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Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

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Vorrede.
Buch zu schreiben vor Gelehrte, oder die sich durch andere hierzu nö-
thige Wissenschafften selbst helffen können, oder von andern darüber
Unterricht und Erklährung geniessen können, und zwischen einem
dem dergleichen Vortheil und Unterricht gäntzlich ermangelt, und
es blos auf sein Nachsinnen und das Buch muß ankommen lassen.

Zum vierdten, ist es nicht als ein Versehen zu achten, daß bey vie-
len Machinen kein Maaßstab weder auf dem Riß noch schrifftlich be-
mercket, weil es meist Exempel die nur zur Erklährung, nicht aber zur
Imitation dienen sollen, oder es sind Machinen die wegen Materia-
li
en, Zeit, Orth, Krafft, Last, oder andern Umständen, stetige Ver-
änderung leiden, und es genug ist, wenn die mechanischen Verhält-
nisse nur exprimiret sind.

Zum fünfften, daß unterschiedliche Machinen nicht völlig mit
ihren Zugehör, Gehäusen, Stellagen, auch wohl nöthigen Stücken,
ausgeführet sind, ist geschehen bey denenjenigen, da man nur einige Ver-
hältnisse anzeigen wollen, die völlige Beschreibung aber biß zu einem an-
dern Theil des Theatri ausgesetzet bleibet.

Zum sechsten ist zu erinnern, daß allhier nicht nur die so genannten
fünff Potentien oder einfachen Heb-Zeuge, die man sonst als die Prin-
cipia mechanica
alleine abhandelt, in Figuren vorgestellet, und mit
besonderen Machinen erklähret sind, sondern auch die äusserlichen
Kräffte, als der Thiere, Wasser, Feuer, Lufft und Gewichte, so viel
vorietzo die Möglichkeit zulassen wollen, nebst derer Eigenschafft, und
wie sie mit Vortheil und Nutzen an die Machinen zu appliciren, um-
ständlich ausgeführet worden, als eine Sache die höchst unentbehrlich
und fast noch nöthiger als das erste ist, aber bißher noch wenig oder gar
nicht, absonderlich wie solche bey der Mechanic mit dem besten Vor-
theil zu nutzen, von jemanden beschrieben worden. Und zwar vor-
nehmlich darum, weil es eine Sache die mehr aus Erfahrung und Ex-
perimenta,
als durch blose Speculationes auf dem Pappier, muß un-
tersuchet werden, welches aber viel Zeit, Unkosten, Experimente,
Machin
en, und fürnehmlich beqveme Gelegenheit erfodert, woran es
auch dem Autori noch in vielen Stücken bißhero gemangelt; dan-
nenhero auch noch etliches unausgemacht verbleiben muß, aber es ist
doch iedesmahl erinnert und also Gelegenheit gegeben worden, daß
nicht zu zweiffeln, es dürffte nun mancher, der diese oberzehlte Requi-
sita
besitzet, aus Liebe zur Kunst und Aufnahme des Vaterlandes,
solche Experimenta zu machen sich nicht entbrechen, und dem Pu-
blico
zum besten, gütigst zu communiciren gefallen lassen.

Weil

Vorrede.
Buch zu ſchreiben vor Gelehrte, oder die ſich durch andere hierzu noͤ-
thige Wiſſenſchafften ſelbſt helffen koͤnnen, oder von andern daruͤber
Unterricht und Erklaͤhrung genieſſen koͤnnen, und zwiſchen einem
dem dergleichen Vortheil und Unterricht gaͤntzlich ermangelt, und
es blos auf ſein Nachſinnen und das Buch muß ankommen laſſen.

Zum vierdten, iſt es nicht als ein Verſehen zu achten, daß bey vie-
len Machinen kein Maaßſtab weder auf dem Riß noch ſchrifftlich be-
mercket, weil es meiſt Exempel die nur zur Erklaͤhrung, nicht aber zur
Imitation dienen ſollen, oder es ſind Machinen die wegen Materia-
li
en, Zeit, Orth, Krafft, Laſt, oder andern Umſtaͤnden, ſtetige Ver-
aͤnderung leiden, und es genug iſt, wenn die mechaniſchen Verhaͤlt-
niſſe nur exprimiret ſind.

Zum fuͤnfften, daß unterſchiedliche Machinen nicht voͤllig mit
ihren Zugehoͤr, Gehaͤuſen, Stellagen, auch wohl noͤthigen Stuͤcken,
ausgefuͤhret ſind, iſt geſchehen bey denenjenigen, da man nur einige Ver-
haͤltniſſe anzeigen wollen, die voͤllige Beſchreibung aber biß zu einem an-
dern Theil des Theatri ausgeſetzet bleibet.

Zum ſechſten iſt zu erinnern, daß allhier nicht nur die ſo genannten
fuͤnff Potentien oder einfachen Heb-Zeuge, die man ſonſt als die Prin-
cipia mechanica
alleine abhandelt, in Figuren vorgeſtellet, und mit
beſonderen Machinen erklaͤhret ſind, ſondern auch die aͤuſſerlichen
Kraͤffte, als der Thiere, Waſſer, Feuer, Lufft und Gewichte, ſo viel
vorietzo die Moͤglichkeit zulaſſen wollen, nebſt derer Eigenſchafft, und
wie ſie mit Vortheil und Nutzen an die Machinen zu appliciren, um-
ſtaͤndlich ausgefuͤhret worden, als eine Sache die hoͤchſt unentbehrlich
und faſt noch noͤthiger als das erſte iſt, aber bißher noch wenig oder gar
nicht, abſonderlich wie ſolche bey der Mechanic mit dem beſten Vor-
theil zu nutzen, von jemanden beſchrieben worden. Und zwar vor-
nehmlich darum, weil es eine Sache die mehr aus Erfahrung und Ex-
perimenta,
als durch bloſe Speculationes auf dem Pappier, muß un-
terſuchet werden, welches aber viel Zeit, Unkoſten, Experimente,
Machin
en, und fuͤrnehmlich beqveme Gelegenheit erfodert, woran es
auch dem Autori noch in vielen Stuͤcken bißhero gemangelt; dan-
nenhero auch noch etliches unausgemacht verbleiben muß, aber es iſt
doch iedesmahl erinnert und alſo Gelegenheit gegeben worden, daß
nicht zu zweiffeln, es duͤrffte nun mancher, der dieſe oberzehlte Requi-
ſita
beſitzet, aus Liebe zur Kunſt und Aufnahme des Vaterlandes,
ſolche Experimenta zu machen ſich nicht entbrechen, und dem Pu-
blico
zum beſten, guͤtigſt zu communiciren gefallen laſſen.

Weil
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Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/13>, abgerufen am 22.12.2024.