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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 1. Leipzig, 1843.

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Anerkennung, die er fast überall fand, der aus-
gezeichnete Ruf, den er erwarb, schadlos halten
für die Zertrümmerung seiner schönsten Hoff-
nungen.

Bei seiner Rückkehr von der Universität
hatte er Jenny als ein liebliches Kind von 11
Jahren wiedergefunden, das sich mit leiden-
schaftlicher Innigkeit an ihn hing, und für das
er eine Zärtlichkeit fühlte, die ebenso viel von
der Liebe eines Vaters als eines Bruders be-
saß. Die Eltern hatten die Kleine niemals aus
den Augen verloren, und jeder Wunsch des
nachgebornen Lieblings war mit zärtlicher Zu-
vorkommenheit und Schwäche erfüllt worden,
ehe das Kind ihn noch ausgesprochen hatte.
Eduard war überrascht durch den Verstand und
den schlagenden Witz des Kindes, er sah, daß
ein lebhaftes, leidenschaftliches Mädchen aus
demselben werden müsse, konnte sich es aber
nicht verbergen, daß die übergroße Liebe seiner

Anerkennung, die er faſt überall fand, der aus-
gezeichnete Ruf, den er erwarb, ſchadlos halten
für die Zertrümmerung ſeiner ſchönſten Hoff-
nungen.

Bei ſeiner Rückkehr von der Univerſität
hatte er Jenny als ein liebliches Kind von 11
Jahren wiedergefunden, das ſich mit leiden-
ſchaftlicher Innigkeit an ihn hing, und für das
er eine Zärtlichkeit fühlte, die ebenſo viel von
der Liebe eines Vaters als eines Bruders be-
ſaß. Die Eltern hatten die Kleine niemals aus
den Augen verloren, und jeder Wunſch des
nachgebornen Lieblings war mit zärtlicher Zu-
vorkommenheit und Schwäche erfüllt worden,
ehe das Kind ihn noch ausgeſprochen hatte.
Eduard war überraſcht durch den Verſtand und
den ſchlagenden Witz des Kindes, er ſah, daß
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[53/0065] Anerkennung, die er faſt überall fand, der aus- gezeichnete Ruf, den er erwarb, ſchadlos halten für die Zertrümmerung ſeiner ſchönſten Hoff- nungen. Bei ſeiner Rückkehr von der Univerſität hatte er Jenny als ein liebliches Kind von 11 Jahren wiedergefunden, das ſich mit leiden- ſchaftlicher Innigkeit an ihn hing, und für das er eine Zärtlichkeit fühlte, die ebenſo viel von der Liebe eines Vaters als eines Bruders be- ſaß. Die Eltern hatten die Kleine niemals aus den Augen verloren, und jeder Wunſch des nachgebornen Lieblings war mit zärtlicher Zu- vorkommenheit und Schwäche erfüllt worden, ehe das Kind ihn noch ausgeſprochen hatte. Eduard war überraſcht durch den Verſtand und den ſchlagenden Witz des Kindes, er ſah, daß ein lebhaftes, leidenſchaftliches Mädchen aus demſelben werden müſſe, konnte ſich es aber nicht verbergen, daß die übergroße Liebe ſeiner

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Zitationshilfe: Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 1. Leipzig, 1843, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny01_1843/65>, abgerufen am 24.11.2024.