Leyser, Polycarp: Eine Christliche Leichpredigt/ Bey der Begräbnuß/ deß ... Fritzen von der Schullenburg ... Frankfurt (Main), 1589.2. Sam. 11vben. Deßgleichen Dauid / der vnkeuschen Lust so weitraum Actor 5.gibt / daß er offentlichen Ehebruch begehet. Item Ananias vnd Saphira / den Geitz vnnd die Geltsüchtige Lust sich so sehr eynnemmen lassen / daß sie drüber in Dieberey gerahten. Matt. 26.Auch S. Peter sein zeitlich Leben so hoch liebet / daß er seinen HERRN Christum verläugnet. Job vnd Jeremias die Job. 3.Vngedult im Creutz so sehr sich bewegen lassen / daß sie den Jerem. 18.Tag jrer Geburt verfluchen. Welches doch nicht dahin zuverstehen oder auffzunemmen ist / als wann allein diese fromme Leut also weren vom Sathan betrogen vnnd in Missethat gestürtzt worden / sondern / daß einem jedern dergleichen begegnen könne / ja wol viel vnd offt begegne. Derwegen ein jeder allhier nicht auff ander Leut gedencken / sondern auff sich selbst sehen / vnnd nicht anders thun soll / als wann er von Christo mit diesen Worten angeredet würde / Du / du Mensch hast mir Mühe vnd Arbeit mit deinen vielfeltigen Sünden / Vbertrettungen vnd Missethaten gemacht. Von deinetwegen / vnd damit dir wider geholffen werden möchte / auß dem Verderben / darinn du dich durch die Sünde selbst gestürtzt hast / hab ich meinen Luc 2.Himmlischen Thron verlassen müssen / vnnd auff Erden in Matth. 2.einem Stall / in grossem Elend vnnd Armut geboren werden. Von deinet wegen habe ich die mühe selige Wallfahrt Matt. 4.in Egypten thun müssen / mich vom Teuffel versuchen lassen / grosse Feindschafft vnd Verfolgung der Jüden erdulden Mat. 26./ biß sie mich endtlich gefangen gebunden / von einem vngerechten Luc. 23.Richter zum andern geschlept / verspeyet / zuschlagen Joan. 10./ gegeiselt / mit Dorn gekrönet / vnmenschlicher weiß Deut. 21.verspottet / ans Creutzgenagelt / vnd es mit mir so weit gebracht Gal. 3.haben / daß ich gutwillig den Geist auffgegeben habe / vnd für dich am Holtz zum Fluch worden bin / auff daß ich dir den ewigen Segen erlangen möchte. Bedencke der wegen O Mensch alle tag mit höchstem 2. Sam. 11vben. Deßgleichen Dauid / der vnkeuschẽ Lust so weitraum Actor 5.gibt / daß er offentlichen Ehebruch begehet. Item Ananias vnd Saphira / den Geitz vnnd die Geltsüchtige Lust sich so sehr eynnem̃en lassen / daß sie drüber in Dieberey gerahten. Matt. 26.Auch S. Peter sein zeitlich Leben so hoch liebet / daß er seinen HERRN Christum verläugnet. Job vnd Jeremias die Job. 3.Vngedult im Creutz so sehr sich bewegen lassen / daß sie den Jerem. 18.Tag jrer Geburt verfluchen. Welches doch nicht dahin zuverstehen oder auffzunem̃en ist / als wann allein diese from̃e Leut also weren vom Sathan betrogen vnnd in Missethat gestürtzt worden / sondern / daß einem jedern dergleichen begegnen könne / ja wol viel vnd offt begegne. Derwegen ein jeder allhier nicht auff ander Leut gedencken / sondern auff sich selbst sehen / vnnd nicht anders thun soll / als wann er von Christo mit diesen Worten angeredet würde / Du / du Mensch hast mir Mühe vnd Arbeit mit deinen vielfeltigen Sünden / Vbertrettungen vñ Missethaten gemacht. Von deinetwegen / vnd damit dir wider geholffen werden möchte / auß dem Verderben / darinn du dich durch die Sünde selbst gestürtzt hast / hab ich meinen Luc 2.Himmlischen Thron verlassen müssen / vnnd auff Erden in Matth. 2.einem Stall / in grossem Elend vnnd Armut geboren werden. Von deinet wegen habe ich die mühe selige Wallfahrt Matt. 4.in Egypten thun müssen / mich vom Teuffel versuchen lassen / grosse Feindschafft vnd Verfolgung der Jüden erdulden Mat. 26./ biß sie mich endtlich gefangen gebundẽ / von einem vngerechtẽ Luc. 23.Richter zum andern geschlept / verspeyet / zuschlagen Joan. 10./ gegeiselt / mit Dorn gekrönet / vnmenschlicher weiß Deut. 21.verspottet / ans Creutzgenagelt / vnd es mit mir so weit gebracht Gal. 3.haben / daß ich gutwillig den Geist auffgegeben habe / vnd für dich am Holtz zum Fluch worden bin / auff daß ich dir den ewigen Segen erlangen möchte. Bedencke der wegen O Mensch alle tag mit höchstem <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0018" n="16"/><note place="left">2. Sam. 11</note>vben. Deßgleichen Dauid / der vnkeuschẽ Lust so weitraum <note place="left">Actor 5.</note>gibt / daß er offentlichen Ehebruch begehet. Item Ananias vnd Saphira / den Geitz vnnd die Geltsüchtige Lust sich so sehr eynnem̃en lassen / daß sie drüber in Dieberey gerahten. <note place="left">Matt. 26.</note>Auch S. Peter sein zeitlich Leben so hoch liebet / daß er seinen HERRN Christum verläugnet. Job vnd Jeremias die <note place="left">Job. 3.</note>Vngedult im Creutz so sehr sich bewegen lassen / daß sie den <note place="left">Jerem. 18.</note>Tag jrer Geburt verfluchen. Welches doch nicht dahin zuverstehen oder auffzunem̃en ist / als wann allein diese from̃e Leut also weren vom Sathan betrogen vnnd in Missethat gestürtzt worden / sondern / daß einem jedern dergleichen begegnen könne / ja wol viel vnd offt begegne.</p> <p>Derwegen ein jeder allhier nicht auff ander Leut gedencken / sondern auff sich selbst sehen / vnnd nicht anders thun soll / als wann er von Christo mit diesen Worten angeredet würde / Du / du Mensch hast mir Mühe vnd Arbeit mit deinen vielfeltigen Sünden / Vbertrettungen vñ Missethaten gemacht. Von deinetwegen / vnd damit dir wider geholffen werden möchte / auß dem Verderben / darinn du dich durch die Sünde selbst gestürtzt hast / hab ich meinen <note place="left">Luc 2.</note>Himmlischen Thron verlassen müssen / vnnd auff Erden in <note place="left">Matth. 2.</note>einem Stall / in grossem Elend vnnd Armut geboren werden. Von deinet wegen habe ich die mühe selige Wallfahrt <note place="left">Matt. 4.</note>in Egypten thun müssen / mich vom Teuffel versuchen lassen / grosse Feindschafft vnd Verfolgung der Jüden erdulden <note place="left">Mat. 26.</note>/ biß sie mich endtlich gefangen gebundẽ / von einem vngerechtẽ <note place="left">Luc. 23.</note>Richter zum andern geschlept / verspeyet / zuschlagen <note place="left">Joan. 10.</note>/ gegeiselt / mit Dorn gekrönet / vnmenschlicher weiß <note place="left">Deut. 21.</note>verspottet / ans Creutzgenagelt / vnd es mit mir so weit gebracht <note place="left">Gal. 3.</note>haben / daß ich gutwillig den Geist auffgegeben habe / vnd für dich am Holtz zum Fluch worden bin / auff daß ich dir den ewigen Segen erlangen möchte.</p> <p>Bedencke der wegen O Mensch alle tag mit höchstem </p> </div> </body> </text> </TEI> [16/0018]
vben. Deßgleichen Dauid / der vnkeuschẽ Lust so weitraum gibt / daß er offentlichen Ehebruch begehet. Item Ananias vnd Saphira / den Geitz vnnd die Geltsüchtige Lust sich so sehr eynnem̃en lassen / daß sie drüber in Dieberey gerahten. Auch S. Peter sein zeitlich Leben so hoch liebet / daß er seinen HERRN Christum verläugnet. Job vnd Jeremias die Vngedult im Creutz so sehr sich bewegen lassen / daß sie den Tag jrer Geburt verfluchen. Welches doch nicht dahin zuverstehen oder auffzunem̃en ist / als wann allein diese from̃e Leut also weren vom Sathan betrogen vnnd in Missethat gestürtzt worden / sondern / daß einem jedern dergleichen begegnen könne / ja wol viel vnd offt begegne.
2. Sam. 11
Actor 5.
Matt. 26.
Job. 3.
Jerem. 18. Derwegen ein jeder allhier nicht auff ander Leut gedencken / sondern auff sich selbst sehen / vnnd nicht anders thun soll / als wann er von Christo mit diesen Worten angeredet würde / Du / du Mensch hast mir Mühe vnd Arbeit mit deinen vielfeltigen Sünden / Vbertrettungen vñ Missethaten gemacht. Von deinetwegen / vnd damit dir wider geholffen werden möchte / auß dem Verderben / darinn du dich durch die Sünde selbst gestürtzt hast / hab ich meinen Himmlischen Thron verlassen müssen / vnnd auff Erden in einem Stall / in grossem Elend vnnd Armut geboren werden. Von deinet wegen habe ich die mühe selige Wallfahrt in Egypten thun müssen / mich vom Teuffel versuchen lassen / grosse Feindschafft vnd Verfolgung der Jüden erdulden / biß sie mich endtlich gefangen gebundẽ / von einem vngerechtẽ Richter zum andern geschlept / verspeyet / zuschlagen / gegeiselt / mit Dorn gekrönet / vnmenschlicher weiß verspottet / ans Creutzgenagelt / vnd es mit mir so weit gebracht haben / daß ich gutwillig den Geist auffgegeben habe / vnd für dich am Holtz zum Fluch worden bin / auff daß ich dir den ewigen Segen erlangen möchte.
Luc 2.
Matth. 2.
Matt. 4.
Mat. 26.
Luc. 23.
Joan. 10.
Deut. 21.
Gal. 3. Bedencke der wegen O Mensch alle tag mit höchstem
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |