Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

Bild:
<< vorherige Seite

Cap. XVII. von der Krafft der Thiere. Tab. XXXVII.
getheilte Krafft eine Zeit continuirete, biß das Bein von D biß E käme, inzwischen wür-
de es noch nicht 2 Centner betragen.

§. 276.

Fig. IV. entwirfft im Profil ein declinirend Rad vor Menschen und Thiere. Bey
solchen ist erstlich zu wissen, je schreger solches Rad lieget, und von der Horizontal-Linie A
B
gegen C sich erhebet, je mehr Krafft giebet die darauf gehende Last. Daher muß das
Vermögen der Last erlernet werden, erstlich, aus dem Winckel, den das Rad mit der Horizon-
tal-
Linie machet, oder vielmehr aus der Höhe der Perpendicular B C, so auf der Hori-
zontal A B
stehet, und aus der Länge der Fläche D E, wie bereits oben gezeiget wor-
den, und dann aus dem Abstand der Last oder des Thieres vom Centro, und drittens aus der
Last selbst. Der Diameter des Rades von D biß E sey 8 Ellen, die Last der Krafft ste-
he auf der Seite in F 4 Ellen vom Centro. Ziehet die Horizontal-Linie A B, und
die Perpendicular B C, messet nun, um wie viel die Linie B C kürtzer als D E ist,
und findet zweymahl, also wenn ihr solches als ein Planum inclinatum consideriret, nach
Figura VI. Tabula XXXI. so habet ihr noch die Helffte Krafft, als 4 Centner, dieweil das
Thier 8 Centner hat. Ferner stehet eure Krafft 8 Fuß, und euer Kamm des Rades G H
4 Fuß vom Centro, welches, so ihr es als einen Hebel Fig. XII. Tab. I. consideriret, dop-
pelte Krafft giebet, also, so ihr das Verhältnis der 4 Centner mit dem Abstand oder Abwaage
der Krafft und Last miteinander multipliciret, 8 Centner bekommet, nemlich, mit einem
Thier von 8 Centnern könnet ihr in G oder H auch acht Centner Vermögen haben.

§. 277.

Allzuschrege Räder, auch wie dieses, sind vor Ochsen oder andere Thiere schon etwas zu
gähe, vor Menschen aber gut, und müssen sie mit Stufen oder Tritten a b gemachet seyn,
daß der Fuß mehrentheils horizontal stehet, wie Tabula XXXVI. Fig. IV. Vor die
Thiere halte am besten, da die Perpendicular 1, und die Fläche 3 Theile hat, wie Fig. V. an-
gedeutet worden, es würden aber nach obiger Rechnung nur 5 1/3 Centner Vermögen folgen.

§. 278.

Es sind diese Räder nützlich, absonderlich mit Ochsen, weil ein Hauß-Wirth in seine Kü-
che ein solches Stück mit aufziehen und mästen, und dennoch auch von ihm Dienste genies-
sen kan.

§. 279.

Die Menschen können nicht nur mit ihrer Schwehre des Leibes, sondern auch durch
Stemmen mit denen Armen an den Balcken oder Stab c d der vor ihnen stehet, fast so
viel als mit ihrer Schwehre ausrichten, gleichwie in der I. und III. Figur der XXXV.
Tafel solches vorgestellet ist.

§. 280.
Von Horizontal-Rädern.

Gleichwie Perpendicular-Räder auch perpendicular lauffen und eine horizontal
liegende Welle haben, die declinirenden oder schreg-liegenden auch einer solchen Bewegung
folgen: also werden die horizontal-Räder, so eine perpendicular stehende Welle haben,
horizontal umgetrieben, wie dergleichen schon zwey Tab. XXXIV. Figura III. und
IV. vorgestellet worden. Hier folgen noch zwey Arten Tab. XXXV. Fig. I. und II.

§. 281.
Pars Generalis. H h

Cap. XVII. von der Krafft der Thiere. Tab. XXXVII.
getheilte Krafft eine Zeit continuirete, biß das Bein von D biß E kaͤme, inzwiſchen wuͤr-
de es noch nicht 2 Centner betragen.

§. 276.

Fig. IV. entwirfft im Profil ein declinirend Rad vor Menſchen und Thiere. Bey
ſolchen iſt erſtlich zu wiſſen, je ſchreger ſolches Rad lieget, und von der Horizontal-Linie A
B
gegen C ſich erhebet, je mehr Krafft giebet die darauf gehende Laſt. Daher muß das
Vermoͤgen der Laſt erlernet werden, erſtlich, aus dem Winckel, den das Rad mit der Horizon-
tal-
Linie machet, oder vielmehr aus der Hoͤhe der Perpendicular B C, ſo auf der Hori-
zontal A B
ſtehet, und aus der Laͤnge der Flaͤche D E, wie bereits oben gezeiget wor-
den, und dann aus dem Abſtand der Laſt oder des Thieres vom Centro, und drittens aus der
Laſt ſelbſt. Der Diameter des Rades von D biß E ſey 8 Ellen, die Laſt der Krafft ſte-
he auf der Seite in F 4 Ellen vom Centro. Ziehet die Horizontal-Linie A B, und
die Perpendicular B C, meſſet nun, um wie viel die Linie B C kuͤrtzer als D E iſt,
und findet zweymahl, alſo wenn ihr ſolches als ein Planum inclinatum conſideriret, nach
Figura VI. Tabula XXXI. ſo habet ihr noch die Helffte Krafft, als 4 Centner, dieweil das
Thier 8 Centner hat. Ferner ſtehet eure Krafft 8 Fuß, und euer Kamm des Rades G H
4 Fuß vom Centro, welches, ſo ihr es als einen Hebel Fig. XII. Tab. I. conſideriret, dop-
pelte Krafft giebet, alſo, ſo ihr das Verhaͤltnis der 4 Centner mit dem Abſtand oder Abwaage
der Krafft und Laſt miteinander multipliciret, 8 Centner bekommet, nemlich, mit einem
Thier von 8 Centnern koͤnnet ihr in G oder H auch acht Centner Vermoͤgen haben.

§. 277.

Allzuſchrege Raͤder, auch wie dieſes, ſind vor Ochſen oder andere Thiere ſchon etwas zu
gaͤhe, vor Menſchen aber gut, und muͤſſen ſie mit Stufen oder Tritten a b gemachet ſeyn,
daß der Fuß mehrentheils horizontal ſtehet, wie Tabula XXXVI. Fig. IV. Vor die
Thiere halte am beſten, da die Perpendicular 1, und die Flaͤche 3 Theile hat, wie Fig. V. an-
gedeutet worden, es wuͤrden aber nach obiger Rechnung nur 5⅓ Centner Vermoͤgen folgen.

§. 278.

Es ſind dieſe Raͤder nuͤtzlich, abſonderlich mit Ochſen, weil ein Hauß-Wirth in ſeine Kuͤ-
che ein ſolches Stuͤck mit aufziehen und maͤſten, und dennoch auch von ihm Dienſte genieſ-
ſen kan.

§. 279.

Die Menſchen koͤnnen nicht nur mit ihrer Schwehre des Leibes, ſondern auch durch
Stemmen mit denen Armen an den Balcken oder Stab c d der vor ihnen ſtehet, faſt ſo
viel als mit ihrer Schwehre ausrichten, gleichwie in der I. und III. Figur der XXXV.
Tafel ſolches vorgeſtellet iſt.

§. 280.
Von Horizontal-Raͤdern.

Gleichwie Perpendicular-Raͤder auch perpendicular lauffen und eine horizontal
liegende Welle haben, die declinirenden oder ſchreg-liegenden auch einer ſolchen Bewegung
folgen: alſo werden die horizontal-Raͤder, ſo eine perpendicular ſtehende Welle haben,
horizontal umgetrieben, wie dergleichen ſchon zwey Tab. XXXIV. Figura III. und
IV. vorgeſtellet worden. Hier folgen noch zwey Arten Tab. XXXV. Fig. I. und II.

§. 281.
Pars Generalis. H h
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0141" n="121"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cap. XVII.</hi><hi rendition="#fr">von der Krafft der Thiere.</hi><hi rendition="#aq">Tab. XXXVII.</hi></fw><lb/>
getheilte Krafft eine Zeit <hi rendition="#aq">continui</hi>rete, biß das Bein von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D</hi></hi> biß <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E</hi></hi> ka&#x0364;me, inzwi&#x017F;chen wu&#x0364;r-<lb/>
de es noch nicht 2 Centner betragen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 276.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. IV.</hi></hi> entwirfft im <hi rendition="#aq">Profil</hi> ein <hi rendition="#aq">declini</hi>rend Rad vor Men&#x017F;chen und Thiere. Bey<lb/>
&#x017F;olchen i&#x017F;t er&#x017F;tlich zu wi&#x017F;&#x017F;en, je &#x017F;chreger &#x017F;olches Rad lieget, und von der <hi rendition="#aq">Horizontal-</hi>Linie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A<lb/>
B</hi></hi> gegen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C</hi></hi> &#x017F;ich erhebet, je mehr Krafft giebet die darauf gehende La&#x017F;t. Daher muß das<lb/>
Vermo&#x0364;gen der La&#x017F;t erlernet werden, er&#x017F;tlich, aus dem Winckel, den das Rad mit der <hi rendition="#aq">Horizon-<lb/>
tal-</hi>Linie machet, oder vielmehr aus der Ho&#x0364;he der <hi rendition="#aq">Perpendicular <hi rendition="#i">B C,</hi></hi> &#x017F;o auf der <hi rendition="#aq">Hori-<lb/>
zontal <hi rendition="#i">A B</hi></hi> &#x017F;tehet, und aus der La&#x0364;nge der Fla&#x0364;che <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D E</hi>,</hi> wie bereits oben gezeiget wor-<lb/>
den, und dann aus dem Ab&#x017F;tand der La&#x017F;t oder des Thieres vom <hi rendition="#aq">Centro,</hi> und drittens aus der<lb/>
La&#x017F;t &#x017F;elb&#x017F;t. Der <hi rendition="#aq">Diameter</hi> des Rades von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D</hi></hi> biß <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E</hi></hi> &#x017F;ey 8 Ellen, die La&#x017F;t der Krafft &#x017F;te-<lb/>
he auf der Seite in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">F</hi></hi> 4 Ellen vom <hi rendition="#aq">Centro.</hi> Ziehet die <hi rendition="#aq">Horizontal-</hi>Linie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A B,</hi></hi> und<lb/>
die <hi rendition="#aq">Perpendicular <hi rendition="#i">B C</hi>,</hi> me&#x017F;&#x017F;et nun, um wie viel die Linie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B C</hi></hi> ku&#x0364;rtzer als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D E</hi></hi> i&#x017F;t,<lb/>
und findet zweymahl, al&#x017F;o wenn ihr &#x017F;olches als ein <hi rendition="#aq">Planum inclinatum con&#x017F;ideri</hi>ret, nach<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Figura VI. Tabula XXXI.</hi></hi> &#x017F;o habet ihr noch die Helffte Krafft, als 4 Centner, dieweil das<lb/>
Thier 8 Centner hat. Ferner &#x017F;tehet eure Krafft 8 Fuß, und euer Kamm des Rades <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">G H</hi></hi><lb/>
4 Fuß vom <hi rendition="#aq">Centro,</hi> welches, &#x017F;o ihr es als einen Hebel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. XII. Tab. I.</hi> con&#x017F;ideri</hi>ret, dop-<lb/>
pelte Krafft giebet, al&#x017F;o, &#x017F;o ihr das Verha&#x0364;ltnis der 4 Centner mit dem Ab&#x017F;tand oder Abwaage<lb/>
der Krafft und La&#x017F;t miteinander <hi rendition="#aq">multiplici</hi>ret, 8 Centner bekommet, nemlich, mit einem<lb/>
Thier von 8 Centnern ko&#x0364;nnet ihr in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">G</hi></hi> oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">H</hi></hi> auch acht Centner Vermo&#x0364;gen haben.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 277.</head><lb/>
          <p>Allzu&#x017F;chrege Ra&#x0364;der, auch wie die&#x017F;es, &#x017F;ind vor Och&#x017F;en oder andere Thiere &#x017F;chon etwas zu<lb/>
ga&#x0364;he, vor Men&#x017F;chen aber gut, und mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie mit Stufen oder Tritten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">a b</hi></hi> gemachet &#x017F;eyn,<lb/>
daß der Fuß mehrentheils <hi rendition="#aq">horizontal</hi> &#x017F;tehet, wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tabula XXXVI. Fig. IV.</hi></hi> Vor die<lb/>
Thiere halte am be&#x017F;ten, da die <hi rendition="#aq">Perpendicular</hi> 1, und die Fla&#x0364;che 3 Theile hat, wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. V.</hi></hi> an-<lb/>
gedeutet worden, es wu&#x0364;rden aber nach obiger Rechnung nur 5&#x2153; Centner Vermo&#x0364;gen folgen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 278.</head><lb/>
          <p>Es &#x017F;ind die&#x017F;e Ra&#x0364;der nu&#x0364;tzlich, ab&#x017F;onderlich mit Och&#x017F;en, weil ein Hauß-Wirth in &#x017F;eine Ku&#x0364;-<lb/>
che ein &#x017F;olches Stu&#x0364;ck mit aufziehen und ma&#x0364;&#x017F;ten, und dennoch auch von ihm Dien&#x017F;te genie&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en kan.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 279.</head><lb/>
          <p>Die Men&#x017F;chen ko&#x0364;nnen nicht nur mit ihrer Schwehre des Leibes, &#x017F;ondern auch durch<lb/>
Stemmen mit denen Armen an den Balcken oder Stab <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">c d</hi></hi> der vor ihnen &#x017F;tehet, fa&#x017F;t &#x017F;o<lb/>
viel als mit ihrer Schwehre ausrichten, gleichwie in der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">I.</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">III. Figur</hi></hi> der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">XXXV.</hi></hi><lb/>
Tafel &#x017F;olches vorge&#x017F;tellet i&#x017F;t.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 280.<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">V</hi>on <hi rendition="#aq">Horizontal-</hi><hi rendition="#in">R</hi>a&#x0364;dern.</hi></head><lb/>
          <p>Gleichwie <hi rendition="#aq">Perpendicular-</hi>Ra&#x0364;der auch <hi rendition="#aq">perpendicular</hi> lauffen und eine <hi rendition="#aq">horizontal</hi><lb/>
liegende Welle haben, die <hi rendition="#aq">declini</hi>renden oder &#x017F;chreg-liegenden auch einer &#x017F;olchen Bewegung<lb/>
folgen: al&#x017F;o werden die <hi rendition="#aq">horizontal-</hi>Ra&#x0364;der, &#x017F;o eine <hi rendition="#aq">perpendicular</hi> &#x017F;tehende Welle haben,<lb/><hi rendition="#aq">horizontal</hi> umgetrieben, wie dergleichen &#x017F;chon zwey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tab. XXXIV. Figura III.</hi></hi> und<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">IV.</hi></hi> vorge&#x017F;tellet worden. Hier folgen noch zwey Arten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tab. XXXV. Fig. I.</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">II.</hi></hi></p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Pars Generalis.</hi></hi> H h</fw>
        <fw place="bottom" type="catch">§. 281.</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[121/0141] Cap. XVII. von der Krafft der Thiere. Tab. XXXVII. getheilte Krafft eine Zeit continuirete, biß das Bein von D biß E kaͤme, inzwiſchen wuͤr- de es noch nicht 2 Centner betragen. §. 276. Fig. IV. entwirfft im Profil ein declinirend Rad vor Menſchen und Thiere. Bey ſolchen iſt erſtlich zu wiſſen, je ſchreger ſolches Rad lieget, und von der Horizontal-Linie A B gegen C ſich erhebet, je mehr Krafft giebet die darauf gehende Laſt. Daher muß das Vermoͤgen der Laſt erlernet werden, erſtlich, aus dem Winckel, den das Rad mit der Horizon- tal-Linie machet, oder vielmehr aus der Hoͤhe der Perpendicular B C, ſo auf der Hori- zontal A B ſtehet, und aus der Laͤnge der Flaͤche D E, wie bereits oben gezeiget wor- den, und dann aus dem Abſtand der Laſt oder des Thieres vom Centro, und drittens aus der Laſt ſelbſt. Der Diameter des Rades von D biß E ſey 8 Ellen, die Laſt der Krafft ſte- he auf der Seite in F 4 Ellen vom Centro. Ziehet die Horizontal-Linie A B, und die Perpendicular B C, meſſet nun, um wie viel die Linie B C kuͤrtzer als D E iſt, und findet zweymahl, alſo wenn ihr ſolches als ein Planum inclinatum conſideriret, nach Figura VI. Tabula XXXI. ſo habet ihr noch die Helffte Krafft, als 4 Centner, dieweil das Thier 8 Centner hat. Ferner ſtehet eure Krafft 8 Fuß, und euer Kamm des Rades G H 4 Fuß vom Centro, welches, ſo ihr es als einen Hebel Fig. XII. Tab. I. conſideriret, dop- pelte Krafft giebet, alſo, ſo ihr das Verhaͤltnis der 4 Centner mit dem Abſtand oder Abwaage der Krafft und Laſt miteinander multipliciret, 8 Centner bekommet, nemlich, mit einem Thier von 8 Centnern koͤnnet ihr in G oder H auch acht Centner Vermoͤgen haben. §. 277. Allzuſchrege Raͤder, auch wie dieſes, ſind vor Ochſen oder andere Thiere ſchon etwas zu gaͤhe, vor Menſchen aber gut, und muͤſſen ſie mit Stufen oder Tritten a b gemachet ſeyn, daß der Fuß mehrentheils horizontal ſtehet, wie Tabula XXXVI. Fig. IV. Vor die Thiere halte am beſten, da die Perpendicular 1, und die Flaͤche 3 Theile hat, wie Fig. V. an- gedeutet worden, es wuͤrden aber nach obiger Rechnung nur 5⅓ Centner Vermoͤgen folgen. §. 278. Es ſind dieſe Raͤder nuͤtzlich, abſonderlich mit Ochſen, weil ein Hauß-Wirth in ſeine Kuͤ- che ein ſolches Stuͤck mit aufziehen und maͤſten, und dennoch auch von ihm Dienſte genieſ- ſen kan. §. 279. Die Menſchen koͤnnen nicht nur mit ihrer Schwehre des Leibes, ſondern auch durch Stemmen mit denen Armen an den Balcken oder Stab c d der vor ihnen ſtehet, faſt ſo viel als mit ihrer Schwehre ausrichten, gleichwie in der I. und III. Figur der XXXV. Tafel ſolches vorgeſtellet iſt. §. 280. Von Horizontal-Raͤdern. Gleichwie Perpendicular-Raͤder auch perpendicular lauffen und eine horizontal liegende Welle haben, die declinirenden oder ſchreg-liegenden auch einer ſolchen Bewegung folgen: alſo werden die horizontal-Raͤder, ſo eine perpendicular ſtehende Welle haben, horizontal umgetrieben, wie dergleichen ſchon zwey Tab. XXXIV. Figura III. und IV. vorgeſtellet worden. Hier folgen noch zwey Arten Tab. XXXV. Fig. I. und II. §. 281. Pars Generalis. H h

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/141
Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/141>, abgerufen am 22.12.2024.