Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Agricultur und Physiologie. Braunschweig, 1840.Die Assimilation des Kohlenstoffs. Glocke mit Sauerstoffgas, so findet man stets im Anfange dasVolumen des Sauerstoffs verringert; während das trockene be- feuchtete Holz, welches eine Zeitlang der Atmosphäre ausgesetzt gewesen ist, den umgebenden Sauerstoff in Kohlensäure ohne Aenderung des Volumens verwandelt, nimmt also das frische Holz mehr Sauerstoff auf. Die Herren Petersen und Schödler haben durch sorgfäl- Die Quantität Wasserstoff, welche nöthig ist, um mit Der Unterschied in der Zusammensetzung der Holzarten von Wenn nun, wie erwähnt worden ist, das in Verwesung Die Aſſimilation des Kohlenſtoffs. Glocke mit Sauerſtoffgas, ſo findet man ſtets im Anfange dasVolumen des Sauerſtoffs verringert; während das trockene be- feuchtete Holz, welches eine Zeitlang der Atmoſphäre ausgeſetzt geweſen iſt, den umgebenden Sauerſtoff in Kohlenſäure ohne Aenderung des Volumens verwandelt, nimmt alſo das friſche Holz mehr Sauerſtoff auf. Die Herren Peterſen und Schödler haben durch ſorgfäl- Die Quantität Waſſerſtoff, welche nöthig iſt, um mit Der Unterſchied in der Zuſammenſetzung der Holzarten von Wenn nun, wie erwähnt worden iſt, das in Verweſung <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0046" n="28"/><fw place="top" type="header">Die Aſſimilation des Kohlenſtoffs.</fw><lb/> Glocke mit Sauerſtoffgas, ſo findet man ſtets im Anfange das<lb/> Volumen des Sauerſtoffs verringert; während das trockene be-<lb/> feuchtete Holz, welches eine Zeitlang der Atmoſphäre ausgeſetzt<lb/> geweſen iſt, den umgebenden Sauerſtoff in Kohlenſäure ohne<lb/> Aenderung des Volumens verwandelt, nimmt alſo das friſche<lb/> Holz mehr Sauerſtoff auf.</p><lb/> <p>Die Herren <hi rendition="#g">Peterſen</hi> und <hi rendition="#g">Schödler</hi> haben durch ſorgfäl-<lb/> tige Elementaranalyſe von 24 verſchiedenen Holzarten bewie-<lb/> ſen, daß ſie Kohlenſtoff, die Elemente des Waſſers und noch<lb/> außerdem eine gewiſſe Menge Waſſerſtoff im Ueberſchuß ent-<lb/> halten; das Eichenholz, friſch vom Baume genommen und bei<lb/> 100° getrocknet, enthielt 49,432 Kohlenſtoff, 6,069 Waſſerſtoff<lb/> und 44,499 Sauerſtoff.</p><lb/> <p>Die Quantität Waſſerſtoff, welche nöthig iſt, um mit<lb/> 44,498 Sauerſtoff Waſſer zu bilden, iſt ⅛ dieſer Quantität,<lb/> nemlich 5,56, es iſt klar, daß das Eichenholz 1/12 mehr Waſſer-<lb/> ſtoff enthält, als dieſem Verhältniß entſpricht, <hi rendition="#aq">Pinus larix, Abies</hi><lb/> und <hi rendition="#aq">Picea</hi> enthalten 1/7, die Linde (<hi rendition="#aq">Tilia europaea</hi>), ſogar ⅕<lb/> mehr Waſſerſtoff; man ſieht leicht, daß der Waſſerſtoffgehalt<lb/> in einiger Beziehung ſteht zu dem ſpecifiſchen Gewichte, die<lb/> leichten Holzarten enthalten mehr davon als die ſchweren; das<lb/> Ebenholz <hi rendition="#aq">(Diospyros Ebenum)</hi> enthält genau die Elemente<lb/> des Waſſers.</p><lb/> <p>Der Unterſchied in der Zuſammenſetzung der Holzarten von<lb/> der der reinen Holzfaſer beruht unleugbar auf der Gegenwart<lb/> von waſſerſtoffreichen und ſauerſtoffarmen, zum Theil löslichen<lb/> Beſtandtheilen, in Harz und anderen Stoffen, deren Waſſer-<lb/> ſtoff ſich in der Analyſe zu dem der Holzfaſer addirt.</p><lb/> <p>Wenn nun, wie erwähnt worden iſt, das in Verweſung<lb/> begriffene Eichenholz, Kohle und die Elemente des Waſſers,<lb/> ohne Ueberſchuß an Waſſerſtoff enthält, wenn es während ſei-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [28/0046]
Die Aſſimilation des Kohlenſtoffs.
Glocke mit Sauerſtoffgas, ſo findet man ſtets im Anfange das
Volumen des Sauerſtoffs verringert; während das trockene be-
feuchtete Holz, welches eine Zeitlang der Atmoſphäre ausgeſetzt
geweſen iſt, den umgebenden Sauerſtoff in Kohlenſäure ohne
Aenderung des Volumens verwandelt, nimmt alſo das friſche
Holz mehr Sauerſtoff auf.
Die Herren Peterſen und Schödler haben durch ſorgfäl-
tige Elementaranalyſe von 24 verſchiedenen Holzarten bewie-
ſen, daß ſie Kohlenſtoff, die Elemente des Waſſers und noch
außerdem eine gewiſſe Menge Waſſerſtoff im Ueberſchuß ent-
halten; das Eichenholz, friſch vom Baume genommen und bei
100° getrocknet, enthielt 49,432 Kohlenſtoff, 6,069 Waſſerſtoff
und 44,499 Sauerſtoff.
Die Quantität Waſſerſtoff, welche nöthig iſt, um mit
44,498 Sauerſtoff Waſſer zu bilden, iſt ⅛ dieſer Quantität,
nemlich 5,56, es iſt klar, daß das Eichenholz 1/12 mehr Waſſer-
ſtoff enthält, als dieſem Verhältniß entſpricht, Pinus larix, Abies
und Picea enthalten 1/7, die Linde (Tilia europaea), ſogar ⅕
mehr Waſſerſtoff; man ſieht leicht, daß der Waſſerſtoffgehalt
in einiger Beziehung ſteht zu dem ſpecifiſchen Gewichte, die
leichten Holzarten enthalten mehr davon als die ſchweren; das
Ebenholz (Diospyros Ebenum) enthält genau die Elemente
des Waſſers.
Der Unterſchied in der Zuſammenſetzung der Holzarten von
der der reinen Holzfaſer beruht unleugbar auf der Gegenwart
von waſſerſtoffreichen und ſauerſtoffarmen, zum Theil löslichen
Beſtandtheilen, in Harz und anderen Stoffen, deren Waſſer-
ſtoff ſich in der Analyſe zu dem der Holzfaſer addirt.
Wenn nun, wie erwähnt worden iſt, das in Verweſung
begriffene Eichenholz, Kohle und die Elemente des Waſſers,
ohne Ueberſchuß an Waſſerſtoff enthält, wenn es während ſei-
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