Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753.

Bild:
<< vorherige Seite

Leben und Thaten der liefländischen Ordensmeister,
1534lehrer nach dreifacher vorgängiger Ermahnung gebührlich zu bestrafen. Den Ver-
gleich unterzeichneten die Herrn Henrich von Tulen zu Jerwen, Hinrich
von Galen zu Goldingen, Joh. von der Recke zu Marienburg, Loff
von Loh zur Pernau, Joh. von Ekell zu Düneburg, Melchior von
Gahlen zu Karkus, Jürgen von Hoyten zu Dobbelehn Comture. Ebert
von Schuren Hauscomtur, Kersten von Rosen, Meyneke von Schier-
städt
Hofmeister, Herr Matth. Unverfehrt Domherr, Joh. von Tiesen-
hausen
Hauptman, Heinrich von Ungern, Jurgen von Rosen zur Nabbe,
Reinhold
von Rosen, Heinrich von Tiesenhausen, Wolf von Schier-
städt
und Wolf Loß des Erzstits Riga. Jürgen von Ungern Herr zu
Pürkel, Hr. Johan Lode Domherr, Otto Yxkül zu Fickel des Stifts
Oesel. Hartwig Plater, Lorenz Schungel, Joh. Bockhorst Räthe.
Hr. Paul Dreling, Hr. Hinrich Ulenbrock Bürgermeister, Conrad Dur-
kop
Rathsfreund, Mag. Joh. Lohmüller Syndicus und Joh. Tiseler Se-
cretarius, Verordnete der Stadt Riga. Der Propst Heineman Rode ent-
schlos sich auch zu einem gütlichen Vergleich mit dem Rath zu Riga, dessen Gü-
ter so wie die erzbischöflichen in Sequester blieben; wie er sich denn nicht gegen die
Sache des Evangelii auflehnen durfte.

Zur Beförderung des Handels gab Plettenberg zu Wenden an Petri
und Pauli Abend die Strasse nach Litthauen von Riga nach dem langen Stei-
ne, von da auf die Rekow, von der Rekow auf die Müsse, von der Müsse
auf die Ekow, von da nach Bauskenburg bis über die Grenze in Litthauen
frey. Der Termin wird von Michaelis an auf 3 Jahr gerechnet. Ueber das
gesetzte werden keine Pferde ausgebracht. Kein Deutscher und Litthauer darf
ein Pferd über 14 Meilen, kain Bauer über 10 Meilen über die Grenze führen,
oder sol dasselbige missen. Dem Vogt zu Bauskenburg wird für jedes gekauf-
te Pferd 12 Schilling und dem Tolk 2 Schillinge entrichtet. Kein Schiespulver,
Kraut, Loth, trockne und salzige Fische dürfen über die Grenze geführet werden.
Geschenkte Güter gehen frey heraus, und alles kan ohne Bedenken herein kommen.
Die Müsse stehet jedem zum Durchzuge offen.

Am 21sten November langte der Coadiutor Wilhelm als postulirter ösel-
scher
Bischof in der Wyk an, und besahe seine neue Domkirche zu Hapsal.
Er nahm die Schlösser Lode, Leal und andre Stiftsgüter in Besitz, ob ihm

gleich
Secretarius, Johann thom Dahle Landknechte der Stadt Riga. Tho Urkunde der
Warheit sint desser Breve twee gelickes Ludes gemaket, undt upgericht undt mit unser
beiden Parten Jnsiegeln hieran hangende versegelt und befestiget, den enen der Erwer-
dige Herr Landmarschalck und den andern Burger Meister und Raht der Rige tho sick
genamen; Geschehen und geschreven thor Mitow, Diensetags nah Cantate im Jahr
nah Christi unsers leven Herrn Geburt 1533.
(das hangende
Siegel des
Landmarschals) (das hangende
Siegel der
Stadt Riga)

Anm. Jn einem lateinischen Exemplar, so auch besiegelt ist, heissen die Rothau-
gen Alburni, die Schnepeln bleiben deutsch; das Fischergeräthe reticula, sagenae
et retia,
der Faden Passus, der Landknecht administrator terrestris.
und Conrad Durcop, Rathsherren zu Riga, brachten die Sache zum Vergleich, so daß Loh-
müller
sich am 10ten Septemb. 1537 anheischig machte, das Syndicat beizubehalten, und sich
zum Abgeordneten an das kaiserliche Kammergericht, an den König von Dännemark, sonderlich
an die evangelischen Genossen, und deren Concilium, auch in erzbischöflichen Angelegenheiten,
die GOttes Wort gemäs, sich gebrauchen zu lassen. Dafür erhält er eine jährliche Pension von
230 Mark rigisch, die Helste auf Ostern, die Helfte auf Michaelis, wenn er auch Alters und
Schwachheit wegen nicht mehr dienen könte. Seine Hausfrau Ursula geniest 50 Mark rigisch
zum Witwengelde. Mit seinem Häusgen zu Riga bleibt es nach dem Briefe des Kapitels.
Das durcopische Wapen unter diesem Reces ist ein Seethier, so aus den Wellen steiget, und
einem Seepferd ähnlich sieht. Wiewol auch Mathias Hurader ein wachsendes Thier im Wapen
führte, davon aber das unterste Feld nicht gewellet, sondern gerautet scheinet, so einer erzbischö-
flichen Münze wegen zu merken.

Leben und Thaten der lieflaͤndiſchen Ordensmeiſter,
1534lehrer nach dreifacher vorgaͤngiger Ermahnung gebuͤhrlich zu beſtrafen. Den Ver-
gleich unterzeichneten die Herrn Henrich von Tulen zu Jerwen, Hinrich
von Galen zu Goldingen, Joh. von der Recke zu Marienburg, Loff
von Loh zur Pernau, Joh. von Ekell zu Duͤneburg, Melchior von
Gahlen zu Karkus, Juͤrgen von Hoyten zu Dobbelehn Comture. Ebert
von Schuren Hauscomtur, Kerſten von Roſen, Meyneke von Schier-
ſtaͤdt
Hofmeiſter, Herr Matth. Unverfehrt Domherr, Joh. von Tieſen-
hauſen
Hauptman, Heinrich von Ungern, Jurgen von Roſen zur Nabbe,
Reinhold
von Roſen, Heinrich von Tieſenhauſen, Wolf von Schier-
ſtaͤdt
und Wolf Loß des Erzſtits Riga. Juͤrgen von Ungern Herr zu
Puͤrkel, Hr. Johan Lode Domherr, Otto Yxkuͤl zu Fickel des Stifts
Oeſel. Hartwig Plater, Lorenz Schungel, Joh. Bockhorſt Raͤthe.
Hr. Paul Dreling, Hr. Hinrich Ulenbrock Buͤrgermeiſter, Conrad Dur-
kop
Rathsfreund, Mag. Joh. Lohmuͤller Syndicus und Joh. Tiſeler Se-
cretarius, Verordnete der Stadt Riga. Der Propſt Heineman Rode ent-
ſchlos ſich auch zu einem guͤtlichen Vergleich mit dem Rath zu Riga, deſſen Guͤ-
ter ſo wie die erzbiſchoͤflichen in Sequeſter blieben; wie er ſich denn nicht gegen die
Sache des Evangelii auflehnen durfte.

Zur Befoͤrderung des Handels gab Plettenberg zu Wenden an Petri
und Pauli Abend die Straſſe nach Litthauen von Riga nach dem langen Stei-
ne, von da auf die Rekow, von der Rekow auf die Muͤſſe, von der Muͤſſe
auf die Ekow, von da nach Bauskenburg bis uͤber die Grenze in Litthauen
frey. Der Termin wird von Michaelis an auf 3 Jahr gerechnet. Ueber das
geſetzte werden keine Pferde ausgebracht. Kein Deutſcher und Litthauer darf
ein Pferd uͤber 14 Meilen, kain Bauer uͤber 10 Meilen uͤber die Grenze fuͤhren,
oder ſol daſſelbige miſſen. Dem Vogt zu Bauskenburg wird fuͤr jedes gekauf-
te Pferd 12 Schilling und dem Tolk 2 Schillinge entrichtet. Kein Schiespulver,
Kraut, Loth, trockne und ſalzige Fiſche duͤrfen uͤber die Grenze gefuͤhret werden.
Geſchenkte Guͤter gehen frey heraus, und alles kan ohne Bedenken herein kommen.
Die Muͤſſe ſtehet jedem zum Durchzuge offen.

Am 21ſten November langte der Coadiutor Wilhelm als poſtulirter oͤſel-
ſcher
Biſchof in der Wyk an, und beſahe ſeine neue Domkirche zu Hapſal.
Er nahm die Schloͤſſer Lode, Leal und andre Stiftsguͤter in Beſitz, ob ihm

gleich
Secretarius, Johann thom Dahle Landknechte der Stadt Riga. Tho Urkunde der
Warheit ſint deſſer Breve twee gelickes Ludes gemaket, undt upgericht undt mit unſer
beiden Parten Jnſiegeln hieran hangende verſegelt und befeſtiget, den enen der Erwer-
dige Herr Landmarſchalck und den andern Burger Meiſter und Raht der Rige tho ſick
genamen; Geſchehen und geſchreven thor Mitow, Dienſetags nah Cantate im Jahr
nah Chriſti unſers leven Herrn Geburt 1533.
(das hangende
Siegel des
Landmarſchals) (das hangende
Siegel der
Stadt Riga)

Anm. Jn einem lateiniſchen Exemplar, ſo auch beſiegelt iſt, heiſſen die Rothau-
gen Alburni, die Schnepeln bleiben deutſch; das Fiſchergeraͤthe reticula, ſagenae
et retia,
der Faden Paſſus, der Landknecht adminiſtrator terreſtris.
und Conrad Durcop, Rathsherren zu Riga, brachten die Sache zum Vergleich, ſo daß Loh-
muͤller
ſich am 10ten Septemb. 1537 anheiſchig machte, das Syndicat beizubehalten, und ſich
zum Abgeordneten an das kaiſerliche Kammergericht, an den Koͤnig von Daͤnnemark, ſonderlich
an die evangeliſchen Genoſſen, und deren Concilium, auch in erzbiſchoͤflichen Angelegenheiten,
die GOttes Wort gemaͤs, ſich gebrauchen zu laſſen. Dafuͤr erhaͤlt er eine jaͤhrliche Penſion von
230 Mark rigiſch, die Helſte auf Oſtern, die Helfte auf Michaelis, wenn er auch Alters und
Schwachheit wegen nicht mehr dienen koͤnte. Seine Hausfrau Urſula genieſt 50 Mark rigiſch
zum Witwengelde. Mit ſeinem Haͤusgen zu Riga bleibt es nach dem Briefe des Kapitels.
Das durcopiſche Wapen unter dieſem Reces iſt ein Seethier, ſo aus den Wellen ſteiget, und
einem Seepferd aͤhnlich ſieht. Wiewol auch Mathias Hurader ein wachſendes Thier im Wapen
fuͤhrte, davon aber das unterſte Feld nicht gewellet, ſondern gerautet ſcheinet, ſo einer erzbiſchoͤ-
flichen Muͤnze wegen zu merken.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0222" n="204"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Leben und Thaten der liefla&#x0364;ndi&#x017F;chen Ordensmei&#x017F;ter,</hi></fw><lb/><note place="left">1534</note>lehrer nach dreifacher vorga&#x0364;ngiger Ermahnung gebu&#x0364;hrlich zu be&#x017F;trafen. Den Ver-<lb/>
gleich unterzeichneten die Herrn <hi rendition="#fr">Henrich</hi> von <hi rendition="#fr">Tulen</hi> zu <hi rendition="#fr">Jerwen, Hinrich</hi><lb/>
von <hi rendition="#fr">Galen</hi> zu <hi rendition="#fr">Goldingen, Joh.</hi> von der <hi rendition="#fr">Recke</hi> zu <hi rendition="#fr">Marienburg, Loff</hi><lb/>
von <hi rendition="#fr">Loh</hi> zur <hi rendition="#fr">Pernau, Joh.</hi> von <hi rendition="#fr">Ekell</hi> zu <hi rendition="#fr">Du&#x0364;neburg, Melchior</hi> von<lb/><hi rendition="#fr">Gahlen</hi> zu <hi rendition="#fr">Karkus, Ju&#x0364;rgen</hi> von <hi rendition="#fr">Hoyten</hi> zu <hi rendition="#fr">Dobbelehn</hi> Comture. <hi rendition="#fr">Ebert</hi><lb/>
von <hi rendition="#fr">Schuren</hi> Hauscomtur, <hi rendition="#fr">Ker&#x017F;ten</hi> von <hi rendition="#fr">Ro&#x017F;en, Meyneke</hi> von <hi rendition="#fr">Schier-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;dt</hi> Hofmei&#x017F;ter, Herr <hi rendition="#fr">Matth. Unverfehrt</hi> Domherr, <hi rendition="#fr">Joh.</hi> von <hi rendition="#fr">Tie&#x017F;en-<lb/>
hau&#x017F;en</hi> Hauptman, <hi rendition="#fr">Heinrich</hi> von <hi rendition="#fr">Ungern, Jurgen</hi> von <hi rendition="#fr">Ro&#x017F;en</hi> zur <hi rendition="#fr">Nabbe,<lb/>
Reinhold</hi> von <hi rendition="#fr">Ro&#x017F;en, Heinrich</hi> von <hi rendition="#fr">Tie&#x017F;enhau&#x017F;en, Wolf</hi> von <hi rendition="#fr">Schier-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;dt</hi> und <hi rendition="#fr">Wolf Loß</hi> des Erz&#x017F;tits <hi rendition="#fr">Riga. Ju&#x0364;rgen</hi> von <hi rendition="#fr">Ungern</hi> Herr zu<lb/><hi rendition="#fr">Pu&#x0364;rkel,</hi> Hr. <hi rendition="#fr">Johan Lode</hi> Domherr, <hi rendition="#fr">Otto Yxku&#x0364;l</hi> zu <hi rendition="#fr">Fickel</hi> des Stifts<lb/><hi rendition="#fr">Oe&#x017F;el. Hartwig Plater, Lorenz Schungel, Joh. Bockhor&#x017F;t</hi> Ra&#x0364;the.<lb/>
Hr. <hi rendition="#fr">Paul Dreling,</hi> Hr. <hi rendition="#fr">Hinrich Ulenbrock</hi> Bu&#x0364;rgermei&#x017F;ter, <hi rendition="#fr">Conrad Dur-<lb/>
kop</hi> Rathsfreund, Mag. <hi rendition="#fr">Joh. Lohmu&#x0364;ller</hi> Syndicus und <hi rendition="#fr">Joh. Ti&#x017F;eler</hi> Se-<lb/>
cretarius, Verordnete der Stadt <hi rendition="#fr">Riga.</hi> Der Prop&#x017F;t <hi rendition="#fr">Heineman Rode</hi> ent-<lb/>
&#x017F;chlos &#x017F;ich auch zu einem gu&#x0364;tlichen Vergleich mit dem Rath zu <hi rendition="#fr">Riga,</hi> de&#x017F;&#x017F;en Gu&#x0364;-<lb/>
ter &#x017F;o wie die erzbi&#x017F;cho&#x0364;flichen in Seque&#x017F;ter blieben; wie er &#x017F;ich denn nicht gegen die<lb/>
Sache des Evangelii auflehnen durfte.</p><lb/>
        <p>Zur Befo&#x0364;rderung des Handels gab <hi rendition="#fr">Plettenberg</hi> zu <hi rendition="#fr">Wenden</hi> an <hi rendition="#fr">Petri</hi><lb/>
und <hi rendition="#fr">Pauli</hi> Abend die Stra&#x017F;&#x017F;e nach <hi rendition="#fr">Litthauen</hi> von <hi rendition="#fr">Riga</hi> nach dem langen Stei-<lb/>
ne, von da auf die <hi rendition="#fr">Rekow,</hi> von der <hi rendition="#fr">Rekow</hi> auf die <hi rendition="#fr">Mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e,</hi> von der <hi rendition="#fr">Mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e</hi><lb/>
auf die <hi rendition="#fr">Ekow,</hi> von da nach <hi rendition="#fr">Bauskenburg</hi> bis u&#x0364;ber die Grenze in <hi rendition="#fr">Litthauen</hi><lb/>
frey. Der Termin wird von <hi rendition="#fr">Michaelis</hi> an auf 3 Jahr gerechnet. Ueber das<lb/>
ge&#x017F;etzte werden keine Pferde ausgebracht. Kein <hi rendition="#fr">Deut&#x017F;cher</hi> und <hi rendition="#fr">Litthauer</hi> darf<lb/>
ein Pferd u&#x0364;ber 14 Meilen, kain Bauer u&#x0364;ber 10 Meilen u&#x0364;ber die Grenze fu&#x0364;hren,<lb/>
oder &#x017F;ol da&#x017F;&#x017F;elbige mi&#x017F;&#x017F;en. Dem Vogt zu <hi rendition="#fr">Bauskenburg</hi> wird fu&#x0364;r jedes gekauf-<lb/>
te Pferd 12 Schilling und dem Tolk 2 Schillinge entrichtet. Kein Schiespulver,<lb/>
Kraut, Loth, trockne und &#x017F;alzige Fi&#x017F;che du&#x0364;rfen u&#x0364;ber die Grenze gefu&#x0364;hret werden.<lb/>
Ge&#x017F;chenkte Gu&#x0364;ter gehen frey heraus, und alles kan ohne Bedenken herein kommen.<lb/>
Die <hi rendition="#fr">Mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e</hi> &#x017F;tehet jedem zum Durchzuge offen.</p><lb/>
        <p>Am 21&#x017F;ten November langte der Coadiutor <hi rendition="#fr">Wilhelm</hi> als po&#x017F;tulirter <hi rendition="#fr">o&#x0364;&#x017F;el-<lb/>
&#x017F;cher</hi> Bi&#x017F;chof in der <hi rendition="#fr">Wyk</hi> an, und be&#x017F;ahe &#x017F;eine neue Domkirche zu <hi rendition="#fr">Hap&#x017F;al.</hi><lb/>
Er nahm die Schlo&#x0364;&#x017F;&#x017F;er <hi rendition="#fr">Lode, Leal</hi> und andre Stiftsgu&#x0364;ter in Be&#x017F;itz, ob ihm<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gleich</fw><lb/><note xml:id="i04" prev="#i03" place="foot" n="w)">Secretarius, <hi rendition="#fr">Johann</hi> thom <hi rendition="#fr">Dahle</hi> Landknechte der Stadt <hi rendition="#fr">Riga.</hi> Tho Urkunde der<lb/>
Warheit &#x017F;int de&#x017F;&#x017F;er Breve twee gelickes Ludes gemaket, undt upgericht undt mit un&#x017F;er<lb/>
beiden Parten Jn&#x017F;iegeln hieran hangende ver&#x017F;egelt und befe&#x017F;tiget, den enen der Erwer-<lb/>
dige Herr Landmar&#x017F;chalck und den andern Burger Mei&#x017F;ter und Raht der <hi rendition="#fr">Rige</hi> tho &#x017F;ick<lb/>
genamen; Ge&#x017F;chehen und ge&#x017F;chreven thor <hi rendition="#fr">Mitow,</hi> Dien&#x017F;etags nah <hi rendition="#fr">Cantate</hi> im Jahr<lb/>
nah Chri&#x017F;ti un&#x017F;ers leven Herrn Geburt 1533.<lb/><hi rendition="#et">(das hangende<lb/>
Siegel des<lb/>
Landmar&#x017F;chals) (das hangende<lb/>
Siegel der<lb/>
Stadt <hi rendition="#fr">Riga</hi>)</hi><lb/>
Anm. Jn einem <hi rendition="#fr">lateini&#x017F;chen</hi> Exemplar, &#x017F;o auch be&#x017F;iegelt i&#x017F;t, hei&#x017F;&#x017F;en die Rothau-<lb/>
gen <hi rendition="#aq">Alburni,</hi> die Schnepeln bleiben <hi rendition="#fr">deut&#x017F;ch;</hi> das Fi&#x017F;chergera&#x0364;the <hi rendition="#aq">reticula, &#x017F;agenae<lb/>
et retia,</hi> der Faden <hi rendition="#aq">Pa&#x017F;&#x017F;us,</hi> der Landknecht <hi rendition="#aq">admini&#x017F;trator terre&#x017F;tris.</hi></note><lb/><note xml:id="f59" prev="#f58" place="foot" n="*)">und <hi rendition="#fr">Conrad Durcop,</hi> Rathsherren zu <hi rendition="#fr">Riga,</hi> brachten die Sache zum Vergleich, &#x017F;o daß <hi rendition="#fr">Loh-<lb/>
mu&#x0364;ller</hi> &#x017F;ich am 10ten Septemb. 1537 anhei&#x017F;chig machte, das Syndicat beizubehalten, und &#x017F;ich<lb/>
zum Abgeordneten an das kai&#x017F;erliche Kammergericht, an den Ko&#x0364;nig von <hi rendition="#fr">Da&#x0364;nnemark,</hi> &#x017F;onderlich<lb/>
an die evangeli&#x017F;chen Geno&#x017F;&#x017F;en, und deren Concilium, auch in erzbi&#x017F;cho&#x0364;flichen Angelegenheiten,<lb/>
die GOttes Wort gema&#x0364;s, &#x017F;ich gebrauchen zu la&#x017F;&#x017F;en. Dafu&#x0364;r erha&#x0364;lt er eine ja&#x0364;hrliche Pen&#x017F;ion von<lb/>
230 Mark <hi rendition="#fr">rigi&#x017F;ch,</hi> die Hel&#x017F;te auf <hi rendition="#fr">O&#x017F;tern,</hi> die Helfte auf <hi rendition="#fr">Michaelis,</hi> wenn er auch Alters und<lb/>
Schwachheit wegen nicht mehr dienen ko&#x0364;nte. Seine Hausfrau <hi rendition="#fr">Ur&#x017F;ula</hi> genie&#x017F;t 50 Mark <hi rendition="#fr">rigi&#x017F;ch</hi><lb/>
zum Witwengelde. Mit &#x017F;einem Ha&#x0364;usgen zu <hi rendition="#fr">Riga</hi> bleibt es nach dem Briefe des Kapitels.<lb/>
Das <hi rendition="#fr">durcopi&#x017F;che</hi> Wapen unter die&#x017F;em Reces i&#x017F;t ein Seethier, &#x017F;o aus den Wellen &#x017F;teiget, und<lb/>
einem Seepferd a&#x0364;hnlich &#x017F;ieht. Wiewol auch <hi rendition="#fr">Mathias Hurader</hi> ein wach&#x017F;endes Thier im Wapen<lb/>
fu&#x0364;hrte, davon aber das unter&#x017F;te Feld nicht gewellet, &#x017F;ondern gerautet &#x017F;cheinet, &#x017F;o einer erzbi&#x017F;cho&#x0364;-<lb/>
flichen Mu&#x0364;nze wegen zu merken.</note><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[204/0222] Leben und Thaten der lieflaͤndiſchen Ordensmeiſter, lehrer nach dreifacher vorgaͤngiger Ermahnung gebuͤhrlich zu beſtrafen. Den Ver- gleich unterzeichneten die Herrn Henrich von Tulen zu Jerwen, Hinrich von Galen zu Goldingen, Joh. von der Recke zu Marienburg, Loff von Loh zur Pernau, Joh. von Ekell zu Duͤneburg, Melchior von Gahlen zu Karkus, Juͤrgen von Hoyten zu Dobbelehn Comture. Ebert von Schuren Hauscomtur, Kerſten von Roſen, Meyneke von Schier- ſtaͤdt Hofmeiſter, Herr Matth. Unverfehrt Domherr, Joh. von Tieſen- hauſen Hauptman, Heinrich von Ungern, Jurgen von Roſen zur Nabbe, Reinhold von Roſen, Heinrich von Tieſenhauſen, Wolf von Schier- ſtaͤdt und Wolf Loß des Erzſtits Riga. Juͤrgen von Ungern Herr zu Puͤrkel, Hr. Johan Lode Domherr, Otto Yxkuͤl zu Fickel des Stifts Oeſel. Hartwig Plater, Lorenz Schungel, Joh. Bockhorſt Raͤthe. Hr. Paul Dreling, Hr. Hinrich Ulenbrock Buͤrgermeiſter, Conrad Dur- kop Rathsfreund, Mag. Joh. Lohmuͤller Syndicus und Joh. Tiſeler Se- cretarius, Verordnete der Stadt Riga. Der Propſt Heineman Rode ent- ſchlos ſich auch zu einem guͤtlichen Vergleich mit dem Rath zu Riga, deſſen Guͤ- ter ſo wie die erzbiſchoͤflichen in Sequeſter blieben; wie er ſich denn nicht gegen die Sache des Evangelii auflehnen durfte. 1534 Zur Befoͤrderung des Handels gab Plettenberg zu Wenden an Petri und Pauli Abend die Straſſe nach Litthauen von Riga nach dem langen Stei- ne, von da auf die Rekow, von der Rekow auf die Muͤſſe, von der Muͤſſe auf die Ekow, von da nach Bauskenburg bis uͤber die Grenze in Litthauen frey. Der Termin wird von Michaelis an auf 3 Jahr gerechnet. Ueber das geſetzte werden keine Pferde ausgebracht. Kein Deutſcher und Litthauer darf ein Pferd uͤber 14 Meilen, kain Bauer uͤber 10 Meilen uͤber die Grenze fuͤhren, oder ſol daſſelbige miſſen. Dem Vogt zu Bauskenburg wird fuͤr jedes gekauf- te Pferd 12 Schilling und dem Tolk 2 Schillinge entrichtet. Kein Schiespulver, Kraut, Loth, trockne und ſalzige Fiſche duͤrfen uͤber die Grenze gefuͤhret werden. Geſchenkte Guͤter gehen frey heraus, und alles kan ohne Bedenken herein kommen. Die Muͤſſe ſtehet jedem zum Durchzuge offen. Am 21ſten November langte der Coadiutor Wilhelm als poſtulirter oͤſel- ſcher Biſchof in der Wyk an, und beſahe ſeine neue Domkirche zu Hapſal. Er nahm die Schloͤſſer Lode, Leal und andre Stiftsguͤter in Beſitz, ob ihm gleich w) *) w) Secretarius, Johann thom Dahle Landknechte der Stadt Riga. Tho Urkunde der Warheit ſint deſſer Breve twee gelickes Ludes gemaket, undt upgericht undt mit unſer beiden Parten Jnſiegeln hieran hangende verſegelt und befeſtiget, den enen der Erwer- dige Herr Landmarſchalck und den andern Burger Meiſter und Raht der Rige tho ſick genamen; Geſchehen und geſchreven thor Mitow, Dienſetags nah Cantate im Jahr nah Chriſti unſers leven Herrn Geburt 1533. (das hangende Siegel des Landmarſchals) (das hangende Siegel der Stadt Riga) Anm. Jn einem lateiniſchen Exemplar, ſo auch beſiegelt iſt, heiſſen die Rothau- gen Alburni, die Schnepeln bleiben deutſch; das Fiſchergeraͤthe reticula, ſagenae et retia, der Faden Paſſus, der Landknecht adminiſtrator terreſtris. *) und Conrad Durcop, Rathsherren zu Riga, brachten die Sache zum Vergleich, ſo daß Loh- muͤller ſich am 10ten Septemb. 1537 anheiſchig machte, das Syndicat beizubehalten, und ſich zum Abgeordneten an das kaiſerliche Kammergericht, an den Koͤnig von Daͤnnemark, ſonderlich an die evangeliſchen Genoſſen, und deren Concilium, auch in erzbiſchoͤflichen Angelegenheiten, die GOttes Wort gemaͤs, ſich gebrauchen zu laſſen. Dafuͤr erhaͤlt er eine jaͤhrliche Penſion von 230 Mark rigiſch, die Helſte auf Oſtern, die Helfte auf Michaelis, wenn er auch Alters und Schwachheit wegen nicht mehr dienen koͤnte. Seine Hausfrau Urſula genieſt 50 Mark rigiſch zum Witwengelde. Mit ſeinem Haͤusgen zu Riga bleibt es nach dem Briefe des Kapitels. Das durcopiſche Wapen unter dieſem Reces iſt ein Seethier, ſo aus den Wellen ſteiget, und einem Seepferd aͤhnlich ſieht. Wiewol auch Mathias Hurader ein wachſendes Thier im Wapen fuͤhrte, davon aber das unterſte Feld nicht gewellet, ſondern gerautet ſcheinet, ſo einer erzbiſchoͤ- flichen Muͤnze wegen zu merken.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lettus_chronik02_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lettus_chronik02_1753/222
Zitationshilfe: [Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lettus_chronik02_1753/222>, abgerufen am 22.12.2024.