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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 2. Leipzig, 1843.

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lich der Acker, den man nur zu durchwühlen
braucht, um die köstlichsten Schätze zu ent-
decken. Auch Jenny fand in sich, statt des
Unrechts, das sie in ihrem Herzen suchte, die
Kraft, das Leben zu ertragen, es trotz seiner
Schmerzen zu lieben. Sie gewann es über
sich, fremdes Glück und Leid zu dem ihren zu
machen und im Wohlwollen gegen die Mensch-
heit Trost für einen Verlust zu finden, der ihr
unersetzlich schien.

Als Herr Meier sie so weit beruhigt und
fähig sah, sich durch den Wechsel äußerer Ge-
genstände zerstreuen zu lassen, machte er den
Vorschlag zu einer Reise, die im Beginn des
Frühjahrs angetreten wurde. Man ging nach
dem südlichen Frankreich, verlebte einen Winter
in Paris und besuchte Italien im folgenden
Jahre. Hier war es, wo Jenny den Maler
Erlau wiederfand, dessen Name aus der Ferne

lich der Acker, den man nur zu durchwühlen
braucht, um die köſtlichſten Schätze zu ent-
decken. Auch Jenny fand in ſich, ſtatt des
Unrechts, das ſie in ihrem Herzen ſuchte, die
Kraft, das Leben zu ertragen, es trotz ſeiner
Schmerzen zu lieben. Sie gewann es über
ſich, fremdes Glück und Leid zu dem ihren zu
machen und im Wohlwollen gegen die Menſch-
heit Troſt für einen Verluſt zu finden, der ihr
unerſetzlich ſchien.

Als Herr Meier ſie ſo weit beruhigt und
fähig ſah, ſich durch den Wechſel äußerer Ge-
genſtände zerſtreuen zu laſſen, machte er den
Vorſchlag zu einer Reiſe, die im Beginn des
Frühjahrs angetreten wurde. Man ging nach
dem ſüdlichen Frankreich, verlebte einen Winter
in Paris und beſuchte Italien im folgenden
Jahre. Hier war es, wo Jenny den Maler
Erlau wiederfand, deſſen Name aus der Ferne

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[154/0164] lich der Acker, den man nur zu durchwühlen braucht, um die köſtlichſten Schätze zu ent- decken. Auch Jenny fand in ſich, ſtatt des Unrechts, das ſie in ihrem Herzen ſuchte, die Kraft, das Leben zu ertragen, es trotz ſeiner Schmerzen zu lieben. Sie gewann es über ſich, fremdes Glück und Leid zu dem ihren zu machen und im Wohlwollen gegen die Menſch- heit Troſt für einen Verluſt zu finden, der ihr unerſetzlich ſchien. Als Herr Meier ſie ſo weit beruhigt und fähig ſah, ſich durch den Wechſel äußerer Ge- genſtände zerſtreuen zu laſſen, machte er den Vorſchlag zu einer Reiſe, die im Beginn des Frühjahrs angetreten wurde. Man ging nach dem ſüdlichen Frankreich, verlebte einen Winter in Paris und beſuchte Italien im folgenden Jahre. Hier war es, wo Jenny den Maler Erlau wiederfand, deſſen Name aus der Ferne

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Zitationshilfe: Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 2. Leipzig, 1843, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny02_1843/164>, abgerufen am 24.11.2024.