[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753.ruhm und Lohn rechtschaffener Patrioten: und die jetzo von den- Die Ordnung der Gedanken füret mich auf die glückse- Die Betrachtung solcher Vorzüge, Hochwolgeborne Welt )( 2
ruhm und Lohn rechtſchaffener Patrioten: und die jetzo von den- Die Ordnung der Gedanken fuͤret mich auf die gluͤckſe- Die Betrachtung ſolcher Vorzuͤge, Hochwolgeborne Welt )( 2
<TEI> <text> <front> <div n="1"> <p><pb facs="#f0007"/> ruhm und Lohn rechtſchaffener Patrioten: und die jetzo von den-<lb/> ſelben ſich noch am Leben befinden, werden ihre Verdienſte ums<lb/> Reich und das Vaterland nach dem Wechſel der Zeit mit der<lb/> Ewigkeit in der Hiſtorie unverweslich erhalten.</p><lb/> <p>Die Ordnung der Gedanken fuͤret mich auf die gluͤckſe-<lb/> lige Regierung der unvergleichlichen <hi rendition="#fr">Eliſabeth,</hi> der glorwuͤr-<lb/> digſten Kaiſerin und Selbſtherſcherin aller Ruſſen. <hi rendition="#fr">Sie,<lb/> Hochwolgeborne Herren,</hi> genieſſen die vorzuͤgliche Gna-<lb/> de, der allergnaͤdigſten und ſanftmuͤtigſten Monarchin zur<lb/> Hand zu ſeyn, ihren Laͤndern weislich zu rathen, ihre Befele<lb/> zu befolgen, ihren Unterthanen Gerechtigkeit zu verſchaffen,<lb/> und zum Theil unter ihren Siegesfahnen in Dienſten zu ſte-<lb/> hen. <hi rendition="#fr">Sie</hi> widmen nicht nur wackere Soͤhne fuͤr den Staat<lb/> und die Heere unſerer allerhoͤchſten Souveraine, ſondern er-<lb/> ziehen ſie auch zu dieſen Ehrenaͤmtern gelehrt und rittermaͤßig.<lb/><hi rendition="#fr">Sie</hi> koͤnnen nicht ohne empfindliche Ruͤhrung und Dankbar-<lb/> keit bleiben gegen die hoͤchſte Vorſicht GOttes und gegen ſei-<lb/> ne Geſalbte, die eine an Verdienſten ſo glaͤnzende Ritterſchaft<lb/> bey den theuer hergebrachten Privilegien nicht nur erhaͤlt, ſon-<lb/> dern dieſe Freiheiten aufs grosmuͤtigſte vermeret; die den<lb/> Wohlſtand des Landes mit ausnemender kaiſerlichen Huld ver-<lb/> beſſert und uns den unſchaͤtzbaren Frieden erhaͤlt. Der al-<lb/> maͤchtige Arm des Hoͤchſten unterſtuͤtze die Schultern, welche<lb/> die Regierungslaſt ſo weitlaͤufiger Reiche und Provinzen tra-<lb/> gen, mit auſſerordentlicher Kraft, und begluͤcke das allerhoͤch-<lb/> ſte |kaiſerliche Haus mit alle dem Gute, was die von tiefſter<lb/> Ehrfurcht und treueſter Liebe geruͤhrte Vaſallen und Untertha-<lb/> nen vom Himmel erbitten. GOtt goͤnne auch unſern Nach-<lb/> barn die Fruͤchte eines ſo geſegneten Regiments, und laſſe inſon-<lb/> derheit Curland unter dem Scepter eines allerweiſeſten Auguſts<lb/> bey dem Fette und der Fruchtbarkeit ſeiner Felder mit uns uͤber<lb/> die Tage des ewigen Friedens vergnuͤgt und froͤlich ſeyn.</p><lb/> <p>Die Betrachtung ſolcher Vorzuͤge, <hi rendition="#fr">Hochwolgeborne<lb/> Herren,</hi> beweget mich, dieſe wenigen Nachrichten, die Krieg,<lb/> Brand, Verwuͤſtung und andere Ungluͤcksfaͤlle uns uͤbrig gelaſ-<lb/> ſen, <hi rendition="#fr">Denenſelben</hi> zu beſondrer Geneigtheit zu empfelen; weil<lb/> ſie auſſer buͤrgerlichen Haͤndeln auch das Andenken <hi rendition="#fr">Dero</hi> beſt-<lb/> verdienten Vorfaren der Nachwelt aufheben. Nicht meine<lb/> maͤßige Wiſſenſchaft, ſondern <hi rendition="#fr">Dero</hi> edelmuͤtigen Befoͤrderung<lb/> iſt es zuzuſchreiben, daß aus der Zeit des Ordens mehreres be-<lb/> kant geworden, daß man einige lateiniſche Documente zum Nu-<lb/> tzen der ſtudierenden Jugend auf behalten, und daß wir die be-<lb/> ruͤmte rußiſche Nation, aus den Zeugniſſen vernuͤnftiger Ge-<lb/> ſchichtſchreiber, in ihrer wahren hoͤchſt wuͤrdigen Geſtalt der<lb/> <fw place="bottom" type="sig">)( 2</fw><fw place="bottom" type="catch">Welt</fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [0007]
ruhm und Lohn rechtſchaffener Patrioten: und die jetzo von den-
ſelben ſich noch am Leben befinden, werden ihre Verdienſte ums
Reich und das Vaterland nach dem Wechſel der Zeit mit der
Ewigkeit in der Hiſtorie unverweslich erhalten.
Die Ordnung der Gedanken fuͤret mich auf die gluͤckſe-
lige Regierung der unvergleichlichen Eliſabeth, der glorwuͤr-
digſten Kaiſerin und Selbſtherſcherin aller Ruſſen. Sie,
Hochwolgeborne Herren, genieſſen die vorzuͤgliche Gna-
de, der allergnaͤdigſten und ſanftmuͤtigſten Monarchin zur
Hand zu ſeyn, ihren Laͤndern weislich zu rathen, ihre Befele
zu befolgen, ihren Unterthanen Gerechtigkeit zu verſchaffen,
und zum Theil unter ihren Siegesfahnen in Dienſten zu ſte-
hen. Sie widmen nicht nur wackere Soͤhne fuͤr den Staat
und die Heere unſerer allerhoͤchſten Souveraine, ſondern er-
ziehen ſie auch zu dieſen Ehrenaͤmtern gelehrt und rittermaͤßig.
Sie koͤnnen nicht ohne empfindliche Ruͤhrung und Dankbar-
keit bleiben gegen die hoͤchſte Vorſicht GOttes und gegen ſei-
ne Geſalbte, die eine an Verdienſten ſo glaͤnzende Ritterſchaft
bey den theuer hergebrachten Privilegien nicht nur erhaͤlt, ſon-
dern dieſe Freiheiten aufs grosmuͤtigſte vermeret; die den
Wohlſtand des Landes mit ausnemender kaiſerlichen Huld ver-
beſſert und uns den unſchaͤtzbaren Frieden erhaͤlt. Der al-
maͤchtige Arm des Hoͤchſten unterſtuͤtze die Schultern, welche
die Regierungslaſt ſo weitlaͤufiger Reiche und Provinzen tra-
gen, mit auſſerordentlicher Kraft, und begluͤcke das allerhoͤch-
ſte |kaiſerliche Haus mit alle dem Gute, was die von tiefſter
Ehrfurcht und treueſter Liebe geruͤhrte Vaſallen und Untertha-
nen vom Himmel erbitten. GOtt goͤnne auch unſern Nach-
barn die Fruͤchte eines ſo geſegneten Regiments, und laſſe inſon-
derheit Curland unter dem Scepter eines allerweiſeſten Auguſts
bey dem Fette und der Fruchtbarkeit ſeiner Felder mit uns uͤber
die Tage des ewigen Friedens vergnuͤgt und froͤlich ſeyn.
Die Betrachtung ſolcher Vorzuͤge, Hochwolgeborne
Herren, beweget mich, dieſe wenigen Nachrichten, die Krieg,
Brand, Verwuͤſtung und andere Ungluͤcksfaͤlle uns uͤbrig gelaſ-
ſen, Denenſelben zu beſondrer Geneigtheit zu empfelen; weil
ſie auſſer buͤrgerlichen Haͤndeln auch das Andenken Dero beſt-
verdienten Vorfaren der Nachwelt aufheben. Nicht meine
maͤßige Wiſſenſchaft, ſondern Dero edelmuͤtigen Befoͤrderung
iſt es zuzuſchreiben, daß aus der Zeit des Ordens mehreres be-
kant geworden, daß man einige lateiniſche Documente zum Nu-
tzen der ſtudierenden Jugend auf behalten, und daß wir die be-
ruͤmte rußiſche Nation, aus den Zeugniſſen vernuͤnftiger Ge-
ſchichtſchreiber, in ihrer wahren hoͤchſt wuͤrdigen Geſtalt der
Welt
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