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Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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DWürde die Luft nicht immer nach Dichtig-
keit zunehmen, die in einer Tiefe vondie Lichtschwächende Kraft

12 Meilen in der Erde eine Platinakugel
erhalten würde, würde unser planetarischer
Körper nur ein luftförmiger sein
so würde die Temperatur des Planeten sehr
gering. Denn die Luft ist entweder selbst
eine lichtschwächende Kraft, oder eine
dünne Materie dieser Beschaffenheit ist in
ihr verbreitet. Humbold und Arageau machten
darüber Beobachtungen und fanden daß
nach Verhältniß die Erwärmung am
Mittag immer um 3/4° R. kleiner war
als die zu Morgen. -

Die Farbe der Luft ist nach den TemperaturDie Farbe

Zonen verschieden in den Tropenländern
ist es eine tief schwarze Bläue, weil
dort die Dunstbläschen weniger Licht
zurückstrahlen. Die Zurückstrahlung
der Wölkchen bringt eine mehr weißliche
Farbe hervor. Die Farbe des Himmels
zu messen hat schon Bouguet vorgeschla-
gen. Sossur erfand dazu ein Instrument
Sianometer
genannt, wo er die Bläue
auf verschiedenen Höhen maß. Es ist
nehmlich

DWürde die Luft nicht im̃er nach Dichtig-
keit zunehmen, die in einer Tiefe vondie Lichtſchwächende Kraft

12 Meilen in der Erde eine Platinakugel
erhalten würde, würde unſer planetariſcher
Körper nur ein luftförmiger ſein
ſo würde die Temperatur des Planeten ſehr
gering. Deñ die Luft iſt entweder ſelbſt
eine lichtſchwächende Kraft, oder eine
dünne Materie dieſer Beſchaffenheit iſt in
ihr verbreitet. Humbold und Arageau machten
darüber Beobachtungen und fanden daß
nach Verhältniß die Erwärmung am
Mittag im̃er um ¾° R. kleiner war
als die zu Morgen. –

Die Farbe der Luft iſt nach den TemperaturDie Farbe

Zonen verſchieden in den Tropenländern
iſt es eine tief ſchwarze Bläue, weil
dort die Dunstbläschen weniger Licht
zurückſtrahlen. Die Zurückstrahlung
der Wölkchen bringt eine mehr weißliche
Farbe hervor. Die Farbe des Him̃els
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genannt, wo er die Bläue
auf verschiedenen Höhen maß. Es iſt
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[303/0168] Würde die Luft nicht im̃er nach Dichtig- keit zunehmen, die in einer Tiefe von 12 Meilen in der Erde eine Platinakugel erhalten würde, würde unſer planetar. Körper nur ein luftförmiger ſein ſo würde die Temperatur des Planeten ſehr gering. Deñ die Luft iſt entweder ſelbſt eine lichtſchwächende Kraft, oder eine dünne Materie dſr Beſchaffenheit iſt in ihr verbreitet. Humbold ud Arageau machten darüber Beobachtungen und fanden dß nach Verhältniß die Erwärmung am Mittag im̃er um ¾° R. kleiner war als die zu Morgen. – die Lichtſchwächende Kraft Die Farbe der Luft iſt nach den Temperatur Zonen verſchieden in den Tropenländern iſt es eine tief ſchwarze Bläue, weil dort die Dunstbläschen weniger Licht zurückſtrahlen. Die Zurückſtrahlug der Wölkchen bringt eine mehr weißliche Farbe hervor. Die Farbe des Him̃els zu meſſen hat ſchon Bouguet vorgeſchla- gen. Sosſur erfand dazu ein Instrument Sianometer genannt, wo er die Bläue auf verſchdenen Hohen maß. Es iſt nehmlich Die Farbe

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle der BBAW: Finanzierung der Bilddigitalisierung

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Anmerkungen zur Edition: Bei dem vorliegenden Manuskript handelt es sich um ein Fragment. Es setzt in der 23. Vorlesung (23.01.1828) ein und endet mit der letzten Vorlesung am 26.04.1828.

Mehrere Blätter sind falsch gebunden: Zwei Blätter sind an einer ganz falschen Stelle, zwei weitere vertauscht und außerdem kopfstehend (Reihenfolge der Seiten im Manuskript: 141–156, 137–140, 157–414, 418, 417, 416, 415, 419–434). Die Reihenfolge der Biddigitalisate und der Transkription wurde korrigiert.




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Zitationshilfe: Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/168>, abgerufen am 23.11.2024.