Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753.

Bild:
<< vorherige Seite

Die II. Tabelle von den Sigillen
Wolfszaͤhne von einer guͤldenen Krone bedecket werden. Das ganze Schild decket eine
Krone und wird von 2 zuruͤckſehenden Loͤwen gehalten. Das Gerichtsſiegel der Stadt iſt
eben ſo geſtochen, und wird in gruͤn Wachs gedruckt.

Goldingen. Goswin von Herike gab ihr das Siegel in gruͤn Wachs, die heilige Ca-
tharine
mit der guͤldenen Maͤrtererkrone und fliegenden Haaren. Sie haͤlt in der rechten
Hand das Maͤrtererrad, in der linken ein zur Erde geſenktes Schwerdt, und ſtehet auf ei-
nem Erdreich, wo Geſtraͤuch waͤchſet. Dieſes Siegel in rothem Wachs von No. 6
fuͤhrte die Mutter des Kloſters der grauen Schweſtern St. Franciſci der dritten Regel
in Riga, Namens Caͤcilia zum Amtsſiegel 1518. Die Maͤrterin hat das Schwerdt in
der rechten und das Rad in der linken Hand.

Liebau erhielt ihr Siegel 1625 vom Herzog Friedrich zu Curland, einen rothen Loͤwen der
einen Lindenbaum anfaſſet, im blauen Felde. Jhre Seeflagge iſt ein deutſcher roth und
weis quer getheilter Schild.

Windau. Ein Jaͤgerhorn, uͤber dem das Kreuz ſtehet, mit der Umſchrift: SECRE-
TVM DER STADT WINDA.
Anno
1643.

Bauske. Ein Loͤwe in rothem Wachs. Sigillum civitatis Bauske 1609. Jm Wapen iſt
der Loͤwe guͤlden, das Feld roth. Der Loͤwe ſieht in einigen groͤſſern nach der Linken, und
ſteht zum Raube geſchickt.

Pilten. Das kleinere Siegel hat 2 ins Andreaskreuz geſtelte Krumſtaͤbe, uͤber denen
eine Kugel lieget, und uͤber der Kugel zur Rechten und Linken 2 Thuͤrmgen ſtehen. Si-
gillum Civium in Pilten.
Das groͤſſere ſtellet eine Stadt vor mit durchſichtigen Thuͤrmen.
Sigillum Civitatis Piltenſis 1694, in gruͤnem Wachs.

Grubin. Ein Kranich der in der linken Pfote einen Stein haͤlt 1697. Das Amt Gru-
bin
hat im Siegel den Alandsbleier, ſo im Waſſer ſchwimmet, und uͤber demſelben eine
goldene Krone. Dis Siegel verliehe ihr der Herrmeiſter Rettler 1560 zum Andenken
eines uͤberausreichen Fiſchzuges.

Haſenpot. Das Wapen dieſes Staͤdgens iſt ein Ordensmeiſter, der in der linken Hand
den Kelch haͤlt, mit darunter hangendem Wiſchtuche. Das Feld iſt weitlaͤuftig gegittert.

Tuckum. Jſt jetzo blos ein Hakelwerk. Der daſige Herr Oberhauptman bedienet ſich des
herzoglich curlaͤndiſchen Siegels mit denſelben Jnſignien und der Umſchrift: Sigillum
Iudicii Tuckum.

Blaſonirte Wapen einiger mit den Herrn Meiſtern verwand-
ten Familien.
1. Von Vitinghof. Ein durch einen ſchwarzen Balken ſchraͤgrechts getheiltes Schild,
deſſen oberſtes Feld golden, das untere ſilbern iſt. Auf dem Balken liegen 3 ſilber-
ne Auſtermuſcheln. Auf dem Helm lieget ein ſchwarzer Hut, auf dem ein rother Fuchs
nach der rechten Seite ſchreitet. Sibmacher S. 146 macht den ganzen Schild weis,
die Muſcheln gelb, den Hut zu einen weiſſem Biſchofshute, das Geſchlechte aber zu Thuͤ-
ringern, legt auch den Balken ſchraͤglinks. Doch hat Sibmacher B. II, S. 116 den
rhein- und niederlaͤndiſchen Vitinghoͤfen den Balken ſchraͤgrechts gelegt, behaͤlt aber das
ganz weiſſe Feld und die gelben Muſcheln; nur iſt der Hut gekrempt, und beidesmal der
Name Uttinghoff unrichtig ausgedruckt.
2. Von Torck. Ein von roth und Silber quergetheiltes Schild. Jm Silber liegen ſie-
ben blaue rautenfoͤrmige Tuͤrkiſſe, 4 und 3. Daſſelbe ganze Schild lieget uͤber dem Helm
zwiſchen einem Fluge, deſſen linker Fluͤgel ſilbern, der rechte roth iſt.
3. Von Rutenberg. Sieben ſchwarze Rauten 4 und 3 im goldenen Felde. Auf dem
Helme ein rother Hut mit ſchwarzem Knopf und gruͤnen Federn. Sibmacher hat es S.
182 unter den braunſchweigiſchen Familien.
4. Von Mengden. Ein ſilbernes Feld mit 2 ſchwarzen Querbalken. Ueber dem Helm
2 Fluͤgel, der linke ſchwarz, der rechte ſilbern. Die Helmdecken ſind ſilbern mit ſchwarz
gemiſcht. Dieſes Wapen macht auf dem groͤſſern freyherrlichen Wapen nur das Herz-
ſchild aus.
5. Von Borg. Drey Staare, 2 und 1, im ſilbernen Felde. Auf dem Helm ein ſchwarzer
Flug mit einem dazwiſchen ſtehenden einzelnen Staar, mit natuͤrlicher Farbe. Sibma-
cher
S. 172 hat das Wapen unter den ſaͤchſiſchen Geſchlechtern.
6. Von Freytag von Loringhof. Jm blauen Felde 3 ſilberne Ringe, 2 und 1. Ueber dem
Helm 2 blaue Fluͤgel, in jedem die 3 Ringe, allein 1 und 2 geſetzt. Nach Sibmachern
S. 190 iſt das Feld weis, die Ringe ſchwarz, auf dem Helm 2 weiſſe Federn, in deren
Mitte 3 ſchwarze Ringe uͤbereinander ſtehen.
7. Von

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lettus_chronik02_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lettus_chronik02_1753/330
Zitationshilfe: [Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lettus_chronik02_1753/330>, abgerufen am 10.01.2025.