Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Agricultur und Physiologie. Braunschweig, 1840.Von den allgemeinen Bestandtheilen der Vegetabilien. Eine dritte besteht aus Verbindungen des Kohlenstoffs mit Die organischen Säuren sind Bestandtheile aller Pflanzen- Der Stickstoff ist ein Bestandtheil des vegetabilischen Seinem Gewichtsverhältniß nach macht der Stickstoff den Die Entwickelung einer Pflanze ist nach dieser Auseinander- Von den allgemeinen Beſtandtheilen der Vegetabilien. Eine dritte beſteht aus Verbindungen des Kohlenſtoffs mit Die organiſchen Säuren ſind Beſtandtheile aller Pflanzen- Der Stickſtoff iſt ein Beſtandtheil des vegetabiliſchen Seinem Gewichtsverhältniß nach macht der Stickſtoff den Die Entwickelung einer Pflanze iſt nach dieſer Auseinander- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0023" n="5"/> <fw place="top" type="header">Von den allgemeinen Beſtandtheilen der Vegetabilien.</fw><lb/> <p>Eine dritte beſteht aus Verbindungen des Kohlenſtoffs mit<lb/> Waſſerſtoff, welche entweder keinen Sauerſtoff enthalten, oder<lb/> wenn Sauerſtoff einen Beſtandtheil davon ausmacht, ſo iſt<lb/> ſeine Quantität ſtets kleiner, als dem Gewicht-Verhältniß ent-<lb/> ſpricht, in dem er ſich mit Waſſerſtoff zu Waſſer verbindet.<lb/> Sie können demnach betrachtet werden als Verbindungen des<lb/> Kohlenſtoffs mit den Elementen des Waſſers, <hi rendition="#aq">plus</hi> einer ge-<lb/> wiſſen Menge Waſſerſtoff. Die <hi rendition="#g">flüchtigen</hi> und <hi rendition="#g">fetten Oele</hi>,<lb/> das <hi rendition="#g">Wachs</hi>, die <hi rendition="#g">Harze</hi> gehören dieſer Klaſſe an. Manche da-<lb/> von ſpielen die Rolle von Säuren.</p><lb/> <p>Die organiſchen Säuren ſind Beſtandtheile <hi rendition="#g">aller</hi> Pflanzen-<lb/> ſäfte und, mit wenigen Ausnahmen, an anorganiſche Baſen,<lb/> an Metalloxide, gebunden; die letzteren fehlen in keiner Pflanze,<lb/> ſie bleiben nach der Einäſcherung derſelben in der <hi rendition="#g">Aſche</hi><lb/> zurück.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">Stickſtoff</hi> iſt ein Beſtandtheil des vegetabiliſchen<lb/><hi rendition="#g">Eiweißes</hi>, des <hi rendition="#g">Klebers</hi>; er iſt in den Pflanzen in der Form<lb/> von <hi rendition="#g">Säuren</hi>, von <hi rendition="#g">indifferenten Stoffen</hi> und von eigen-<lb/> thümlichen Verbindungen enthalten, welche alle Eigenſchaften<lb/> von Metalloxiden beſitzen, die letzteren heißen <hi rendition="#g">organiſche<lb/> Baſen</hi>.</p><lb/> <p>Seinem Gewichtsverhältniß nach macht der Stickſtoff den<lb/> kleinſten Theil der Maſſe der Pflanzen aus, er fehlt aber in<lb/> keinem Vegetabil, oder Organ eines Vegetabils; wenn er kei-<lb/> nen Beſtandtheil eines Organs ausmacht, ſo findet er ſich den-<lb/> noch unter allen Umſtänden in dem Saft, der die Organe<lb/> durchdringt.</p><lb/> <p>Die Entwickelung einer Pflanze iſt nach dieſer Auseinander-<lb/> ſetzung abhängig von der Gegenwart einer Kohlenſtoffverbin-<lb/> dung, welche ihr den Kohlenſtoff, einer Stickſtoffverbindung,<lb/> welche ihr den Stickſtoff liefert; ſie bedarf noch außerdem des<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [5/0023]
Von den allgemeinen Beſtandtheilen der Vegetabilien.
Eine dritte beſteht aus Verbindungen des Kohlenſtoffs mit
Waſſerſtoff, welche entweder keinen Sauerſtoff enthalten, oder
wenn Sauerſtoff einen Beſtandtheil davon ausmacht, ſo iſt
ſeine Quantität ſtets kleiner, als dem Gewicht-Verhältniß ent-
ſpricht, in dem er ſich mit Waſſerſtoff zu Waſſer verbindet.
Sie können demnach betrachtet werden als Verbindungen des
Kohlenſtoffs mit den Elementen des Waſſers, plus einer ge-
wiſſen Menge Waſſerſtoff. Die flüchtigen und fetten Oele,
das Wachs, die Harze gehören dieſer Klaſſe an. Manche da-
von ſpielen die Rolle von Säuren.
Die organiſchen Säuren ſind Beſtandtheile aller Pflanzen-
ſäfte und, mit wenigen Ausnahmen, an anorganiſche Baſen,
an Metalloxide, gebunden; die letzteren fehlen in keiner Pflanze,
ſie bleiben nach der Einäſcherung derſelben in der Aſche
zurück.
Der Stickſtoff iſt ein Beſtandtheil des vegetabiliſchen
Eiweißes, des Klebers; er iſt in den Pflanzen in der Form
von Säuren, von indifferenten Stoffen und von eigen-
thümlichen Verbindungen enthalten, welche alle Eigenſchaften
von Metalloxiden beſitzen, die letzteren heißen organiſche
Baſen.
Seinem Gewichtsverhältniß nach macht der Stickſtoff den
kleinſten Theil der Maſſe der Pflanzen aus, er fehlt aber in
keinem Vegetabil, oder Organ eines Vegetabils; wenn er kei-
nen Beſtandtheil eines Organs ausmacht, ſo findet er ſich den-
noch unter allen Umſtänden in dem Saft, der die Organe
durchdringt.
Die Entwickelung einer Pflanze iſt nach dieſer Auseinander-
ſetzung abhängig von der Gegenwart einer Kohlenſtoffverbin-
dung, welche ihr den Kohlenſtoff, einer Stickſtoffverbindung,
welche ihr den Stickſtoff liefert; ſie bedarf noch außerdem des
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