Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

Bild:
<< vorherige Seite

Cap. II. von der Universal-Waage. Tab. III.
Säule auf einem etwas schwehren Fuß B, so einen Arm C hat, in welchen eine bewegliche
Scheibe D eingemachet ist, daß eine Schnur darüber kan gezogen werden. E F eine ande-
re Säule mit ihrem Fuß, so oben in F eine eiserne Hülse mit einem viereckigten Loch hat, daß
der Stab G füglich darinnen liegen kan, und ist innwendig unten und oben scharff gefeilet,
daß man solche allezeit auf die Linie der Theilung stellen kan.

Wie zu dem Gebrauch Balcken und Gewicht appliciret werden, zeiget Figura II.
und III. da bey Figura II. die Last in der Mitten, und die Unterlage und Krafft an beyden
Enden sind, dannenhero die 2 Pfund in aequilibrio zu erhalten schon 1 Pfund Krafft genug
ist, weil das andere Pfund auf der Stellage E F ruhet, daran also die andere Art des gleich-
ärmigen Hebels abzunehmen, wie Fig. XII. Tab. I. vorstellet.

Bey der dritten Figur ist die Krafft in der Mitten, und die Last am Ende, und
muß die Krafft noch einmahl so schwehr seyn, weil solche nicht nur die 2 Pfund in H, sondern
auch noch 2 Pfund in der Hülse K zum Gewicht halten muß; und ist eben dieses was die XIII.
Figur Tab. I.
unter der dritten Art des gleichärmigen Hebels vorstellet.

§. 28.
Ein ander Instrument eben dergleichen Untersu-
chungen anzustellen.

Des Gravesandi loc. cit. pag. 27. 28. Tab. IV. fig. 4. und Tab. V. fig. 2. und 3.
hier aber Tab. 2. fig. 4. gezeichnet.

A und B sind zwey Säulen auf ihren Füssen C und D, iede hat in E und F eine be-
wegliche Scheibe, über welche eine Schnur kan gezogen werden.

Den Gebrauch zeiget die Figur, daraus vornehmlich zu erweisen, daß bey der vorher-
gehenden III. Fig. die Krafft J bey K auch 2 Pfund zu halten habe; denn weil das Ge-
wicht G 2 Pfund schwehrer, müssen auch 2 Pfund zum AEquilibrio seyn, und weil beyde Ge-
wichte J und H gleich weit von G abstehen, muß iedes Gewicht so wohl H als J ein Pfund
schwehr seyn.

§. 29.
Von der Kramer-Waage.

Da wir Menschen weder durch Fühlen noch durch das Augen-Maaß accurat sagen kön-
nen, wie schwehr eine Sache, noch viel weniger dadurch ausmachen, ob und wie viel das eine
schwehrer als das andere, so müssen wir solches durch die Waage erfahren.

Die Waage aber ist ein Instrument, dadurch man vermittelst einer gegebenen
Schwehre etwas anders eben in dergleichen Schwehre accurat darstellen kan.

Diese Schwehre nennet man ein Gewicht, und da diese willkührlich kan angenommen
werden, ist es nicht zu bewundern, daß fast iedes Land, ja eine iede Stadt, ihr eigenes Gewicht
und besondere Eintheilung erwehlet.

Dieses wird in der Mechanica Statica weitläufftiger ausgeführet werden, weil man
im Handel und Wandel nothwendig sich darnach zu achten hat.

§. 30.
Von denen vornehmsten Eigenschafften
der Kramer-Waage.

Die erste Eigenschafft der Kramer-Waage ist diese: Daß die Waare in der einen
Schale, mit dem Gewicht in der andern Schale accurat einerley Schwehre sey, wenn der

Bal-
Pars Generalis. D

Cap. II. von der Univerſal-Waage. Tab. III.
Saͤule auf einem etwas ſchwehren Fuß B, ſo einen Arm C hat, in welchen eine bewegliche
Scheibe D eingemachet iſt, daß eine Schnur daruͤber kan gezogen werden. E F eine ande-
re Saͤule mit ihrem Fuß, ſo oben in F eine eiſerne Huͤlſe mit einem viereckigten Loch hat, daß
der Stab G fuͤglich darinnen liegen kan, und iſt innwendig unten und oben ſcharff gefeilet,
daß man ſolche allezeit auf die Linie der Theilung ſtellen kan.

Wie zu dem Gebrauch Balcken und Gewicht appliciret werden, zeiget Figura II.
und III. da bey Figura II. die Laſt in der Mitten, und die Unterlage und Krafft an beyden
Enden ſind, dannenhero die 2 Pfund in æquilibrio zu erhalten ſchon 1 Pfund Krafft genug
iſt, weil das andere Pfund auf der Stellage E F ruhet, daran alſo die andere Art des gleich-
aͤrmigen Hebels abzunehmen, wie Fig. XII. Tab. I. vorſtellet.

Bey der dritten Figur iſt die Krafft in der Mitten, und die Laſt am Ende, und
muß die Krafft noch einmahl ſo ſchwehr ſeyn, weil ſolche nicht nur die 2 Pfund in H, ſondern
auch noch 2 Pfund in der Huͤlſe K zum Gewicht halten muß; und iſt eben dieſes was die XIII.
Figur Tab. I.
unter der dritten Art des gleichaͤrmigen Hebels vorſtellet.

§. 28.
Ein ander Inſtrument eben dergleichen Unterſu-
chungen anzuſtellen.

Des Graveſandi loc. cit. pag. 27. 28. Tab. IV. fig. 4. und Tab. V. fig. 2. und 3.
hier aber Tab. 2. fig. 4. gezeichnet.

A und B ſind zwey Saͤulen auf ihren Fuͤſſen C und D, iede hat in E und F eine be-
wegliche Scheibe, uͤber welche eine Schnur kan gezogen werden.

Den Gebrauch zeiget die Figur, daraus vornehmlich zu erweiſen, daß bey der vorher-
gehenden III. Fig. die Krafft J bey K auch 2 Pfund zu halten habe; denn weil das Ge-
wicht G 2 Pfund ſchwehrer, muͤſſen auch 2 Pfund zum Æquilibrio ſeyn, und weil beyde Ge-
wichte J und H gleich weit von G abſtehen, muß iedes Gewicht ſo wohl H als J ein Pfund
ſchwehr ſeyn.

§. 29.
Von der Kramer-Waage.

Da wir Menſchen weder durch Fuͤhlen noch durch das Augen-Maaß accurat ſagen koͤn-
nen, wie ſchwehr eine Sache, noch viel weniger dadurch ausmachen, ob und wie viel das eine
ſchwehrer als das andere, ſo muͤſſen wir ſolches durch die Waage erfahren.

Die Waage aber iſt ein Inſtrument, dadurch man vermittelſt einer gegebenen
Schwehre etwas anders eben in dergleichen Schwehre accurat darſtellen kan.

Dieſe Schwehre nennet man ein Gewicht, und da dieſe willkuͤhrlich kan angenommen
werden, iſt es nicht zu bewundern, daß faſt iedes Land, ja eine iede Stadt, ihr eigenes Gewicht
und beſondere Eintheilung erwehlet.

Dieſes wird in der Mechanica Statica weitlaͤufftiger ausgefuͤhret werden, weil man
im Handel und Wandel nothwendig ſich darnach zu achten hat.

§. 30.
Von denen vornehmſten Eigenſchafften
der Kramer-Waage.

Die erſte Eigenſchafft der Kramer-Waage iſt dieſe: Daß die Waare in der einen
Schale, mit dem Gewicht in der andern Schale accurat einerley Schwehre ſey, wenn der

Bal-
Pars Generalis. D
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0033" n="13"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cap. II.</hi><hi rendition="#fr">von der</hi><hi rendition="#aq">Univer&#x017F;al-</hi><hi rendition="#fr">Waage.</hi><hi rendition="#aq">Tab. III.</hi></fw><lb/>
Sa&#x0364;ule auf einem etwas &#x017F;chwehren Fuß <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B,</hi></hi> &#x017F;o einen Arm <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C</hi></hi> hat, in welchen eine bewegliche<lb/>
Scheibe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D</hi></hi> eingemachet i&#x017F;t, daß eine Schnur daru&#x0364;ber kan gezogen werden. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E F</hi></hi> eine ande-<lb/>
re Sa&#x0364;ule mit ihrem Fuß, &#x017F;o oben in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">F</hi></hi> eine ei&#x017F;erne Hu&#x0364;l&#x017F;e mit einem viereckigten Loch hat, daß<lb/>
der Stab <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">G</hi></hi> fu&#x0364;glich darinnen liegen kan, und i&#x017F;t innwendig unten und oben &#x017F;charff gefeilet,<lb/>
daß man &#x017F;olche allezeit auf die Linie der Theilung &#x017F;tellen kan.</p><lb/>
          <p>Wie zu dem <hi rendition="#fr">Gebrauch</hi> Balcken und Gewicht <hi rendition="#aq">applici</hi>ret werden, zeiget <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Figura II.</hi></hi><lb/>
und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">III.</hi></hi> da bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Figura II.</hi></hi> die La&#x017F;t in der Mitten, und die Unterlage und Krafft an beyden<lb/>
Enden &#x017F;ind, dannenhero die 2 Pfund <hi rendition="#aq">in æquilibrio</hi> zu erhalten &#x017F;chon 1 Pfund Krafft genug<lb/>
i&#x017F;t, weil das andere Pfund auf der <hi rendition="#aq">Stellage <hi rendition="#i">E F</hi></hi> ruhet, daran al&#x017F;o die andere Art des gleich-<lb/>
a&#x0364;rmigen Hebels abzunehmen, wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fig. XII. Tab. I.</hi></hi> vor&#x017F;tellet.</p><lb/>
          <p>Bey der dritten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Figur</hi></hi> i&#x017F;t die <hi rendition="#fr">Krafft</hi> in der <hi rendition="#fr">Mitten,</hi> und die <hi rendition="#fr">La&#x017F;t</hi> am <hi rendition="#fr">Ende,</hi> und<lb/>
muß die <hi rendition="#fr">Krafft</hi> noch einmahl &#x017F;o &#x017F;chwehr &#x017F;eyn, weil &#x017F;olche nicht nur die 2 Pfund in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">H,</hi></hi> &#x017F;ondern<lb/>
auch noch 2 Pfund in der Hu&#x0364;l&#x017F;e <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">K</hi></hi> zum Gewicht halten muß; und i&#x017F;t eben die&#x017F;es was die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">XIII.<lb/>
Figur Tab. I.</hi></hi> unter der dritten Art des gleicha&#x0364;rmigen Hebels vor&#x017F;tellet.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 28.<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">E</hi>in ander <hi rendition="#in">I</hi>n&#x017F;trument eben dergleichen <hi rendition="#in">U</hi>nter&#x017F;u-<lb/>
chungen anzu&#x017F;tellen.</hi></head><lb/>
          <p>Des <hi rendition="#aq">Grave&#x017F;andi <hi rendition="#i">loc. cit. pag. 27. 28. Tab. IV. fig. 4.</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tab. V. fig. 2.</hi></hi> und <hi rendition="#i">3.</hi><lb/>
hier aber <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tab. 2. fig. 4.</hi></hi> gezeichnet.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B</hi></hi> &#x017F;ind zwey Sa&#x0364;ulen auf ihren Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">C</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D,</hi></hi> iede hat in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">F</hi></hi> eine be-<lb/>
wegliche Scheibe, u&#x0364;ber welche eine Schnur kan gezogen werden.</p><lb/>
          <p>Den <hi rendition="#fr">Gebrauch</hi> zeiget die Figur, daraus vornehmlich zu erwei&#x017F;en, daß bey der vorher-<lb/>
gehenden <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">III. Fig.</hi></hi> die Krafft <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">J</hi></hi> bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">K</hi></hi> auch 2 Pfund zu halten habe; denn weil das Ge-<lb/>
wicht <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">G</hi></hi> 2 Pfund &#x017F;chwehrer, mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en auch 2 Pfund zum <hi rendition="#aq">Æquilibrio</hi> &#x017F;eyn, und weil beyde Ge-<lb/>
wichte <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">J</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">H</hi></hi> gleich weit von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">G</hi></hi> ab&#x017F;tehen, muß iedes Gewicht &#x017F;o wohl <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">H</hi></hi> als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">J</hi></hi> ein Pfund<lb/>
&#x017F;chwehr &#x017F;eyn.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 29.<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">V</hi>on der <hi rendition="#in">K</hi>ramer-<hi rendition="#in">W</hi>aage.</hi></head><lb/>
          <p>Da wir Men&#x017F;chen weder durch Fu&#x0364;hlen noch durch das Augen-Maaß <hi rendition="#aq">accurat</hi> &#x017F;agen ko&#x0364;n-<lb/>
nen, wie &#x017F;chwehr eine Sache, noch viel weniger dadurch ausmachen, ob und wie viel das eine<lb/>
&#x017F;chwehrer als das andere, &#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en wir &#x017F;olches durch die Waage erfahren.</p><lb/>
          <p> <hi rendition="#fr">Die Waage aber i&#x017F;t ein <hi rendition="#aq">In&#x017F;trument,</hi> dadurch man vermittel&#x017F;t einer gegebenen<lb/>
Schwehre etwas anders eben in dergleichen Schwehre <hi rendition="#aq">accurat</hi> dar&#x017F;tellen kan.</hi> </p><lb/>
          <p>Die&#x017F;e Schwehre nennet man ein <hi rendition="#fr">Gewicht,</hi> und da die&#x017F;e willku&#x0364;hrlich kan angenommen<lb/>
werden, i&#x017F;t es nicht zu bewundern, daß fa&#x017F;t iedes Land, ja eine iede Stadt, ihr eigenes Gewicht<lb/>
und be&#x017F;ondere Eintheilung erwehlet.</p><lb/>
          <p>Die&#x017F;es wird in der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Mechanica Statica</hi></hi> weitla&#x0364;ufftiger ausgefu&#x0364;hret werden, weil man<lb/>
im Handel und Wandel nothwendig &#x017F;ich darnach zu achten hat.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 30.<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">V</hi>on denen vornehm&#x017F;ten <hi rendition="#in">E</hi>igen&#x017F;chafften<lb/>
der Kramer-Waage.</hi></head><lb/>
          <p>Die er&#x017F;te <hi rendition="#fr">Eigen&#x017F;chafft der Kramer-Waage</hi> i&#x017F;t die&#x017F;e: Daß die Waare in der einen<lb/>
Schale, mit dem Gewicht in der andern Schale <hi rendition="#aq">accurat</hi> einerley Schwehre &#x017F;ey, wenn der<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Pars Generalis.</hi></hi> D</fw><fw place="bottom" type="catch">Bal-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[13/0033] Cap. II. von der Univerſal-Waage. Tab. III. Saͤule auf einem etwas ſchwehren Fuß B, ſo einen Arm C hat, in welchen eine bewegliche Scheibe D eingemachet iſt, daß eine Schnur daruͤber kan gezogen werden. E F eine ande- re Saͤule mit ihrem Fuß, ſo oben in F eine eiſerne Huͤlſe mit einem viereckigten Loch hat, daß der Stab G fuͤglich darinnen liegen kan, und iſt innwendig unten und oben ſcharff gefeilet, daß man ſolche allezeit auf die Linie der Theilung ſtellen kan. Wie zu dem Gebrauch Balcken und Gewicht appliciret werden, zeiget Figura II. und III. da bey Figura II. die Laſt in der Mitten, und die Unterlage und Krafft an beyden Enden ſind, dannenhero die 2 Pfund in æquilibrio zu erhalten ſchon 1 Pfund Krafft genug iſt, weil das andere Pfund auf der Stellage E F ruhet, daran alſo die andere Art des gleich- aͤrmigen Hebels abzunehmen, wie Fig. XII. Tab. I. vorſtellet. Bey der dritten Figur iſt die Krafft in der Mitten, und die Laſt am Ende, und muß die Krafft noch einmahl ſo ſchwehr ſeyn, weil ſolche nicht nur die 2 Pfund in H, ſondern auch noch 2 Pfund in der Huͤlſe K zum Gewicht halten muß; und iſt eben dieſes was die XIII. Figur Tab. I. unter der dritten Art des gleichaͤrmigen Hebels vorſtellet. §. 28. Ein ander Inſtrument eben dergleichen Unterſu- chungen anzuſtellen. Des Graveſandi loc. cit. pag. 27. 28. Tab. IV. fig. 4. und Tab. V. fig. 2. und 3. hier aber Tab. 2. fig. 4. gezeichnet. A und B ſind zwey Saͤulen auf ihren Fuͤſſen C und D, iede hat in E und F eine be- wegliche Scheibe, uͤber welche eine Schnur kan gezogen werden. Den Gebrauch zeiget die Figur, daraus vornehmlich zu erweiſen, daß bey der vorher- gehenden III. Fig. die Krafft J bey K auch 2 Pfund zu halten habe; denn weil das Ge- wicht G 2 Pfund ſchwehrer, muͤſſen auch 2 Pfund zum Æquilibrio ſeyn, und weil beyde Ge- wichte J und H gleich weit von G abſtehen, muß iedes Gewicht ſo wohl H als J ein Pfund ſchwehr ſeyn. §. 29. Von der Kramer-Waage. Da wir Menſchen weder durch Fuͤhlen noch durch das Augen-Maaß accurat ſagen koͤn- nen, wie ſchwehr eine Sache, noch viel weniger dadurch ausmachen, ob und wie viel das eine ſchwehrer als das andere, ſo muͤſſen wir ſolches durch die Waage erfahren. Die Waage aber iſt ein Inſtrument, dadurch man vermittelſt einer gegebenen Schwehre etwas anders eben in dergleichen Schwehre accurat darſtellen kan. Dieſe Schwehre nennet man ein Gewicht, und da dieſe willkuͤhrlich kan angenommen werden, iſt es nicht zu bewundern, daß faſt iedes Land, ja eine iede Stadt, ihr eigenes Gewicht und beſondere Eintheilung erwehlet. Dieſes wird in der Mechanica Statica weitlaͤufftiger ausgefuͤhret werden, weil man im Handel und Wandel nothwendig ſich darnach zu achten hat. §. 30. Von denen vornehmſten Eigenſchafften der Kramer-Waage. Die erſte Eigenſchafft der Kramer-Waage iſt dieſe: Daß die Waare in der einen Schale, mit dem Gewicht in der andern Schale accurat einerley Schwehre ſey, wenn der Bal- Pars Generalis. D

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/33
Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/33>, abgerufen am 22.12.2024.