Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

die in einer Seite auf- in anderer
niedersteigen. Diese Entdeckung ist schon
1774 von Fontana confirmirt. Amici in
Modena hat sich wieder beschäftigt damit
Anatom Meier in Bonn zeigte, daß die Körperchen
sich bewegen, wenn man sie auch trennt
in der chara, wenn man die Schleuche auf-
schneidet Professor Schultz in Berlin hat an Ficuspflanzen
dieselbe Bewegung gesehen auch Link hat es gesehen
ein Strom geht auf ein anderer weiter
Biospheren inannte man die Kügelchen, die
sich bewegen. Raspalie entdeckte sie in
Thierflüßigkeiten. Die Blutkügelchen durch
Microscop betrachtet, giebten durch ihre Formen
an, ob sie Menschen oder Thieren, und
welchen Thieren angehören. Aus solchen
Stoffen die gerinnbar sind können sich Blättchen
oder Faser bilden.

Dadurch ist es nicht möglich das Vegetabil von
Thieren zu scheiden. Keine Definition ist ohne
Ausnahme. Viele Thiere haben keine willkührliche
Bewegung. Bei Pflanzen sieht man sie wieder
die Definition daß bei Pflanzen einzelne Theile
abfallen, bei Thieren permanent sind, ist
auch unglücklich, denn sie ist nicht überall
anwendbar.

die in einer Seite auf- in anderer
niederſteigen. Dieſe Entdeckung iſt ſchon
1774 von Fontana confirmirt. Amici in
Modena hat ſich wieder beſchäftigt damit
Anatom Meier in Bonn zeigte, daß die Körperchen
ſich bewegen, weñ man ſie auch treñt
in der chara, weñ man die Schleuche auf-
ſchneidet Professor Schultz in Berlin hat an Ficuspflanzen
dieſelbe Bewegung geſehen auch Link hat es geſehen
ein Strom geht auf ein anderer weiter
Biospheren inañte man die Kügelchen, die
ſich bewegen. Raspalie entdeckte ſie in
Thierflüßigkeiten. Die Blutkügelchen durch
Microscop betrachtet, giebten durch ihre Formen
an, ob ſie Menſchen oder Thieren, und
welchen Thieren angehören. Aus ſolchen
Stoffen die geriñbar ſind köñen ſich Blättchen
oder Faser bilden.

Dadurch iſt es nicht möglich das Vegetabil von
Thieren zu ſcheiden. Keine Definition iſt ohne
Ausnahme. Viele Thiere haben keine willkührliche
Bewegung. Bei Pflanzen ſieht man ſie wieder
die Definition daß bei Pflanzen einzelne Theile
abfallen, bei Thieren permanent ſind, iſt
auch unglücklich, deñ ſie iſt nicht überall
anwendbar.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="session" n="54">
        <div n="1">
          <div n="1">
            <p><pb facs="#f0254" n="387"/>
die in einer Seite auf- in anderer<lb/>
nieder&#x017F;teigen. Die&#x017F;e Entdeckung i&#x017F;t &#x017F;chon<lb/>
1774 von <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-117519669 http://d-nb.info/gnd/117519669">Fontana</persName> confirmirt.<note resp="#BF" type="editorial">Das Phänomen wurde zuerst 1774 von Corti beschrieben, Fontana bestätigte die Beobachtung 1776. Vgl. <bibl>Corti, Bonaventura: Osservazioni microscopiche sulla Tremella e sulla Circolazione del Fluido in una Pianta Acquajuola. Rocchi, Lucca 1774.</bibl> Online verfügbar: <ref target="http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10301313-5">MDZ München, abgerufen am 29.06.2016</ref> und <bibl>Fontana, Felice: Lettre [&#x2026;] à M***. In: Observations sur la Physique, sur l&#x2019;Histoire naturelle et sur les Arts. 7. Band (1776). Ruault, Paris 1776. S. 285&#x2013;292.</bibl> Online verfügbar: <ref target="https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=nyp.33433069056707;view=1up;seq=319">New York Public Library, abgerufen am 29.06.2016</ref>.</note> <persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118847570 http://d-nb.info/gnd/118847570">Amici</persName></hi> in<lb/><hi rendition="#aq">Modena</hi> hat &#x017F;ich wieder be&#x017F;chäftigt damit<lb/><hi rendition="#aq">Anatom <persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-117542547 http://d-nb.info/gnd/117542547">Meier</persName></hi> in <hi rendition="#aq">Bonn</hi> zeigte, <choice><abbr></abbr><expan resp="#SB">daß</expan></choice> die <unclear reason="illegible" resp="#SB">Körperchen</unclear><lb/>
&#x017F;ich bewegen, wen&#x0303; man &#x017F;ie auch tren&#x0303;t<lb/>
in der <hi rendition="#aq">chara</hi>, wen&#x0303; man die Schleuche auf-<lb/>
&#x017F;chneidet <hi rendition="#aq"><choice><abbr>Pf</abbr><expan resp="#SB">Professor</expan></choice><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-104295139 http://d-nb.info/gnd/104295139">Schultz</persName></hi> in <hi rendition="#aq">Berlin</hi> hat an <hi rendition="#aq"><choice><sic>ficus</sic><corr resp="#SB">Ficus</corr></choice></hi>pflanzen<lb/><choice><abbr>d&#x017F;lbe</abbr><expan resp="#SB">die&#x017F;elbe</expan></choice> <choice><abbr>Bewegug</abbr><expan resp="#SB">Bewegung</expan></choice> ge&#x017F;ehen<note resp="#BF" type="editorial">Vgl. <bibl>Schultz-Schultzenstein, Karl Heinrich: Ueber den Kreislauf des Saftes im Schöllkraute und in mehreren andern Pflanzen und über die Assimilation des rohen Nahrungsstoffes in den Pflanzen überhaupt: Mikroskopische Beobachtungen und Entdeckungen. Mit einer Vorrede des Herrn Professor&#x2019;s Dr. Link und einer illum. Kupfertafel. Dümmler, Berlin 1822. Insbesondere S. 28&#x2013;29.</bibl> Online verfügbar: <ref target="http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10303258-8">MDZ München, abgerufen am 20.06.2016</ref> und <bibl>Schultz-Schultzenstein, Karl Heinrich: Die Natur der lebendigen Pflanze. Erweiterung und Bereicherung der Entdeckungen des Kreislaufs im Zusammenhange mit dem ganzen Pflanzenleben nach einer neuen Methode dargestellt. Reimer, Berlin 1823. Insbesondere §. 161 (S. 588&#x2013;589). (= Die Pflanze und das Pflanzenreich. Bd. 1.)</bibl> Online verfügbar: <ref target="http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10303261_00648.html">MDZ München, abgerufen am 20.06.2016</ref>.</note> auch <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-104268190 http://d-nb.info/gnd/104268190">Link</persName></hi> hat es ge&#x017F;ehen<lb/>
ein Strom geht auf ein anderer weiter<lb/><hi rendition="#aq">Biospheren</hi> <unclear reason="illegible"><subst><del rendition="#ow">i</del><add place="across">n</add></subst></unclear>an&#x0303;te man die Kügelchen, die<lb/>
&#x017F;ich bewegen. <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-11878787X http://d-nb.info/gnd/11878787X">Raspalie</persName></hi> entdeckte &#x017F;ie in<lb/>
Thierflüßigkeiten. Die Blutkügelchen durch<lb/><hi rendition="#aq">Microscop</hi> betrachtet, g<del rendition="#s">i</del>eb<subst><del rendition="#ow">t</del><add place="across">en</add></subst> durch ihre <hi rendition="#aq">Formen</hi><lb/>
an, ob &#x017F;ie Men&#x017F;chen oder Thieren, <choice><abbr>ud</abbr><expan resp="#SB">und</expan></choice><lb/>
welchen Thieren angehören. Aus &#x017F;olchen<lb/>
Stoffen die gerin&#x0303;bar &#x017F;ind kön&#x0303;en &#x017F;ich Blättchen<lb/>
oder Faser bilden.</p><lb/>
            <p>Dadurch i&#x017F;t es nicht möglich das <hi rendition="#aq">Vegetabil</hi> von<lb/>
Thieren zu &#x017F;cheiden. Keine <hi rendition="#aq"><choice><abbr>Defin.</abbr><expan resp="#SB">Definition</expan></choice></hi> i&#x017F;t ohne<lb/>
Ausnahme. Viele Thiere haben keine <choice><abbr>wllkührl</abbr><expan resp="#SB">willkührliche</expan></choice><lb/>
Bewegung. Bei Pflanzen &#x017F;ieht man &#x017F;ie wieder<lb/>
die <hi rendition="#aq"><choice><abbr>Defin:</abbr><expan resp="#SB">Definition</expan></choice></hi> <choice><abbr></abbr><expan resp="#SB">daß</expan></choice> bei Pflanzen einzelne Theile<lb/>
abfallen, bei Thieren permanent &#x017F;ind, i&#x017F;t<lb/>
auch unglücklich, den&#x0303; &#x017F;ie i&#x017F;t nicht überall<lb/>
anwendbar.</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[387/0254] die in einer Seite auf- in anderer niederſteigen. Dieſe Entdeckung iſt ſchon 1774 von Fontana confirmirt. Amici in Modena hat ſich wieder beſchäftigt damit Anatom Meier in Bonn zeigte, dß die Körperchen ſich bewegen, weñ man ſie auch treñt in der chara, weñ man die Schleuche auf- ſchneidet Pf Schultz in Berlin hat an Ficuspflanzen dſlbe Bewegug geſehen auch Link hat es geſehen ein Strom geht auf ein anderer weiter Biospheren nañte man die Kügelchen, die ſich bewegen. Raspalie entdeckte ſie in Thierflüßigkeiten. Die Blutkügelchen durch Microscop betrachtet, geben durch ihre Formen an, ob ſie Menſchen oder Thieren, ud welchen Thieren angehören. Aus ſolchen Stoffen die geriñbar ſind köñen ſich Blättchen oder Faser bilden. Dadurch iſt es nicht möglich das Vegetabil von Thieren zu ſcheiden. Keine Defin. iſt ohne Ausnahme. Viele Thiere haben keine wllkührl Bewegung. Bei Pflanzen ſieht man ſie wieder die Defin: dß bei Pflanzen einzelne Theile abfallen, bei Thieren permanent ſind, iſt auch unglücklich, deñ ſie iſt nicht überall anwendbar.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle der BBAW: Finanzierung der Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Edition: Bei dem vorliegenden Manuskript handelt es sich um ein Fragment. Es setzt in der 23. Vorlesung (23.01.1828) ein und endet mit der letzten Vorlesung am 26.04.1828.

Mehrere Blätter sind falsch gebunden: Zwei Blätter sind an einer ganz falschen Stelle, zwei weitere vertauscht und außerdem kopfstehend (Reihenfolge der Seiten im Manuskript: 141–156, 137–140, 157–414, 418, 417, 416, 415, 419–434). Die Reihenfolge der Biddigitalisate und der Transkription wurde korrigiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/254
Zitationshilfe: Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 387. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/254>, abgerufen am 24.11.2024.