Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 2. Leipzig, 1843.selben mit Mutter und Braut das Abendmahl Jenny's Herz schlug freudig der langersehn- ſelben mit Mutter und Braut das Abendmahl Jenny's Herz ſchlug freudig der langerſehn- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0135" n="125"/> ſelben mit Mutter und Braut das Abendmahl<lb/> zu nehmen, was Jenny bisher noch nicht em-<lb/> pfangen hatte, und bald nach der Hochzeit ab-<lb/> zureiſen, während ſeine Mutter in der Stadt<lb/> bleiben würde, um ſie die Wonne des erſten<lb/> Beiſammenſeins ganz ungeſtört und allein ge-<lb/> nießen zu laſſen.</p><lb/> <p>Jenny's Herz ſchlug freudig der langerſehn-<lb/> ten Nachricht entgegen. Selig drückte ſie das<lb/> Blatt an ihre Lippen. Vor der ſichern Hoff-<lb/> nung auf die nahe Vereinigung mit dem Ge-<lb/> liebten war für einen Augenblick jeder andere<lb/> Gedanke aus ihrer Seele geſchwunden; und ſie<lb/> begann den Brief nochmals zu leſen, um nur<lb/> keines der Worte zu verlieren, welche ſie ſo<lb/> glücklich machten. Da fiel ihr Blick auf die<lb/> Stelle: „Ich wünſche noch vor unſerer Hoch-<lb/> zeit mit Dir das Abendmahl zu nehmen und<lb/> auch auf dieſe Weiſe in die heiligſte, innigſte<lb/> Gemeinſchaft mit Dir zu treten, die bald als<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [125/0135]
ſelben mit Mutter und Braut das Abendmahl
zu nehmen, was Jenny bisher noch nicht em-
pfangen hatte, und bald nach der Hochzeit ab-
zureiſen, während ſeine Mutter in der Stadt
bleiben würde, um ſie die Wonne des erſten
Beiſammenſeins ganz ungeſtört und allein ge-
nießen zu laſſen.
Jenny's Herz ſchlug freudig der langerſehn-
ten Nachricht entgegen. Selig drückte ſie das
Blatt an ihre Lippen. Vor der ſichern Hoff-
nung auf die nahe Vereinigung mit dem Ge-
liebten war für einen Augenblick jeder andere
Gedanke aus ihrer Seele geſchwunden; und ſie
begann den Brief nochmals zu leſen, um nur
keines der Worte zu verlieren, welche ſie ſo
glücklich machten. Da fiel ihr Blick auf die
Stelle: „Ich wünſche noch vor unſerer Hoch-
zeit mit Dir das Abendmahl zu nehmen und
auch auf dieſe Weiſe in die heiligſte, innigſte
Gemeinſchaft mit Dir zu treten, die bald als
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