Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

und auf dem Plateau von Man-
tisana
14000 Fuss Höhe hat das
Barometer einen gleichen
Stand bei allen horeni-
schen Oscillationen. Auf
Bergen vorhält es sich an-
ders. Wenn man von Genf
mit einem Barometer den
St. Bernard Berg besteigt,
so steigt das Barometer
bedeutend. Allein sobald
die Höhe eine ausgebreitete
Ebene ist, so ist das Gleich-
gewicht des Luftdruckes
zu Stande gebracht. Bran-
des
,
der früher Professor in
Breslau war, hat die Schnel-
ligkeit der Fortpflanzun-
gen der Veränderungen
des Druckes, berechnet.
Atmosphere. Die Vögel allein sind mit der
vollständigsten respiration begabt, und können
sich ohne Schaden in große Höhen erheben
die Geier der Andeskette, erheben sich noch
bis 3000 Fuss über die höchsten Gipfel der Andes
und legen pfeilschnell in wenig Minuten eine
Strecke von 20000 Fuss ab, in die Provinz Quito
herunter, ohne zu bluten. Nach den Versuchen von
mehreren Jahren ist der mittlere Unterschied
des Druckes der Luft an der Meeresküste, und einer
Stad die auf der oberen Anhöhe liegt, 21/2 Linie
1 Linie macht dann 70 Fuss Höhe aus. Unter den Tropen
ist der Unterschied groß. In temprirten Zonen, bei
Temperatur, die auf 0 reducirt ist, ist der mittlere Barometerdruck
337 + 25/100 Linie (über 28 Zoll), in den Tropen ist er 336 + 94/200.
Bei Südwinden steht das Barometer 31/2 Linie niedriger
als bei den Nordstürmen, wie bei Ravanna und
an den Tropengrenzen. Ausnahmen hievon machen
die Stürme wenn sie feuchte Luft mit sich bringen
daher steht das Barometer in Scandinavien viel nie-
driger als bei uns. Wenn der Unterschied zwischen
337 + 25/100 und 336 + 94/200 nur 0,3 Linie beträgt, so
beträgt er in der Gegend der Canarischen
Inseln bis 2 Linien, welches durch das Herab-
steigen der Luftschichten vom Equator nach
dem Pole zu, bewirkt wird. -

und auf dem Plateau von Man-
tisana
14000 Fuss Höhe hat das
Barometer einen gleichen
Stand bei allen horeni-
ſchen Oscillationen. Auf
Bergen vorhält es ſich an-
ders. Weñ man von Genf
mit einem Barometer den
St. Bernard Berg beſteigt,
ſo ſteigt das Barometer
bedeutend. Allein ſobald
die Höhe eine ausgebreitete
Ebene iſt, ſo iſt das Gleich-
gewicht des Luftdruckes
zu Stande gebracht. Bran-
des
,
der früher Professor in
Breslau war, hat die Schnel-
ligkeit der Fortpflanzun-
gen der Veränderungen
des Druckes, berechnet.
Atmosphere. Die Vögel allein ſind mit der
vollſtändigſten respiration begabt, und köñen
ſich ohne Schaden in große Höhen erheben
die Geier der Andeskette, erheben ſich noch
bis 3000 Fuss über die höchſten Gipfel der Andes
und legen pfeilſchnell in wenig Minuten eine
Strecke von 20000 Fuss ab, in die Provinz Quito
herunter, ohne zu bluten. Nach den Verſuchen von
mehreren Jahren iſt der mittlere Unterſchied
des Druckes der Luft an der Meeresküſte, und einer
Stad die auf der oberen Anhöhe liegt, 2½ Linie
1 Linie macht dañ 70 Fuss Höhe aus. Unter den Tropen
iſt der Unterſchied groß. In temprirten Zonen, bei
Temperatur, die auf 0 reducirt iſt, iſt der mittlere Barometerdruck
337 + 25/100 Linie (über 28 Zoll), in den Tropen iſt er 336 + 94/200.
Bei Südwinden ſteht das Barometer 3½ Linie niedriger
als bei den Nordstürmen, wie bei Ravanna und
an den Tropengrenzen. Ausnahmen hievon machen
die Stürme weñ ſie feuchte Luft mit ſich bringen
daher ſteht das Barometer in Scandinavien viel nie-
driger als bei uns. Weñ der Unterſchied zwiſchen
337 + 25/100 und 336 + 94/200 nur 0,3 Linie beträgt, ſo
beträgt er in der Gegend der Canariſchen
Inſeln bis 2 Linien, welches durch das Herab-
ſteigen der Luftſchichten vom Equator nach
dem Pole zu, bewirkt wird. –

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="session" n="44">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <p><pb facs="#f0175" n="310"/><note xml:id="fn310" prev="#fn309" place="left">und auf dem <hi rendition="#aq">Plateau</hi> <choice><abbr>v</abbr><expan resp="#SB">von</expan></choice> <hi rendition="#aq">Man-<lb/>
tisana</hi> 14000 <choice><abbr>F.</abbr><expan resp="#SB">Fuss</expan></choice> Höhe hat <choice><abbr>d</abbr><expan resp="#SB">das</expan></choice><lb/><hi rendition="#aq">Barometer</hi> einen gleichen<lb/>
Stand bei allen <hi rendition="#aq">horeni-</hi><lb/>
&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Oscillationen.</hi> Auf<lb/>
Bergen <add place="superlinear"><metamark/>vor</add>hält es &#x017F;ich an-<lb/>
ders. Wen&#x0303; man von Genf<lb/>
mit einem <hi rendition="#aq">Barometer</hi> den<lb/><hi rendition="#aq">St. Bernard</hi> Berg be&#x017F;teigt,<lb/>
&#x017F;o &#x017F;teigt das <hi rendition="#aq">Barometer</hi><lb/>
bedeutend. Allein &#x017F;obald<lb/>
die Höhe eine ausgebreitete<lb/>
Ebene i&#x017F;t, &#x017F;o i&#x017F;t <choice><abbr>ds</abbr><expan resp="#SB">das</expan></choice> Gleich-<lb/>
gewicht des Luftdruckes<lb/>
zu Stande gebracht. <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-100055427 http://d-nb.info/gnd/100055427">Bran-<lb/>
des</persName>,</hi> der früher <hi rendition="#aq">Professor</hi> in<lb/><hi rendition="#aq">Breslau</hi> war, hat die Schnel-<lb/>
ligkeit der Fortpflanzun-<lb/>
gen der Veränderungen<lb/>
des Druckes, berechnet.<lb/></note><hi rendition="#aq">Atmosphere</hi>. Die Vögel allein &#x017F;ind mit der<lb/>
voll&#x017F;tändig&#x017F;ten <hi rendition="#aq">respiration</hi> begabt, <choice><abbr>ud</abbr><expan resp="#SB">und</expan></choice> kön&#x0303;en<lb/>
&#x017F;ich ohne Schaden in große Höhen erheben<lb/>
die Geier der <hi rendition="#aq">Andes</hi>kette, erheben &#x017F;ich noch<lb/>
bis 3000 <hi rendition="#aq">Fuss</hi> über die höch&#x017F;ten Gipfel <choice><abbr>dr</abbr><expan resp="#SB">der</expan></choice> <hi rendition="#aq">Andes</hi><lb/>
und legen pfeil&#x017F;chnell in wenig <hi rendition="#aq">Minuten</hi> eine<lb/>
Strecke von 20000 Fuss ab, in die Provinz Quito<lb/>
herunter, ohne zu bluten. Nach den Ver&#x017F;uchen von<lb/>
mehreren Jahren i&#x017F;t der mittlere Unter&#x017F;chied<lb/>
des Druckes <choice><abbr>dr</abbr><expan resp="#SB">der</expan></choice> Luft an der Meereskü&#x017F;te, und einer<lb/>
Stad die auf der oberen Anhöhe liegt, 2½ Linie<lb/>
1 Linie macht dan&#x0303; 70 <hi rendition="#aq">Fuss</hi> Höhe aus. Unter den <hi rendition="#aq">Tropen</hi><lb/>
i&#x017F;t der Unter&#x017F;chied groß. In <hi rendition="#aq">temprirten Zonen</hi>, bei<lb/><hi rendition="#aq"><choice><abbr>Tmprt</abbr><expan resp="#SB">Temperatur</expan></choice></hi>, die auf 0 reducirt i&#x017F;t, i&#x017F;t der <choice><orig>mittl bar: druck</orig><reg>mittlere Barometerdruck</reg></choice><lb/>
337 + <hi rendition="#sup">25</hi>/<hi rendition="#sub">100</hi> Linie (über 28 Zoll), in den <hi rendition="#aq">Tropen</hi> i&#x017F;t er 336 + <hi rendition="#sup">94</hi>/<hi rendition="#sub">200</hi><choice><sic/><corr resp="#SB">.</corr></choice><lb/>
Bei Südwinden &#x017F;teht <choice><abbr>ds</abbr><expan resp="#SB">das</expan></choice> <hi rendition="#aq"><choice><abbr>Barom.</abbr><expan resp="#SB">Barometer</expan></choice></hi> 3½ Linie niedriger<lb/>
als bei den Nordstürmen, wie bei <hi rendition="#aq">Ravanna</hi> <choice><abbr>ud</abbr><expan resp="#SB">und</expan></choice><lb/>
an den <hi rendition="#aq">Tropen</hi>grenzen. Ausnahmen hievon machen<lb/>
die Stürme wen&#x0303; &#x017F;ie feuchte Luft mit &#x017F;ich bringen<lb/>
daher &#x017F;teht <choice><abbr>ds</abbr><expan resp="#SB">das</expan></choice> <hi rendition="#aq"><choice><abbr>Barom.</abbr><expan resp="#SB">Barometer</expan></choice></hi> in <hi rendition="#aq">Scandinavien</hi> viel nie-<lb/>
driger als bei uns. Wen&#x0303; <choice><abbr>dr</abbr><expan resp="#SB">der</expan></choice> <choice><abbr>Untr&#x017F;chd</abbr><expan resp="#SB">Unter&#x017F;chied</expan></choice> zwi&#x017F;chen<lb/>
337 + <hi rendition="#sup">25</hi>/<hi rendition="#sub">100</hi> <choice><abbr>u</abbr><expan resp="#SB">und</expan></choice> 336 + <hi rendition="#sup">94</hi>/<hi rendition="#sub">200</hi> nur 0,3 Linie beträgt, &#x017F;o<lb/>
beträgt er in der Gegend <choice><abbr>dr</abbr><expan resp="#SB">der</expan></choice> <hi rendition="#aq">Canari</hi>&#x017F;chen<lb/>
In&#x017F;eln bis 2 Linien, welches durch das Herab-<lb/>
&#x017F;teigen der Luft&#x017F;chichten vom <hi rendition="#aq">Equator</hi> nach<lb/>
dem <hi rendition="#aq">Pole</hi> zu, bewirkt wird. &#x2013;<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[310/0175] Atmosphere. Die Vögel allein ſind mit der vollſtändigſten respiration begabt, ud köñen ſich ohne Schaden in große Höhen erheben die Geier der Andeskette, erheben ſich noch bis 3000 Fuss über die höchſten Gipfel dr Andes und legen pfeilſchnell in wenig Minuten eine Strecke von 20000 Fuss ab, in die Provinz Quito herunter, ohne zu bluten. Nach den Verſuchen von mehreren Jahren iſt der mittlere Unterſchied des Druckes dr Luft an der Meeresküſte, und einer Stad die auf der oberen Anhöhe liegt, 2½ Linie 1 Linie macht dañ 70 Fuss Höhe aus. Unter den Tropen iſt der Unterſchied groß. In temprirten Zonen, bei Tmprt, die auf 0 reducirt iſt, iſt der mittl bar: druck 337 + 25/100 Linie (über 28 Zoll), in den Tropen iſt er 336 + 94/200. Bei Südwinden ſteht ds Barom. 3½ Linie niedriger als bei den Nordstürmen, wie bei Ravanna ud an den Tropengrenzen. Ausnahmen hievon machen die Stürme weñ ſie feuchte Luft mit ſich bringen daher ſteht ds Barom. in Scandinavien viel nie- driger als bei uns. Weñ dr Untrſchd zwiſchen 337 + 25/100 u 336 + 94/200 nur 0,3 Linie beträgt, ſo beträgt er in der Gegend dr Canariſchen Inſeln bis 2 Linien, welches durch das Herab- ſteigen der Luftſchichten vom Equator nach dem Pole zu, bewirkt wird. – und auf dem Plateau v Man- tisana 14000 F. Höhe hat d Barometer einen gleichen Stand bei allen horeni- ſchen Oscillationen. Auf Bergen vorhält es ſich an- ders. Weñ man von Genf mit einem Barometer den St. Bernard Berg beſteigt, ſo ſteigt das Barometer bedeutend. Allein ſobald die Höhe eine ausgebreitete Ebene iſt, ſo iſt ds Gleich- gewicht des Luftdruckes zu Stande gebracht. Bran- des, der früher Professor in Breslau war, hat die Schnel- ligkeit der Fortpflanzun- gen der Veränderungen des Druckes, berechnet.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle der BBAW: Finanzierung der Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Edition: Bei dem vorliegenden Manuskript handelt es sich um ein Fragment. Es setzt in der 23. Vorlesung (23.01.1828) ein und endet mit der letzten Vorlesung am 26.04.1828.

Mehrere Blätter sind falsch gebunden: Zwei Blätter sind an einer ganz falschen Stelle, zwei weitere vertauscht und außerdem kopfstehend (Reihenfolge der Seiten im Manuskript: 141–156, 137–140, 157–414, 418, 417, 416, 415, 419–434). Die Reihenfolge der Biddigitalisate und der Transkription wurde korrigiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/175
Zitationshilfe: Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/175>, abgerufen am 27.11.2024.