Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Physiologie und Pathologie. Braunschweig, 1842.Umsetzung der Gebilde. hältnisse der Analysen vom Fibrin und Albumin nicht voneinander abweichen, und wir erschließen hieraus die gleiche Zusammensetzung. Dieser Schluß verliert von seiner Wahr- heit nichts, obwohl wir die Anzahl der Atome ihrer Ele- mente nicht kennen, welche zu dem zusammengesetzten Atome sich vereinigt haben. 15. Eine Formel für Protein ist für uns nichts weiter wie Wenn wir uns nun denken, daß aus dem Albumin Suchen wir nun z. B. für die Zellen und leimgebenden 16. Aus den Untersuchungen von Mulder und Sche- Umſetzung der Gebilde. hältniſſe der Analyſen vom Fibrin und Albumin nicht voneinander abweichen, und wir erſchließen hieraus die gleiche Zuſammenſetzung. Dieſer Schluß verliert von ſeiner Wahr- heit nichts, obwohl wir die Anzahl der Atome ihrer Ele- mente nicht kennen, welche zu dem zuſammengeſetzten Atome ſich vereinigt haben. 15. Eine Formel für Protein iſt für uns nichts weiter wie Wenn wir uns nun denken, daß aus dem Albumin Suchen wir nun z. B. für die Zellen und leimgebenden 16. Aus den Unterſuchungen von Mulder und Sche- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0151" n="127"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Umſetzung der Gebilde</hi>.</fw><lb/> hältniſſe der Analyſen vom Fibrin und Albumin nicht von<lb/> einander abweichen, und wir erſchließen hieraus die gleiche<lb/> Zuſammenſetzung. Dieſer Schluß verliert von ſeiner Wahr-<lb/> heit nichts, obwohl wir die Anzahl der Atome ihrer Ele-<lb/> mente nicht kennen, welche zu dem zuſammengeſetzten Atome<lb/> ſich vereinigt haben.</p><lb/> <p>15. Eine Formel für Protein iſt für uns nichts weiter wie<lb/> der genaueſte und nächſte Ausdruck der Analyſe, einer Er-<lb/> fahrung, über die wir alle Zweifel als beſeitigt betrachten.<lb/> Dies allein hat vorläufig Werth für uns.</p><lb/> <p>Wenn wir uns nun denken, daß aus dem Albumin<lb/> und Fibrin im Blute alle andern Gebilde entſprungen ſind,<lb/> ſo iſt vollkommen ſicher, daß dies nur auf zwei Weiſen ge-<lb/> ſchehen kann. Es ſind nämlich entweder gewiſſe Elemente<lb/> hinzu-, oder es ſind von ihren Beſtandtheilen gewiſſe Mengen<lb/> ausgetreten.</p><lb/> <p>Suchen wir nun z. B. für die Zellen und leimgebenden<lb/> Gebilde, Sehnen, Haare, Horn und die übrigen, einen<lb/> analytiſchen Ausdruck auf, in welchem die Anzahl der Atome<lb/> des Kohlenſtoffs als eine unveränderliche Größe feſtgeſetzt<lb/> wird, ſo giebt ſich auf den erſten Blick zu erkennen, in<lb/> welcher Art und Weiſe ſich das Verhältniß der andern Ele-<lb/> mente geändert hat; dies umfaßt aber alles, was die Phy-<lb/> ſiologie bedarf, um Einſicht in das Weſen des Bildungs-<lb/> und Ernährungsproceſſes im Thierkörper zu erlangen.</p><lb/> <p>16. Aus den Unterſuchungen von <hi rendition="#g">Mulder</hi> und <hi rendition="#g">Sche-<lb/> rer</hi> <hi rendition="#sup">28</hi>) ergeben ſich folgende empiriſche Formeln:</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [127/0151]
Umſetzung der Gebilde.
hältniſſe der Analyſen vom Fibrin und Albumin nicht von
einander abweichen, und wir erſchließen hieraus die gleiche
Zuſammenſetzung. Dieſer Schluß verliert von ſeiner Wahr-
heit nichts, obwohl wir die Anzahl der Atome ihrer Ele-
mente nicht kennen, welche zu dem zuſammengeſetzten Atome
ſich vereinigt haben.
15. Eine Formel für Protein iſt für uns nichts weiter wie
der genaueſte und nächſte Ausdruck der Analyſe, einer Er-
fahrung, über die wir alle Zweifel als beſeitigt betrachten.
Dies allein hat vorläufig Werth für uns.
Wenn wir uns nun denken, daß aus dem Albumin
und Fibrin im Blute alle andern Gebilde entſprungen ſind,
ſo iſt vollkommen ſicher, daß dies nur auf zwei Weiſen ge-
ſchehen kann. Es ſind nämlich entweder gewiſſe Elemente
hinzu-, oder es ſind von ihren Beſtandtheilen gewiſſe Mengen
ausgetreten.
Suchen wir nun z. B. für die Zellen und leimgebenden
Gebilde, Sehnen, Haare, Horn und die übrigen, einen
analytiſchen Ausdruck auf, in welchem die Anzahl der Atome
des Kohlenſtoffs als eine unveränderliche Größe feſtgeſetzt
wird, ſo giebt ſich auf den erſten Blick zu erkennen, in
welcher Art und Weiſe ſich das Verhältniß der andern Ele-
mente geändert hat; dies umfaßt aber alles, was die Phy-
ſiologie bedarf, um Einſicht in das Weſen des Bildungs-
und Ernährungsproceſſes im Thierkörper zu erlangen.
16. Aus den Unterſuchungen von Mulder und Sche-
rer 28) ergeben ſich folgende empiriſche Formeln:
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |