Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]
Boussingeau und Humboldt haben keinen Die regelmäßigen jährlichen BewegungenWinde
Boussingeau und Humboldt haben keinen Die regelmäßigen jährlichen BewegungenWinde <TEI> <text> <body> <div type="session" n="44"> <div n="1"> <div n="2"> <p><hi rendition="#aq"><pb facs="#f0178" n="313"/><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-101165250 http://d-nb.info/gnd/101165250">Boussingeau</persName></hi><choice><abbr>ud</abbr><expan resp="#SB">und</expan></choice><hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118554700 http://d-nb.info/gnd/118554700">Humboldt</persName></hi> haben keinen<lb/> Einfluß des Mondes auf die Luft-<lb/> ſtrömungen finden können. Nach <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118726536 http://d-nb.info/gnd/118726536">La<lb/> Place</persName></hi> könnte der Einfluß nur <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">10000</hi> <choice><abbr>Thl</abbr><expan resp="#SB">Theil</expan></choice> des<lb/><hi rendition="#aq">Kilometers</hi> ſein. –</p><lb/> <p>Die regelmäßigen jährlichen Bewegungen<note place="right">Winde<lb/></note><lb/> der Luft ſind Winde. Sie haben verſchiedene<lb/> Namen, die bekañteſten ſind die <hi rendition="#aq">Paſſat</hi>winde<lb/> in den <hi rendition="#aq">Tropenzonen</hi>, ſie wehen von Oſten nach<lb/> Weſten. Man hat früher ihre Urſache in<lb/> der ſcheinbaren Bewegung der Soñe geſucht<lb/> Allein <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118720066 http://d-nb.info/gnd/118720066">Halle</persName>, <persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-11850178X http://d-nb.info/gnd/11850178X">Dilambert</persName></hi> <choice><abbr>ud</abbr><expan resp="#SB">und</expan></choice> <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118726536 http://d-nb.info/gnd/118726536">La Place</persName></hi> haben die<lb/> Urſache anſchaulich entwickelt. Weñ man<lb/><choice><abbr>ds</abbr><expan resp="#SB">das</expan></choice> Fenster einer geheitzten Stube öffnet<lb/> und das Licht im obern <choice><abbr>Thle</abbr><expan resp="#SB">Theile</expan></choice> <choice><abbr>dsslben</abbr><expan resp="#SB">desselben</expan></choice> hält, ſo<lb/> geht die Flam̃e nach außen, im untern Theile<lb/> geht ſie nach iñen, deñ oberhalb dringt<lb/> die warme Luft heraus <choice><abbr>ud</abbr><expan resp="#SB">und</expan></choice> unten ſtrömt<lb/> die kalte herein. Daſſelbe geſchieht mit den<lb/> Winden, weñ unter <hi rendition="#aq">Equator</hi> nach der Regen-<lb/> zeit die Luft erwärmt wird ſo ergießen<lb/> ſich oberhalb Luftſtröme nach beiden <hi rendition="#aq">Polen</hi><lb/> (Urſache der mäßigen <hi rendition="#aq"><choice><abbr>Tmprt</abbr><expan resp="#SB">Temperatur</expan></choice></hi> der kalten<lb/><hi rendition="#aq">Zonen</hi>) unterhalb ſtröm <choice><abbr>vo</abbr><expan resp="#SB">von</expan></choice> <hi rendition="#aq">Nord</hi> <choice><abbr>ud</abbr><expan resp="#SB">und</expan></choice> <hi rendition="#aq">Süd</hi> nach<lb/> dem <hi rendition="#aq">Equator</hi> die kalte Luft. Da nun die<lb/><hi rendition="#aq">Rotation</hi> <choice><abbr>dr</abbr><expan resp="#SB">der</expan></choice> Erde <add place="superlinear"><metamark/>von <choice><abbr>W</abbr><expan resp="#SB">Weſt</expan></choice>-Oſten </add>kleiner iſt bei den <hi rendition="#aq">Polen</hi><lb/> als bei dem <hi rendition="#aq">Equator</hi>, ſo kañ die kalte<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [313/0178]
Boussingeau ud Humboldt haben keinen
Einfluß des Mondes auf die Luft-
ſtrömungen finden können. Nach La
Place könnte der Einfluß nur 1/10000 Thl des
Kilometers ſein. –
Die regelmäßigen jährlichen Bewegungen
der Luft ſind Winde. Sie haben verſchiedene
Namen, die bekañteſten ſind die Paſſatwinde
in den Tropenzonen, ſie wehen von Oſten nach
Weſten. Man hat früher ihre Urſache in
der ſcheinbaren Bewegung der Soñe geſucht
Allein Halle, Dilambert ud La Place haben die
Urſache anſchaulich entwickelt. Weñ man
ds Fenster einer geheitzten Stube öffnet
und das Licht im obern Thle dsslben hält, ſo
geht die Flam̃e nach außen, im untern Theile
geht ſie nach iñen, deñ oberhalb dringt
die warme Luft heraus ud unten ſtrömt
die kalte herein. Daſſelbe geſchieht mit den
Winden, weñ unter Equator nach der Regen-
zeit die Luft erwärmt wird ſo ergießen
ſich oberhalb Luftſtröme nach beiden Polen
(Urſache der mäßigen Tmprt der kalten
Zonen) unterhalb ſtröm vo Nord ud Süd nach
dem Equator die kalte Luft. Da nun die
Rotation dr Erde von W-Oſten kleiner iſt bei den Polen
als bei dem Equator, ſo kañ die kalte
Winde
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Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Humboldt-Universität zu Berlin: Projektträger
Hidden Kosmos: Reconstructing A. v. Humboldt’s »Kosmos-Lectures« (Leitung Prof. Dr. Christian Kassung): Finanzierung der Volltextdigitalisierung
Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle der BBAW: Finanzierung der Bilddigitalisierung
Biblioteka Jagiellońska Kraków: Bilddigitalisierung
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Edition: Bei dem vorliegenden Manuskript handelt es sich um ein Fragment. Es setzt in der 23. Vorlesung (23.01.1828) ein und endet mit der letzten Vorlesung am 26.04.1828. Mehrere Blätter sind falsch gebunden: Zwei Blätter sind an einer ganz falschen Stelle, zwei weitere vertauscht und außerdem kopfstehend (Reihenfolge der Seiten im Manuskript: 141–156, 137–140, 157–414, 418, 417, 416, 415, 419–434). Die Reihenfolge der Biddigitalisate und der Transkription wurde korrigiert.
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