Levezow, Konrad: Iphigenia in Aulis. Halle, 1805.
Gerissen werd' ich in des Kriegs Getümmel; Mein Blut soll meines Volkes Sühne seyn; Vertilgen soll ich des Erzeugers Schande, In Sieg verwandeln meiner Brüder Noth, Und Heil erflehn dem theuren Vaterlande, Und sterben für das Vaterland den Tod. - Ich kann ihm nun die große Schuld bezah- len; - Was fürcht' ich länger noch des Todes Qua- len? - Wohlan! Nicht muthlos säum' ich mehr, zu sterben! Dem Tode sey dies reine Haupt geweiht! Auf mich, Erzürnte, stürzet das Verderben! Es sey mein Volk, mein Vaterland befreit! Ihm geb' ich wieder die entrißne Ehre; Schon droht dem Sitz des Räubers Untergang. Es winkt der neue Sieg dem Griechenheere; Es tönt von neuem seines Ruhmes Klang. -
Gerissen werd' ich in des Kriegs Getuͤmmel; Mein Blut soll meines Volkes Suͤhne seyn; Vertilgen soll ich des Erzeugers Schande, In Sieg verwandeln meiner Bruͤder Noth, Und Heil erflehn dem theuren Vaterlande, Und sterben fuͤr das Vaterland den Tod. – Ich kann ihm nun die große Schuld bezah- len; – Was fuͤrcht' ich laͤnger noch des Todes Qua- len? – Wohlan! Nicht muthlos saͤum' ich mehr, zu sterben! Dem Tode sey dies reine Haupt geweiht! Auf mich, Erzuͤrnte, stuͤrzet das Verderben! Es sey mein Volk, mein Vaterland befreit! Ihm geb' ich wieder die entrißne Ehre; Schon droht dem Sitz des Raͤubers Untergang. Es winkt der neue Sieg dem Griechenheere; Es toͤnt von neuem seines Ruhmes Klang. – <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#IPH"> <p><pb facs="#f0178" n="170"/> Gerissen werd' ich in des Kriegs Getuͤmmel;<lb/> Mein Blut soll meines Volkes Suͤhne seyn;<lb/> Vertilgen soll ich des Erzeugers Schande,<lb/> In Sieg verwandeln meiner Bruͤder Noth,<lb/> Und Heil erflehn dem theuren Vaterlande,<lb/> Und sterben fuͤr das Vaterland den Tod. –<lb/> Ich kann ihm nun die große Schuld bezah-<lb/> len; –<lb/> Was fuͤrcht' ich laͤnger noch des Todes Qua-<lb/> len? – </p><lb/> <p>Wohlan! Nicht muthlos saͤum' ich mehr, zu<lb/> sterben!<lb/> Dem <hi rendition="#g">Tode</hi> sey dies reine Haupt geweiht!<lb/> Auf <hi rendition="#g">mich</hi>, Erzuͤrnte, stuͤrzet das Verderben!<lb/> Es sey mein Volk, mein Vaterland befreit!<lb/> Ihm geb' ich wieder die entrißne Ehre;<lb/> Schon droht dem Sitz des Raͤubers Untergang.<lb/> Es winkt der neue Sieg dem Griechenheere;<lb/> Es toͤnt von neuem seines Ruhmes Klang. –<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [170/0178]
Gerissen werd' ich in des Kriegs Getuͤmmel;
Mein Blut soll meines Volkes Suͤhne seyn;
Vertilgen soll ich des Erzeugers Schande,
In Sieg verwandeln meiner Bruͤder Noth,
Und Heil erflehn dem theuren Vaterlande,
Und sterben fuͤr das Vaterland den Tod. –
Ich kann ihm nun die große Schuld bezah-
len; –
Was fuͤrcht' ich laͤnger noch des Todes Qua-
len? –
Wohlan! Nicht muthlos saͤum' ich mehr, zu
sterben!
Dem Tode sey dies reine Haupt geweiht!
Auf mich, Erzuͤrnte, stuͤrzet das Verderben!
Es sey mein Volk, mein Vaterland befreit!
Ihm geb' ich wieder die entrißne Ehre;
Schon droht dem Sitz des Raͤubers Untergang.
Es winkt der neue Sieg dem Griechenheere;
Es toͤnt von neuem seines Ruhmes Klang. –
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |