Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Agricultur und Physiologie. Braunschweig, 1840.Die Assimilation des Kohlenstoffs. 2500 Quadratmeter Wald (40,000 Quadratfuß hess. 1 Nach den Bestimmungen von Malaguti und Sprengel Es sind aber auf diesem Lande 2650 Lb lufttrocknes Holz Wenn man aus der bekannten Zusammensetzung der Asche Bei diesen Berechnungen ist angenommen worden, daß die Wir wollen jetzt die Menge Humussäure berechnen, welche In Erfurt, in einer der fruchtbarsten Gegenden Deutsch- *) Nach der Angabe des hiesigen verdienstvollen Professors der Forst-
wissenschaft, Herrn Forstmeister Dr. Heyer. Die Aſſimilation des Kohlenſtoffs. 2500 Quadratmeter Wald (40,000 Quadratfuß heſſ. 1 Nach den Beſtimmungen von Malaguti und Sprengel Es ſind aber auf dieſem Lande 2650 ℔ lufttrocknes Holz Wenn man aus der bekannten Zuſammenſetzung der Aſche Bei dieſen Berechnungen iſt angenommen worden, daß die Wir wollen jetzt die Menge Humusſäure berechnen, welche In Erfurt, in einer der fruchtbarſten Gegenden Deutſch- *) Nach der Angabe des hieſigen verdienſtvollen Profeſſors der Forſt-
wiſſenſchaft, Herrn Forſtmeiſter Dr. Heyer. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0029" n="11"/> <fw place="top" type="header">Die Aſſimilation des Kohlenſtoffs.</fw><lb/> <p>2500 Quadratmeter Wald (40,000 Quadratfuß heſſ. 1<lb/> Morgen) liefern nun jährlich mittleren Ertrag 2650 ℔ Tan-<lb/> nenholz<note place="foot" n="*)">Nach der Angabe des hieſigen verdienſtvollen Profeſſors der Forſt-<lb/> wiſſenſchaft, Herrn Forſtmeiſter <hi rendition="#aq">Dr.</hi> <hi rendition="#g">Heyer</hi>.</note>, welche im Ganzen 5,6 ℔ baſiſche Metalloxide<lb/> enthalten.</p><lb/> <p>Nach den Beſtimmungen von <hi rendition="#g">Malaguti</hi> und <hi rendition="#g">Sprengel</hi><lb/> verbindet ſich 1 ℔ Kalk mit 10,9 ℔ Humusſäure; es ſind mithin<lb/> durch dieſe Baſen 61 ℔ Humusſäure in die Bäume überge-<lb/> gangen, und dieſe entſprechen — ihr Gehalt an Kohlenſtoff zu<lb/> 58 <hi rendition="#aq">p. c.</hi> angenommen — der Bildung von 91 ℔ lufttrocknem Holz.</p><lb/> <p>Es ſind aber auf dieſem Lande 2650 ℔ lufttrocknes Holz<lb/> producirt worden.</p><lb/> <p>Wenn man aus der bekannten Zuſammenſetzung der Aſche<lb/> des Weizenſtrohes die Menge Humusſäure berechnet, welche<lb/> durch die darin enthaltenen baſiſchen Metalloxide (die Chlor-<lb/> metalle und ſchwefelſauren Salze abgerechnet) der Pflanze zu-<lb/> geführt werden können, ſo erhält man für 2500 Quadratmeter<lb/> Land 57½ ℔ Humusſäure, entſprechend 85 ℔ Holzfaſer. Es werden<lb/> aber auf dieſer Fläche, Wurzeln und Körner nicht gerechnet, 1780 ℔<lb/> Stroh producirt, was die Zuſammenſetzung der Holzfaſer beſitzt.</p><lb/> <p>Bei dieſen Berechnungen iſt angenommen worden, daß die<lb/> baſiſchen Metalloxide, welche Humusſäure zugeführt haben,<lb/> nicht mehr in den Boden zurückkehren, weil ſie während des<lb/> Wachsthums der Pflanze in den neu entwickelten Theilen der-<lb/> ſelben zurückbleiben.</p><lb/> <p>Wir wollen jetzt die Menge Humusſäure berechnen, welche<lb/> unter den günſtigſten Verhältniſſen, nemlich durch das Waſſer,<lb/> in die Pflanzen gelangen kann.</p><lb/> <p>In Erfurt, in einer der fruchtbarſten Gegenden Deutſch-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [11/0029]
Die Aſſimilation des Kohlenſtoffs.
2500 Quadratmeter Wald (40,000 Quadratfuß heſſ. 1
Morgen) liefern nun jährlich mittleren Ertrag 2650 ℔ Tan-
nenholz *), welche im Ganzen 5,6 ℔ baſiſche Metalloxide
enthalten.
Nach den Beſtimmungen von Malaguti und Sprengel
verbindet ſich 1 ℔ Kalk mit 10,9 ℔ Humusſäure; es ſind mithin
durch dieſe Baſen 61 ℔ Humusſäure in die Bäume überge-
gangen, und dieſe entſprechen — ihr Gehalt an Kohlenſtoff zu
58 p. c. angenommen — der Bildung von 91 ℔ lufttrocknem Holz.
Es ſind aber auf dieſem Lande 2650 ℔ lufttrocknes Holz
producirt worden.
Wenn man aus der bekannten Zuſammenſetzung der Aſche
des Weizenſtrohes die Menge Humusſäure berechnet, welche
durch die darin enthaltenen baſiſchen Metalloxide (die Chlor-
metalle und ſchwefelſauren Salze abgerechnet) der Pflanze zu-
geführt werden können, ſo erhält man für 2500 Quadratmeter
Land 57½ ℔ Humusſäure, entſprechend 85 ℔ Holzfaſer. Es werden
aber auf dieſer Fläche, Wurzeln und Körner nicht gerechnet, 1780 ℔
Stroh producirt, was die Zuſammenſetzung der Holzfaſer beſitzt.
Bei dieſen Berechnungen iſt angenommen worden, daß die
baſiſchen Metalloxide, welche Humusſäure zugeführt haben,
nicht mehr in den Boden zurückkehren, weil ſie während des
Wachsthums der Pflanze in den neu entwickelten Theilen der-
ſelben zurückbleiben.
Wir wollen jetzt die Menge Humusſäure berechnen, welche
unter den günſtigſten Verhältniſſen, nemlich durch das Waſſer,
in die Pflanzen gelangen kann.
In Erfurt, in einer der fruchtbarſten Gegenden Deutſch-
*) Nach der Angabe des hieſigen verdienſtvollen Profeſſors der Forſt-
wiſſenſchaft, Herrn Forſtmeiſter Dr. Heyer.
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