und vielleicht untergegangen; diese Gefahr war völlig abge- wendet.
Von diesem Tage an waren mir alle Thüren, alle Insti- tute und Laboratorien geöffnet; das lebhafte Interesse, welches Sie mir zu Theil werden ließen, gewann mir die Liebe und innige Freundschaft meiner mir ewig theuren Lehrer Gay- Lussac, Dulong und Thenard. Ihr Vertrauen bahnte mir den Weg zu einem Wirkungskreise, den seit 16 Jahren ich unablässig bemüht war, würdig auszufüllen.
Wie Viele kenne ich, welche, gleich mir, die Erreichung ihrer wissenschaftlichen Zwecke Ihrem Schutze und Wohlwollen verdanken! Der Chemiker, Botaniker, Physiker, der Orienta- list, der Reisende nach Persien und Indien, der Künstler, Alle erfreuten sich gleicher Rechte, gleichen Schutzes; vor Ihnen war kein Unterschied der Nationen, der Länder. Was die Wis- senschaften in dieser besonderen Beziehung Ihnen schuldig sind, ist nicht zur Kunde der Welt gekommen, allein es ist in un- serer Aller Herzen zu lesen.
Möchten Sie es mir gestatten, die Gefühle der innigsten Verehrung und der reinsten aufrichtigsten Dankbarkeit öffent- lich auszusprechen.
Das kleine Werk, welches ich mir die Freiheit nehme, Ihnen zu widmen, ich weiß kaum, ob ein Theil davon mir als Ei-
und vielleicht untergegangen; dieſe Gefahr war völlig abge- wendet.
Von dieſem Tage an waren mir alle Thüren, alle Inſti- tute und Laboratorien geöffnet; das lebhafte Intereſſe, welches Sie mir zu Theil werden ließen, gewann mir die Liebe und innige Freundſchaft meiner mir ewig theuren Lehrer Gay- Luſſac, Dulong und Thénard. Ihr Vertrauen bahnte mir den Weg zu einem Wirkungskreiſe, den ſeit 16 Jahren ich unabläſſig bemüht war, würdig auszufüllen.
Wie Viele kenne ich, welche, gleich mir, die Erreichung ihrer wiſſenſchaftlichen Zwecke Ihrem Schutze und Wohlwollen verdanken! Der Chemiker, Botaniker, Phyſiker, der Orienta- liſt, der Reiſende nach Perſien und Indien, der Künſtler, Alle erfreuten ſich gleicher Rechte, gleichen Schutzes; vor Ihnen war kein Unterſchied der Nationen, der Länder. Was die Wiſ- ſenſchaften in dieſer beſonderen Beziehung Ihnen ſchuldig ſind, iſt nicht zur Kunde der Welt gekommen, allein es iſt in un- ſerer Aller Herzen zu leſen.
Möchten Sie es mir geſtatten, die Gefühle der innigſten Verehrung und der reinſten aufrichtigſten Dankbarkeit öffent- lich auszuſprechen.
Das kleine Werk, welches ich mir die Freiheit nehme, Ihnen zu widmen, ich weiß kaum, ob ein Theil davon mir als Ei-
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und vielleicht untergegangen; dieſe Gefahr war völlig abge-
wendet.
Von dieſem Tage an waren mir alle Thüren, alle Inſti-
tute und Laboratorien geöffnet; das lebhafte Intereſſe, welches
Sie mir zu Theil werden ließen, gewann mir die Liebe und
innige Freundſchaft meiner mir ewig theuren Lehrer Gay-
Luſſac, Dulong und Thénard. Ihr Vertrauen bahnte
mir den Weg zu einem Wirkungskreiſe, den ſeit 16 Jahren
ich unabläſſig bemüht war, würdig auszufüllen.
Wie Viele kenne ich, welche, gleich mir, die Erreichung
ihrer wiſſenſchaftlichen Zwecke Ihrem Schutze und Wohlwollen
verdanken! Der Chemiker, Botaniker, Phyſiker, der Orienta-
liſt, der Reiſende nach Perſien und Indien, der Künſtler, Alle
erfreuten ſich gleicher Rechte, gleichen Schutzes; vor Ihnen
war kein Unterſchied der Nationen, der Länder. Was die Wiſ-
ſenſchaften in dieſer beſonderen Beziehung Ihnen ſchuldig ſind,
iſt nicht zur Kunde der Welt gekommen, allein es iſt in un-
ſerer Aller Herzen zu leſen.
Möchten Sie es mir geſtatten, die Gefühle der innigſten
Verehrung und der reinſten aufrichtigſten Dankbarkeit öffent-
lich auszuſprechen.
Das kleine Werk, welches ich mir die Freiheit nehme, Ihnen
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Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Agricultur und Physiologie. Braunschweig, 1840, S. [VIII]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liebig_agricultur_1840/14>, abgerufen am 03.12.2024.
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