen bey koͤnigl. Ungnade nichts davon
abbrechen ſolle. Das daran befindliche Siegel iſt in weiſſem Wachs in einer waͤch-
ſernen Kapſel (preſſula), und ſtelt auf einer Seite den Koͤnig auf dem Thron mit
dem Scepter und Reichsapfel ſitzend vor, mit der Umſchrift: Woldemarus Dei
G. Danorum Slavorumque Rex et Dux Eſtoniæ. Auf der andern Seite ſtehen 3
Leoparden, einer groͤſſer als der andre; am Rande lieſet man: Clypeus Woldemari,
D. Sq; R. et D. E.
Die narviſche Buͤrgerſchaft f) nahm er am Tage Jacobi gleichfals in
ſeinen genauern Schutz, beſtaͤtigte ihre von ſeinem Grosvater Erich erhaltene
Vorrechte, ſo wie ſeine revelſchen Buͤrger ſich derſelben frey bedienet, ſchuͤtzte ſie
bey
e) Ob gleich beim Huitfeld S. 494, Pontanus S. 474 und Meurſius lib. 4, die koͤ-
nigl. Urkunden um ein Jahr ſpaͤter unterzeichnet ſind, ſo beweiſet doch Hiaͤrne aus den
einheimiſchen Briefſchaften von 1345 den koͤnigl. Aufenthalt in Revel. Jn der einen
belehnet Woldemar einen Herrn Woldemar von Roſen, nebſt deſſen Soͤhnen und
Sohnsſohn, mit unterſchiedenen Hoͤfen und Dorfſchaften in Harrien, Wierland und
Allentaken; wobey Stigot Anderſon als Ritter, Rath und Hauptman uͤber Eſt-
land zum Zeugen angefuͤhret wird. Der Koͤnig tituliret ſie perdilecti Domini et milties.
Der andre Brief, in welchem er dem Biſchof Olaus den Hof Kilpaner verkauft, iſt
vom 2ten Jenner 1346, 8 Tage nach Joh. des Evangel. und Apoſtels; und der dritte,
worin er der revelſchen Domkirche zu ſeiner, ſeiner lieben Helwig und ſeiner Vor-
fahren Seligkeit die Kirche St. Simon und Judaͤ in Karkuͤl einverleibet, vom 2ten
May, Tages nach Philippi und Jacobi. Alle 3 Briefe ſind zu Revel unterzeichnet;
der 4te aber ſchon zu Rotſchild auf Urbani, d. i. am 25ſten May 1346, als der
Koͤnig ſchon wieder in ſeinen Erblaͤndern angelanget, in welchem er das Jus patrona-
tus uͤber 2 revelſche Pfarkirchen dem Domkapitel zu Revel ſchenkt, damit der Bi-
ſchof jaͤhrlich fuͤr ihn, ſeine Gemahlin Helwig, und ſeine Vorfahren 2 Seelmeſſen
halten und Spende austheilen ſollen.
f) Den erſten Gnadenbrief fuͤr die narviſche Kirche hat der revelſche Dechant Hein-
rich von Beke 1425 vom Biſchof Heinrich in Abſchrift nehmen laſſen, und zwar auf
Anſuchen Herrn Heinrich Bremers, Pfarrherrn und Rectors zu Narva, der ihn
dem Ordensmeiſter vorzuweiſen hatte, und beſorgte, er duͤrfte einmal von Handen
kommen. Den andern fuͤr die Stadt Narva haben die Herren Buͤrgermeiſter in Re-
vel 1365 am ſechſten Tage vor Petri und Pauli mit ihrem Stadtſiegel erneuert. Bei-
de aber beweiſen das Daſeyn des Koͤnigs in dieſem Jahre.
B b
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |