Lewald, Fanny: Adele. 2. Ausg. Berlin, 1864.ihm alle die Gegenstände ein, die er ihnen anzuvertrauen pflegte: das Taschentuch, die Brille, das Notizbuch, die Zeitung und die Kleinigkeiten alle! Es machte ihn ganz rathlos! Die Reise kam ihm wie eine Unmöglichkeit vor, ohne seinen Mantel, ohne seine Taschen. Er sah die Folgen seiner thörichten Untreue schon alle klar und deutlich vor sich. Er sah, wie dies und jenes ihm verloren ging, wie er bald dies, bald das zu suchen hatte, und in dem wirklichen Zorne, in dem er sich gegen sich selbst befand, kaufte er zu seiner eigenen Strafe, was man ihm nur anbot. Er nahm die Cigarren, das Etui, die Reisetasche. Er nahm Alles, Alles! Er wollte es büßen, daß er sich verleiten lassen, von seinen guten alten Gewohnheiten abzuweichen, den guten alten Mantel hintanzusetzen. Mit keinem Auge sah er die Stücke weiter an, als man sie ihm nach Hause brachte. Er hatte fast den ganzen Abend mit diesen Einkäufen ihm alle die Gegenstände ein, die er ihnen anzuvertrauen pflegte: das Taschentuch, die Brille, das Notizbuch, die Zeitung und die Kleinigkeiten alle! Es machte ihn ganz rathlos! Die Reise kam ihm wie eine Unmöglichkeit vor, ohne seinen Mantel, ohne seine Taschen. Er sah die Folgen seiner thörichten Untreue schon alle klar und deutlich vor sich. Er sah, wie dies und jenes ihm verloren ging, wie er bald dies, bald das zu suchen hatte, und in dem wirklichen Zorne, in dem er sich gegen sich selbst befand, kaufte er zu seiner eigenen Strafe, was man ihm nur anbot. Er nahm die Cigarren, das Etui, die Reisetasche. Er nahm Alles, Alles! Er wollte es büßen, daß er sich verleiten lassen, von seinen guten alten Gewohnheiten abzuweichen, den guten alten Mantel hintanzusetzen. Mit keinem Auge sah er die Stücke weiter an, als man sie ihm nach Hause brachte. Er hatte fast den ganzen Abend mit diesen Einkäufen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0214" n="204"/> ihm alle die Gegenstände ein, die er ihnen anzuvertrauen pflegte: das Taschentuch, die Brille, das Notizbuch, die Zeitung und die Kleinigkeiten alle! Es machte ihn ganz rathlos! Die Reise kam ihm wie eine Unmöglichkeit vor, ohne seinen Mantel, ohne seine Taschen. Er sah die Folgen seiner thörichten Untreue schon alle klar und deutlich vor sich. Er sah, wie dies und jenes ihm verloren ging, wie er bald dies, bald das zu suchen hatte, und in dem wirklichen Zorne, in dem er sich gegen sich selbst befand, kaufte er zu seiner eigenen Strafe, was man ihm nur anbot. Er nahm die Cigarren, das Etui, die Reisetasche. Er nahm Alles, Alles! Er wollte es büßen, daß er sich verleiten lassen, von seinen guten alten Gewohnheiten abzuweichen, den guten alten Mantel hintanzusetzen.</p> <p> Mit keinem Auge sah er die Stücke weiter an, als man sie ihm nach Hause brachte. Er hatte fast den ganzen Abend mit diesen Einkäufen </p> </div> </body> </text> </TEI> [204/0214]
ihm alle die Gegenstände ein, die er ihnen anzuvertrauen pflegte: das Taschentuch, die Brille, das Notizbuch, die Zeitung und die Kleinigkeiten alle! Es machte ihn ganz rathlos! Die Reise kam ihm wie eine Unmöglichkeit vor, ohne seinen Mantel, ohne seine Taschen. Er sah die Folgen seiner thörichten Untreue schon alle klar und deutlich vor sich. Er sah, wie dies und jenes ihm verloren ging, wie er bald dies, bald das zu suchen hatte, und in dem wirklichen Zorne, in dem er sich gegen sich selbst befand, kaufte er zu seiner eigenen Strafe, was man ihm nur anbot. Er nahm die Cigarren, das Etui, die Reisetasche. Er nahm Alles, Alles! Er wollte es büßen, daß er sich verleiten lassen, von seinen guten alten Gewohnheiten abzuweichen, den guten alten Mantel hintanzusetzen.
Mit keinem Auge sah er die Stücke weiter an, als man sie ihm nach Hause brachte. Er hatte fast den ganzen Abend mit diesen Einkäufen
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