Leyser, Polycarp: Eine Christliche Leichpredigt/ Bey der Begräbnuß/ deß ... Fritzen von der Schullenburg ... Frankfurt (Main), 1589.Jesal. 1.wir von Natur also gantz vnd gar verderbet vnd verkehrt sind / daß nichts gesundes / reines oder vnbeflecktes / weder an vnserm Leib noch Seel / weder an den jnnnerlichen noch eusserlichen Kräfften zu finden ist / Dannenher auch das 1. Cor. 15.gantze Menschliche Geschlecht für Gott schuldig ist / deß Todts vnd der ewigen Verdamnuß / wo jhme nicht durch Christum geholffen würde. Da ist in vnserm Verstand kein Göttliches Liecht / kein Ephes. 4.Erkänntnuß deß Wesens vnd Willens Gottes / sondern / 1. Cor. 2.eytel dicke / schwartze / vnnd schröckliche Finsternuß aller Gen. 6. 8.Göttlichen Sachen. Der Will ist von Gott gantz abgewendet Prou. 28./ vnnd nun zum Bösen verkehret von Jugend auff / wir Actor. 7.mercken nicht auffs Recht / wir lassen vns nit straffen / wir Hos. 7.sind wie eine verlockte Taub / vnd wie ein Güldes Kalb / das Jerem. 31.jmmer zu nun die quer gehet (wie die Propheten solche Gleichnußgebrauchen) Jere. 17.In Summa / das Hertz ist tückisch vnnd Psal. 94.böß / vnd alle Gedancken desselben sind eitel. Diesen Erbmangel sol ein jeder / er sey auch wer er jmmer wölle / an sich erkennen / vnd täglich bereuwen vnd beweinen. Galat. 3.Dann ob wol die Schuld vns allen in der H. Tauff Tit. 3.vmb Christi deß Mittlers willen / auß gnaden nachgelassen vnd geschencktist / so bleibet doch die Kranckheit vnd der Schaden an jme selbst / so lang der Mensch lebet / vnd schleppen Rom. 7.vns also mit diesem Sünden Cörper deß Todts / biß in Heb. 12.vnsere Gruben hinein / daß dißfals Gott mit vns in grosser Gedult / wegen dieser Sünden / ohne auffhören stehen muß / vnnd wir jhm ohne vnter laß viel Mühe vnnd Arbeit machen. Es verbleibet aber hierbey nicht. Dann auß der Erbsünde / als auß einer bösen Wurtzel / wächset herfür allerley böses Vnkraut / wie solches der HERR Christus selbst bezeuget / da er saget: Ein fauler Baum kan nit gute Früchte Luc. 6.bringen. Vnd dieses wirdt allhier bey dem Propheten ge- Jesal. 1.wir von Natur also gantz vnd gar verderbet vnd verkehrt sind / daß nichts gesundes / reines oder vnbeflecktes / weder an vnserm Leib noch Seel / weder an den jnnnerlichen noch eusserlichen Kräfften zu finden ist / Dannenher auch das 1. Cor. 15.gantze Menschliche Geschlecht für Gott schuldig ist / deß Todts vnd der ewigen Verdamnuß / wo jhme nicht durch Christum geholffen würde. Da ist in vnserm Verstand kein Göttliches Liecht / kein Ephes. 4.Erkänntnuß deß Wesens vnd Willens Gottes / sondern / 1. Cor. 2.eytel dicke / schwartze / vnnd schröckliche Finsternuß aller Gen. 6. 8.Göttlichen Sachẽ. Der Will ist von Gott gantz abgewendet Prou. 28./ vnnd nun zum Bösen verkehret von Jugend auff / wir Actor. 7.mercken nicht auffs Recht / wir lassen vns nit straffen / wir Hos. 7.sind wie eine verlockte Taub / vñ wie ein Güldes Kalb / das Jerem. 31.jm̃er zu nun die quer gehet (wie die Prophetẽ solche Gleichnußgebrauchen) Jere. 17.In Summa / das Hertz ist tückisch vnnd Psal. 94.böß / vnd alle Gedancken desselben sind eitel. Diesen Erbmangel sol ein jeder / er sey auch wer er jmmer wölle / an sich erkennen / vnd täglich bereuwen vñ beweinen. Galat. 3.Dann ob wol die Schuld vns allen in der H. Tauff Tit. 3.vmb Christi deß Mittlers willen / auß gnaden nachgelassen vnd geschencktist / so bleibet doch die Kranckheit vñ der Schadẽ an jme selbst / so lang der Mensch lebet / vñ schleppen Rom. 7.vns also mit diesem Sünden Cörper deß Todts / biß in Heb. 12.vnsere Gruben hinein / daß dißfals Gott mit vns in grosser Gedult / wegen dieser Sündẽ / ohne auffhören stehen muß / vnnd wir jhm ohne vnter laß viel Mühe vnnd Arbeit machen. Es verbleibet aber hierbey nicht. Dann auß der Erbsünde / als auß einer bösen Wurtzel / wächset herfür allerley böses Vnkraut / wie solches der HERR Christus selbst bezeuget / da er saget: Ein fauler Baum kan nit gute Früchte Luc. 6.bringen. Vnd dieses wirdt allhier bey dem Propheten ge- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0016" n="14"/><note place="left">Jesal. 1.</note>wir von Natur also gantz vnd gar verderbet vnd verkehrt sind / daß nichts gesundes / reines oder vnbeflecktes / weder an vnserm Leib noch Seel / weder an den jnnnerlichen noch eusserlichen Kräfften zu finden ist / Dannenher auch das <note place="left">1. Cor. 15.</note>gantze Menschliche Geschlecht für Gott schuldig ist / deß Todts vnd der ewigen Verdamnuß / wo jhme nicht durch Christum geholffen würde.</p> <note place="left">Johan. 1.</note> <p>Da ist in vnserm Verstand kein Göttliches Liecht / kein <note place="left">Ephes. 4.</note>Erkänntnuß deß Wesens vnd Willens Gottes / sondern / <note place="left">1. Cor. 2.</note>eytel dicke / schwartze / vnnd schröckliche Finsternuß aller <note place="left">Gen. 6. 8.</note>Göttlichen Sachẽ. Der Will ist von Gott gantz abgewendet <note place="left">Prou. 28.</note>/ vnnd nun zum Bösen verkehret von Jugend auff / wir <note place="left">Actor. 7.</note>mercken nicht auffs Recht / wir lassen vns nit straffen / wir <note place="left">Hos. 7.</note>sind wie eine verlockte Taub / vñ wie ein Güldes Kalb / das <note place="left">Jerem. 31.</note>jm̃er zu nun die quer gehet (wie die Prophetẽ solche Gleichnußgebrauchen) <note place="left">Jere. 17.</note>In Summa / das Hertz ist tückisch vnnd <note place="left">Psal. 94.</note>böß / vnd alle Gedancken desselben sind eitel.</p> <p>Diesen Erbmangel sol ein jeder / er sey auch wer er jmmer wölle / an sich erkennen / vnd täglich bereuwen vñ beweinen. <note place="left">Galat. 3.</note>Dann ob wol die Schuld vns allen in der H. Tauff <note place="left">Tit. 3.</note>vmb Christi deß Mittlers willen / auß gnaden nachgelassen vnd geschencktist / so bleibet doch die Kranckheit vñ der Schadẽ an jme selbst / so lang der Mensch lebet / vñ schleppen <note place="left">Rom. 7.</note>vns also mit diesem Sünden Cörper deß Todts / biß in <note place="left">Heb. 12.</note>vnsere Gruben hinein / daß dißfals Gott mit vns in grosser Gedult / wegen dieser Sündẽ / ohne auffhören stehen muß / vnnd wir jhm ohne vnter laß viel Mühe vnnd Arbeit machen.</p> <p>Es verbleibet aber hierbey nicht. Dann auß der Erbsünde / als auß einer bösen Wurtzel / wächset herfür allerley böses Vnkraut / wie solches der HERR Christus selbst bezeuget / da er saget: Ein fauler Baum kan nit gute Früchte <note place="left">Luc. 6.</note>bringen. Vnd dieses wirdt allhier bey dem Propheten ge- </p> </div> </body> </text> </TEI> [14/0016]
wir von Natur also gantz vnd gar verderbet vnd verkehrt sind / daß nichts gesundes / reines oder vnbeflecktes / weder an vnserm Leib noch Seel / weder an den jnnnerlichen noch eusserlichen Kräfften zu finden ist / Dannenher auch das gantze Menschliche Geschlecht für Gott schuldig ist / deß Todts vnd der ewigen Verdamnuß / wo jhme nicht durch Christum geholffen würde.
Jesal. 1.
1. Cor. 15. Da ist in vnserm Verstand kein Göttliches Liecht / kein Erkänntnuß deß Wesens vnd Willens Gottes / sondern / eytel dicke / schwartze / vnnd schröckliche Finsternuß aller Göttlichen Sachẽ. Der Will ist von Gott gantz abgewendet / vnnd nun zum Bösen verkehret von Jugend auff / wir mercken nicht auffs Recht / wir lassen vns nit straffen / wir sind wie eine verlockte Taub / vñ wie ein Güldes Kalb / das jm̃er zu nun die quer gehet (wie die Prophetẽ solche Gleichnußgebrauchen) In Summa / das Hertz ist tückisch vnnd böß / vnd alle Gedancken desselben sind eitel.
Ephes. 4.
1. Cor. 2.
Gen. 6. 8.
Prou. 28.
Actor. 7.
Hos. 7.
Jerem. 31.
Jere. 17.
Psal. 94. Diesen Erbmangel sol ein jeder / er sey auch wer er jmmer wölle / an sich erkennen / vnd täglich bereuwen vñ beweinen. Dann ob wol die Schuld vns allen in der H. Tauff vmb Christi deß Mittlers willen / auß gnaden nachgelassen vnd geschencktist / so bleibet doch die Kranckheit vñ der Schadẽ an jme selbst / so lang der Mensch lebet / vñ schleppen vns also mit diesem Sünden Cörper deß Todts / biß in vnsere Gruben hinein / daß dißfals Gott mit vns in grosser Gedult / wegen dieser Sündẽ / ohne auffhören stehen muß / vnnd wir jhm ohne vnter laß viel Mühe vnnd Arbeit machen.
Galat. 3.
Tit. 3.
Rom. 7.
Heb. 12. Es verbleibet aber hierbey nicht. Dann auß der Erbsünde / als auß einer bösen Wurtzel / wächset herfür allerley böses Vnkraut / wie solches der HERR Christus selbst bezeuget / da er saget: Ein fauler Baum kan nit gute Früchte bringen. Vnd dieses wirdt allhier bey dem Propheten ge-
Luc. 6.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |