Lewald, Fanny: Für und wider die Frauen. Berlin, 1870.bereiten, ist oft herzlich schlecht), und wir können den Luxus des eigenen Heerdes zufällig bezahlen. Aber wir haben in Rom von einem Speisewirthe, bei dem ich die Speisen wählte, thatsächlich feiner, besser und billiger gegessen, als ich es mir für zwei Menschen in unserem Hause herstellen kann, und unser Beisammensein, unsere Häuslichkeit und unsere Zufriedenheit haben niemals einen Abbruch erlitten, wenn ich oft halbe Jahre lang auf Reisen keinen Kochtopf und kein Wiegemesser und keinen Heerd mit Augen gesehen habe. Es drängt uns Alles zur Association auch nach dieser Seite hin; und dabei ist in diesem Briefe noch nicht einmal hervorgehoben, wie für die Armen, die Anspruchslosen, noch besser gesorgt werden kann, wenn der Haushalt der Begüterten im Großen geführt wird. -- Vorurtheile besiegt man indessen immer langsam; aber anbohren und immer wieder bohren und dagegen arbeiten, das muß man eben deshalb! -- Und eben deshalb -- schrieb ich diesen Brief! bereiten, ist oft herzlich schlecht), und wir können den Luxus des eigenen Heerdes zufällig bezahlen. Aber wir haben in Rom von einem Speisewirthe, bei dem ich die Speisen wählte, thatsächlich feiner, besser und billiger gegessen, als ich es mir für zwei Menschen in unserem Hause herstellen kann, und unser Beisammensein, unsere Häuslichkeit und unsere Zufriedenheit haben niemals einen Abbruch erlitten, wenn ich oft halbe Jahre lang auf Reisen keinen Kochtopf und kein Wiegemesser und keinen Heerd mit Augen gesehen habe. Es drängt uns Alles zur Association auch nach dieser Seite hin; und dabei ist in diesem Briefe noch nicht einmal hervorgehoben, wie für die Armen, die Anspruchslosen, noch besser gesorgt werden kann, wenn der Haushalt der Begüterten im Großen geführt wird. — Vorurtheile besiegt man indessen immer langsam; aber anbohren und immer wieder bohren und dagegen arbeiten, das muß man eben deshalb! — Und eben deshalb — schrieb ich diesen Brief! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0098" n="88"/> bereiten, ist oft herzlich schlecht), und wir können den Luxus des eigenen Heerdes zufällig bezahlen. Aber wir haben in Rom von einem Speisewirthe, bei dem ich die Speisen wählte, thatsächlich feiner, besser und billiger gegessen, als ich es mir für zwei Menschen in unserem Hause herstellen kann, und unser Beisammensein, unsere Häuslichkeit und unsere Zufriedenheit haben niemals einen Abbruch erlitten, wenn ich oft halbe Jahre lang auf Reisen keinen Kochtopf und kein Wiegemesser und keinen Heerd mit Augen gesehen habe.</p> <p>Es drängt uns Alles zur Association auch nach dieser Seite hin; und dabei ist in diesem Briefe noch nicht einmal hervorgehoben, wie für die Armen, die Anspruchslosen, noch besser gesorgt werden kann, wenn der Haushalt der Begüterten im Großen geführt wird. — Vorurtheile besiegt man indessen immer langsam; aber anbohren und immer wieder bohren und dagegen arbeiten, das muß man eben deshalb! — Und eben deshalb — schrieb ich diesen Brief!</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [88/0098]
bereiten, ist oft herzlich schlecht), und wir können den Luxus des eigenen Heerdes zufällig bezahlen. Aber wir haben in Rom von einem Speisewirthe, bei dem ich die Speisen wählte, thatsächlich feiner, besser und billiger gegessen, als ich es mir für zwei Menschen in unserem Hause herstellen kann, und unser Beisammensein, unsere Häuslichkeit und unsere Zufriedenheit haben niemals einen Abbruch erlitten, wenn ich oft halbe Jahre lang auf Reisen keinen Kochtopf und kein Wiegemesser und keinen Heerd mit Augen gesehen habe.
Es drängt uns Alles zur Association auch nach dieser Seite hin; und dabei ist in diesem Briefe noch nicht einmal hervorgehoben, wie für die Armen, die Anspruchslosen, noch besser gesorgt werden kann, wenn der Haushalt der Begüterten im Großen geführt wird. — Vorurtheile besiegt man indessen immer langsam; aber anbohren und immer wieder bohren und dagegen arbeiten, das muß man eben deshalb! — Und eben deshalb — schrieb ich diesen Brief!
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