je bereuen könntest, die Meine geworden zu sein"! -- rief er, und preßte sie so heftig an sich, daß sie erbebte vor so viel Glut und, wie abwehrend, ihre Hände vor das Gesicht hielt. Sie bat, sie flehte, er möge sie lassen, er aber drückte sie nur fester an sich und sagte: "Sieh Jenny, daß ich Dich so halten kann mit star- kem Arm, daß Du nun mein bist, meinem Willen angehörend -- o! schilt mich nicht roh, nicht ungroßmüthig -- daß Du von mir ab- hängst, das macht mich unendlich, unendlich selig!" -- Bei den Worten ließ er sie plötz- lich los, küßte sanft und still ihre Stirne, streichelte ihr Haar und schickte sich an, sie zu verlassen. Da war es Jenny, die ihn zurück- hielt und, indem sie ihre Hände in den sei- nen ruhen ließ, langsam vor ihm niedersank und aufgelöst in Liebe flüsterte: "So bin ich Dein, Du Starker, so ganz Dein! denn mein Schicksal ist in Deiner Hand." --
je bereuen könnteſt, die Meine geworden zu ſein“! — rief er, und preßte ſie ſo heftig an ſich, daß ſie erbebte vor ſo viel Glut und, wie abwehrend, ihre Hände vor das Geſicht hielt. Sie bat, ſie flehte, er möge ſie laſſen, er aber drückte ſie nur feſter an ſich und ſagte: „Sieh Jenny, daß ich Dich ſo halten kann mit ſtar- kem Arm, daß Du nun mein biſt, meinem Willen angehörend — o! ſchilt mich nicht roh, nicht ungroßmüthig — daß Du von mir ab- hängſt, das macht mich unendlich, unendlich ſelig!“ — Bei den Worten ließ er ſie plötz- lich los, küßte ſanft und ſtill ihre Stirne, ſtreichelte ihr Haar und ſchickte ſich an, ſie zu verlaſſen. Da war es Jenny, die ihn zurück- hielt und, indem ſie ihre Hände in den ſei- nen ruhen ließ, langſam vor ihm niederſank und aufgelöſt in Liebe flüſterte: „So bin ich Dein, Du Starker, ſo ganz Dein! denn mein Schickſal iſt in Deiner Hand.“ —
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je bereuen könnteſt, die Meine geworden zu
ſein“! — rief er, und preßte ſie ſo heftig an
ſich, daß ſie erbebte vor ſo viel Glut und, wie
abwehrend, ihre Hände vor das Geſicht hielt.
Sie bat, ſie flehte, er möge ſie laſſen, er aber
drückte ſie nur feſter an ſich und ſagte: „Sieh
Jenny, daß ich Dich ſo halten kann mit ſtar-
kem Arm, daß Du nun mein biſt, meinem
Willen angehörend — o! ſchilt mich nicht roh,
nicht ungroßmüthig — daß Du von mir ab-
hängſt, das macht mich unendlich, unendlich
ſelig!“ — Bei den Worten ließ er ſie plötz-
lich los, küßte ſanft und ſtill ihre Stirne,
ſtreichelte ihr Haar und ſchickte ſich an, ſie zu
verlaſſen. Da war es Jenny, die ihn zurück-
hielt und, indem ſie ihre Hände in den ſei-
nen ruhen ließ, langſam vor ihm niederſank
und aufgelöſt in Liebe flüſterte: „So bin ich
Dein, Du Starker, ſo ganz Dein! denn mein
Schickſal iſt in Deiner Hand.“ —
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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 1. Leipzig, 1843, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny01_1843/268>, abgerufen am 24.11.2024.
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