Feuer! viel Imagination! Immer werth, sie kennen zu lernen."
"Und Emanuel's Nachfolger zu werden?" neckte der Redacteur.
Der Lieutenant strich sich den blonden Bart und sah seitwärts in den Spiegel. "Sie ist hübsch," sagte er, "NasealaRorelane! das ist selten hier! kommt von der Großmutter. Gutes, altes Geschlecht, aus der Normandie und ohne Vorurtheile!"
Wie in dem Kaffeehause, bildete der Roman die Unterhaltung in der ganzen Stadt. Wohin man kam, sprach man davon. Jeder las ihn, Niemand zweifelte daran, daß Adele die Verfasserin sei, aber Alle wollten es aus ihrem eigenen Munde hören. Das Willmar'sche Haus hatte seit Jahren nicht so viel Besuch gehabt, die Familie kam ganz aus der gewohnten Lebensweise. Adele hörte nur die Lobsprüche, die man ihrem Talente zollte, nicht den Tadel, den man überall
Feuer! viel Imagination! Immer werth, sie kennen zu lernen.”
“Und Emanuel’s Nachfolger zu werden?” neckte der Redacteur.
Der Lieutenant strich sich den blonden Bart und sah seitwärts in den Spiegel. “Sie ist hübsch,” sagte er, “NaseàlaRorelane! das ist selten hier! kommt von der Großmutter. Gutes, altes Geschlecht, aus der Normandie und ohne Vorurtheile!”
Wie in dem Kaffeehause, bildete der Roman die Unterhaltung in der ganzen Stadt. Wohin man kam, sprach man davon. Jeder las ihn, Niemand zweifelte daran, daß Adele die Verfasserin sei, aber Alle wollten es aus ihrem eigenen Munde hören. Das Willmar’sche Haus hatte seit Jahren nicht so viel Besuch gehabt, die Familie kam ganz aus der gewohnten Lebensweise. Adele hörte nur die Lobsprüche, die man ihrem Talente zollte, nicht den Tadel, den man überall
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Feuer! viel Imagination! Immer werth, sie kennen zu lernen.”</p><p>“Und Emanuel’s Nachfolger zu werden?” neckte der Redacteur.</p><p> Der Lieutenant strich sich den blonden Bart und sah seitwärts in den Spiegel. “Sie ist hübsch,” sagte er, “Nase<hirendition="#aq">àla</hi>Rorelane! das ist selten hier! kommt von der Großmutter. Gutes, altes Geschlecht, aus der Normandie und ohne Vorurtheile!”</p><p> Wie in dem Kaffeehause, bildete der Roman die Unterhaltung in der ganzen Stadt. Wohin man kam, sprach man davon. Jeder las ihn, Niemand zweifelte daran, daß Adele die Verfasserin sei, aber Alle wollten es aus ihrem eigenen Munde hören. Das Willmar’sche Haus hatte seit Jahren nicht so viel Besuch gehabt, die Familie kam ganz aus der gewohnten Lebensweise. Adele hörte nur die Lobsprüche, die man ihrem Talente zollte, nicht den Tadel, den man überall
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Feuer! viel Imagination! Immer werth, sie kennen zu lernen.”
“Und Emanuel’s Nachfolger zu werden?” neckte der Redacteur.
Der Lieutenant strich sich den blonden Bart und sah seitwärts in den Spiegel. “Sie ist hübsch,” sagte er, “NaseàlaRorelane! das ist selten hier! kommt von der Großmutter. Gutes, altes Geschlecht, aus der Normandie und ohne Vorurtheile!”
Wie in dem Kaffeehause, bildete der Roman die Unterhaltung in der ganzen Stadt. Wohin man kam, sprach man davon. Jeder las ihn, Niemand zweifelte daran, daß Adele die Verfasserin sei, aber Alle wollten es aus ihrem eigenen Munde hören. Das Willmar’sche Haus hatte seit Jahren nicht so viel Besuch gehabt, die Familie kam ganz aus der gewohnten Lebensweise. Adele hörte nur die Lobsprüche, die man ihrem Talente zollte, nicht den Tadel, den man überall
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Lewald, Fanny: Adele. 2. Ausg. Berlin, 1864, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_adele_1864/125>, abgerufen am 16.02.2025.
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