[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753.Leben und Thaten der liefländischen Ordensmeister, 1534lehrer nach dreifacher vorgängiger Ermahnung gebührlich zu bestrafen. Den Ver-gleich unterzeichneten die Herrn Henrich von Tulen zu Jerwen, Hinrich von Galen zu Goldingen, Joh. von der Recke zu Marienburg, Loff von Loh zur Pernau, Joh. von Ekell zu Düneburg, Melchior von Gahlen zu Karkus, Jürgen von Hoyten zu Dobbelehn Comture. Ebert von Schuren Hauscomtur, Kersten von Rosen, Meyneke von Schier- städt Hofmeister, Herr Matth. Unverfehrt Domherr, Joh. von Tiesen- hausen Hauptman, Heinrich von Ungern, Jurgen von Rosen zur Nabbe, Reinhold von Rosen, Heinrich von Tiesenhausen, Wolf von Schier- städt und Wolf Loß des Erzstits Riga. Jürgen von Ungern Herr zu Pürkel, Hr. Johan Lode Domherr, Otto Yxkül zu Fickel des Stifts Oesel. Hartwig Plater, Lorenz Schungel, Joh. Bockhorst Räthe. Hr. Paul Dreling, Hr. Hinrich Ulenbrock Bürgermeister, Conrad Dur- kop Rathsfreund, Mag. Joh. Lohmüller Syndicus und Joh. Tiseler Se- cretarius, Verordnete der Stadt Riga. Der Propst Heineman Rode ent- schlos sich auch zu einem gütlichen Vergleich mit dem Rath zu Riga, dessen Gü- ter so wie die erzbischöflichen in Sequester blieben; wie er sich denn nicht gegen die Sache des Evangelii auflehnen durfte. Zur Beförderung des Handels gab Plettenberg zu Wenden an Petri Am 21sten November langte der Coadiutor Wilhelm als postulirter ösel- gleich Secretarius, Johann thom Dahle Landknechte der Stadt Riga. Tho Urkunde der Warheit sint desser Breve twee gelickes Ludes gemaket, undt upgericht undt mit unser beiden Parten Jnsiegeln hieran hangende versegelt und befestiget, den enen der Erwer- dige Herr Landmarschalck und den andern Burger Meister und Raht der Rige tho sick genamen; Geschehen und geschreven thor Mitow, Diensetags nah Cantate im Jahr nah Christi unsers leven Herrn Geburt 1533. (das hangende Siegel des Landmarschals) (das hangende Siegel der Stadt Riga) Anm. Jn einem lateinischen Exemplar, so auch besiegelt ist, heissen die Rothau- gen Alburni, die Schnepeln bleiben deutsch; das Fischergeräthe reticula, sagenae et retia, der Faden Passus, der Landknecht administrator terrestris. und Conrad Durcop, Rathsherren zu Riga, brachten die Sache zum Vergleich, so daß Loh-
müller sich am 10ten Septemb. 1537 anheischig machte, das Syndicat beizubehalten, und sich zum Abgeordneten an das kaiserliche Kammergericht, an den König von Dännemark, sonderlich an die evangelischen Genossen, und deren Concilium, auch in erzbischöflichen Angelegenheiten, die GOttes Wort gemäs, sich gebrauchen zu lassen. Dafür erhält er eine jährliche Pension von 230 Mark rigisch, die Helste auf Ostern, die Helfte auf Michaelis, wenn er auch Alters und Schwachheit wegen nicht mehr dienen könte. Seine Hausfrau Ursula geniest 50 Mark rigisch zum Witwengelde. Mit seinem Häusgen zu Riga bleibt es nach dem Briefe des Kapitels. Das durcopische Wapen unter diesem Reces ist ein Seethier, so aus den Wellen steiget, und einem Seepferd ähnlich sieht. Wiewol auch Mathias Hurader ein wachsendes Thier im Wapen führte, davon aber das unterste Feld nicht gewellet, sondern gerautet scheinet, so einer erzbischö- flichen Münze wegen zu merken. Leben und Thaten der lieflaͤndiſchen Ordensmeiſter, 1534lehrer nach dreifacher vorgaͤngiger Ermahnung gebuͤhrlich zu beſtrafen. Den Ver-gleich unterzeichneten die Herrn Henrich von Tulen zu Jerwen, Hinrich von Galen zu Goldingen, Joh. von der Recke zu Marienburg, Loff von Loh zur Pernau, Joh. von Ekell zu Duͤneburg, Melchior von Gahlen zu Karkus, Juͤrgen von Hoyten zu Dobbelehn Comture. Ebert von Schuren Hauscomtur, Kerſten von Roſen, Meyneke von Schier- ſtaͤdt Hofmeiſter, Herr Matth. Unverfehrt Domherr, Joh. von Tieſen- hauſen Hauptman, Heinrich von Ungern, Jurgen von Roſen zur Nabbe, Reinhold von Roſen, Heinrich von Tieſenhauſen, Wolf von Schier- ſtaͤdt und Wolf Loß des Erzſtits Riga. Juͤrgen von Ungern Herr zu Puͤrkel, Hr. Johan Lode Domherr, Otto Yxkuͤl zu Fickel des Stifts Oeſel. Hartwig Plater, Lorenz Schungel, Joh. Bockhorſt Raͤthe. Hr. Paul Dreling, Hr. Hinrich Ulenbrock Buͤrgermeiſter, Conrad Dur- kop Rathsfreund, Mag. Joh. Lohmuͤller Syndicus und Joh. Tiſeler Se- cretarius, Verordnete der Stadt Riga. Der Propſt Heineman Rode ent- ſchlos ſich auch zu einem guͤtlichen Vergleich mit dem Rath zu Riga, deſſen Guͤ- ter ſo wie die erzbiſchoͤflichen in Sequeſter blieben; wie er ſich denn nicht gegen die Sache des Evangelii auflehnen durfte. Zur Befoͤrderung des Handels gab Plettenberg zu Wenden an Petri Am 21ſten November langte der Coadiutor Wilhelm als poſtulirter oͤſel- gleich Secretarius, Johann thom Dahle Landknechte der Stadt Riga. Tho Urkunde der Warheit ſint deſſer Breve twee gelickes Ludes gemaket, undt upgericht undt mit unſer beiden Parten Jnſiegeln hieran hangende verſegelt und befeſtiget, den enen der Erwer- dige Herr Landmarſchalck und den andern Burger Meiſter und Raht der Rige tho ſick genamen; Geſchehen und geſchreven thor Mitow, Dienſetags nah Cantate im Jahr nah Chriſti unſers leven Herrn Geburt 1533. (das hangende Siegel des Landmarſchals) (das hangende Siegel der Stadt Riga) Anm. Jn einem lateiniſchen Exemplar, ſo auch beſiegelt iſt, heiſſen die Rothau- gen Alburni, die Schnepeln bleiben deutſch; das Fiſchergeraͤthe reticula, ſagenae et retia, der Faden Paſſus, der Landknecht adminiſtrator terreſtris. und Conrad Durcop, Rathsherren zu Riga, brachten die Sache zum Vergleich, ſo daß Loh-
muͤller ſich am 10ten Septemb. 1537 anheiſchig machte, das Syndicat beizubehalten, und ſich zum Abgeordneten an das kaiſerliche Kammergericht, an den Koͤnig von Daͤnnemark, ſonderlich an die evangeliſchen Genoſſen, und deren Concilium, auch in erzbiſchoͤflichen Angelegenheiten, die GOttes Wort gemaͤs, ſich gebrauchen zu laſſen. Dafuͤr erhaͤlt er eine jaͤhrliche Penſion von 230 Mark rigiſch, die Helſte auf Oſtern, die Helfte auf Michaelis, wenn er auch Alters und Schwachheit wegen nicht mehr dienen koͤnte. Seine Hausfrau Urſula genieſt 50 Mark rigiſch zum Witwengelde. Mit ſeinem Haͤusgen zu Riga bleibt es nach dem Briefe des Kapitels. Das durcopiſche Wapen unter dieſem Reces iſt ein Seethier, ſo aus den Wellen ſteiget, und einem Seepferd aͤhnlich ſieht. 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Leben und Thaten der lieflaͤndiſchen Ordensmeiſter,
lehrer nach dreifacher vorgaͤngiger Ermahnung gebuͤhrlich zu beſtrafen. Den Ver-
gleich unterzeichneten die Herrn Henrich von Tulen zu Jerwen, Hinrich
von Galen zu Goldingen, Joh. von der Recke zu Marienburg, Loff
von Loh zur Pernau, Joh. von Ekell zu Duͤneburg, Melchior von
Gahlen zu Karkus, Juͤrgen von Hoyten zu Dobbelehn Comture. Ebert
von Schuren Hauscomtur, Kerſten von Roſen, Meyneke von Schier-
ſtaͤdt Hofmeiſter, Herr Matth. Unverfehrt Domherr, Joh. von Tieſen-
hauſen Hauptman, Heinrich von Ungern, Jurgen von Roſen zur Nabbe,
Reinhold von Roſen, Heinrich von Tieſenhauſen, Wolf von Schier-
ſtaͤdt und Wolf Loß des Erzſtits Riga. Juͤrgen von Ungern Herr zu
Puͤrkel, Hr. Johan Lode Domherr, Otto Yxkuͤl zu Fickel des Stifts
Oeſel. Hartwig Plater, Lorenz Schungel, Joh. Bockhorſt Raͤthe.
Hr. Paul Dreling, Hr. Hinrich Ulenbrock Buͤrgermeiſter, Conrad Dur-
kop Rathsfreund, Mag. Joh. Lohmuͤller Syndicus und Joh. Tiſeler Se-
cretarius, Verordnete der Stadt Riga. Der Propſt Heineman Rode ent-
ſchlos ſich auch zu einem guͤtlichen Vergleich mit dem Rath zu Riga, deſſen Guͤ-
ter ſo wie die erzbiſchoͤflichen in Sequeſter blieben; wie er ſich denn nicht gegen die
Sache des Evangelii auflehnen durfte.
1534
Zur Befoͤrderung des Handels gab Plettenberg zu Wenden an Petri
und Pauli Abend die Straſſe nach Litthauen von Riga nach dem langen Stei-
ne, von da auf die Rekow, von der Rekow auf die Muͤſſe, von der Muͤſſe
auf die Ekow, von da nach Bauskenburg bis uͤber die Grenze in Litthauen
frey. Der Termin wird von Michaelis an auf 3 Jahr gerechnet. Ueber das
geſetzte werden keine Pferde ausgebracht. Kein Deutſcher und Litthauer darf
ein Pferd uͤber 14 Meilen, kain Bauer uͤber 10 Meilen uͤber die Grenze fuͤhren,
oder ſol daſſelbige miſſen. Dem Vogt zu Bauskenburg wird fuͤr jedes gekauf-
te Pferd 12 Schilling und dem Tolk 2 Schillinge entrichtet. Kein Schiespulver,
Kraut, Loth, trockne und ſalzige Fiſche duͤrfen uͤber die Grenze gefuͤhret werden.
Geſchenkte Guͤter gehen frey heraus, und alles kan ohne Bedenken herein kommen.
Die Muͤſſe ſtehet jedem zum Durchzuge offen.
Am 21ſten November langte der Coadiutor Wilhelm als poſtulirter oͤſel-
ſcher Biſchof in der Wyk an, und beſahe ſeine neue Domkirche zu Hapſal.
Er nahm die Schloͤſſer Lode, Leal und andre Stiftsguͤter in Beſitz, ob ihm
gleich
w)
*)
w) Secretarius, Johann thom Dahle Landknechte der Stadt Riga. Tho Urkunde der
Warheit ſint deſſer Breve twee gelickes Ludes gemaket, undt upgericht undt mit unſer
beiden Parten Jnſiegeln hieran hangende verſegelt und befeſtiget, den enen der Erwer-
dige Herr Landmarſchalck und den andern Burger Meiſter und Raht der Rige tho ſick
genamen; Geſchehen und geſchreven thor Mitow, Dienſetags nah Cantate im Jahr
nah Chriſti unſers leven Herrn Geburt 1533.
(das hangende
Siegel des
Landmarſchals) (das hangende
Siegel der
Stadt Riga)
Anm. Jn einem lateiniſchen Exemplar, ſo auch beſiegelt iſt, heiſſen die Rothau-
gen Alburni, die Schnepeln bleiben deutſch; das Fiſchergeraͤthe reticula, ſagenae
et retia, der Faden Paſſus, der Landknecht adminiſtrator terreſtris.
*) und Conrad Durcop, Rathsherren zu Riga, brachten die Sache zum Vergleich, ſo daß Loh-
muͤller ſich am 10ten Septemb. 1537 anheiſchig machte, das Syndicat beizubehalten, und ſich
zum Abgeordneten an das kaiſerliche Kammergericht, an den Koͤnig von Daͤnnemark, ſonderlich
an die evangeliſchen Genoſſen, und deren Concilium, auch in erzbiſchoͤflichen Angelegenheiten,
die GOttes Wort gemaͤs, ſich gebrauchen zu laſſen. Dafuͤr erhaͤlt er eine jaͤhrliche Penſion von
230 Mark rigiſch, die Helſte auf Oſtern, die Helfte auf Michaelis, wenn er auch Alters und
Schwachheit wegen nicht mehr dienen koͤnte. Seine Hausfrau Urſula genieſt 50 Mark rigiſch
zum Witwengelde. Mit ſeinem Haͤusgen zu Riga bleibt es nach dem Briefe des Kapitels.
Das durcopiſche Wapen unter dieſem Reces iſt ein Seethier, ſo aus den Wellen ſteiget, und
einem Seepferd aͤhnlich ſieht. Wiewol auch Mathias Hurader ein wachſendes Thier im Wapen
fuͤhrte, davon aber das unterſte Feld nicht gewellet, ſondern gerautet ſcheinet, ſo einer erzbiſchoͤ-
flichen Muͤnze wegen zu merken.
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