Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Physiologie und Pathologie. Braunschweig, 1842.Die Bewegungserscheinungen Lichtmaterie, oder einem Aether betrachtet, der mit den er-forschten Gesetzen nichts weiter zu thun hat. In dieser Form gedacht, vereinigt die Lebenskraft in Die Lebenskraft äußert sich nicht wie die Schwerkraft Ein belebter Körpertheil erhält nach obiger Voraussetzung Wenn durch den Act der Thätigkeitsäußerung eines be- Wenn man sich nun erinnert, daß alle Nahrungsstoffe Die Bewegungserſcheinungen Lichtmaterie, oder einem Aether betrachtet, der mit den er-forſchten Geſetzen nichts weiter zu thun hat. In dieſer Form gedacht, vereinigt die Lebenskraft in Die Lebenskraft äußert ſich nicht wie die Schwerkraft Ein belebter Körpertheil erhält nach obiger Vorausſetzung Wenn durch den Act der Thätigkeitsäußerung eines be- Wenn man ſich nun erinnert, daß alle Nahrungsſtoffe <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0238" n="214"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Die Bewegungserſcheinungen</hi></fw><lb/> Lichtmaterie, oder einem Aether betrachtet, der mit den er-<lb/> forſchten Geſetzen nichts weiter zu thun hat.</p><lb/> <p>In dieſer Form gedacht, vereinigt die Lebenskraft in<lb/> ihren Aeußerungen alle Eigenthümlichkeiten der chemiſchen<lb/> Kräfte und der nicht minder wunderbaren Urſache, die wir<lb/> als den letzten Grund der elektriſchen Erſcheinungen anſehen.</p><lb/> <p>Die Lebenskraft äußert ſich nicht wie die Schwerkraft<lb/> oder magnetiſche Kraft in unendlichen Entfernungen, ſondern<lb/> ſie iſt, wie die chemiſchen Kräfte, nur bei unmittelbarer<lb/> Berührung thätig, ſie wird durch einen Complex materieller<lb/> Theile wahrnehmbar.</p><lb/> <p>Ein belebter Körpertheil erhält nach obiger Vorausſetzung<lb/> die Fähigkeit, Widerſtand zu leiſten und Widerſtände aufzuheben,<lb/> durch das Zuſammentreten ſeiner Elementartheilchen in einer<lb/> gewiſſen Form und er muß, ſo lange dieſe Form und Ord-<lb/> nung durch entgegengeſetzte Kräfte nicht aufgehoben wird,<lb/> ſeine Kraft unausgeſetzt zu behaupten vermögen.</p><lb/> <p>Wenn durch den Act der Thätigkeitsäußerung eines be-<lb/> lebten Körpertheils die Elemente der Nahrungsſtoffe in der<lb/> ihm gleichen Form und Beſchaffenheit zuſammengetreten ſind,<lb/> ſo erlangen ſie eine ihm gleiche Fähigkeit; es gelangt<lb/> durch dieſes Zuſammentreten die in ihnen wohnende Lebens-<lb/> kraft zur freien Aeußerung, ſie wird in gleicher Weiſe ver-<lb/> wendbar.</p><lb/> <p>Wenn man ſich nun erinnert, daß alle Nahrungsſtoffe<lb/> belebter Organismen Verbindungen zweier oder mehrerer<lb/> Elemente ſind, welche durch chemiſche Kräfte zuſammengehal-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [214/0238]
Die Bewegungserſcheinungen
Lichtmaterie, oder einem Aether betrachtet, der mit den er-
forſchten Geſetzen nichts weiter zu thun hat.
In dieſer Form gedacht, vereinigt die Lebenskraft in
ihren Aeußerungen alle Eigenthümlichkeiten der chemiſchen
Kräfte und der nicht minder wunderbaren Urſache, die wir
als den letzten Grund der elektriſchen Erſcheinungen anſehen.
Die Lebenskraft äußert ſich nicht wie die Schwerkraft
oder magnetiſche Kraft in unendlichen Entfernungen, ſondern
ſie iſt, wie die chemiſchen Kräfte, nur bei unmittelbarer
Berührung thätig, ſie wird durch einen Complex materieller
Theile wahrnehmbar.
Ein belebter Körpertheil erhält nach obiger Vorausſetzung
die Fähigkeit, Widerſtand zu leiſten und Widerſtände aufzuheben,
durch das Zuſammentreten ſeiner Elementartheilchen in einer
gewiſſen Form und er muß, ſo lange dieſe Form und Ord-
nung durch entgegengeſetzte Kräfte nicht aufgehoben wird,
ſeine Kraft unausgeſetzt zu behaupten vermögen.
Wenn durch den Act der Thätigkeitsäußerung eines be-
lebten Körpertheils die Elemente der Nahrungsſtoffe in der
ihm gleichen Form und Beſchaffenheit zuſammengetreten ſind,
ſo erlangen ſie eine ihm gleiche Fähigkeit; es gelangt
durch dieſes Zuſammentreten die in ihnen wohnende Lebens-
kraft zur freien Aeußerung, ſie wird in gleicher Weiſe ver-
wendbar.
Wenn man ſich nun erinnert, daß alle Nahrungsſtoffe
belebter Organismen Verbindungen zweier oder mehrerer
Elemente ſind, welche durch chemiſche Kräfte zuſammengehal-
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