Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Physiologie und Pathologie. Braunschweig, 1842.Der chemische Proceß der der; eine jede Störung des Nervensystems, der Verdauungs-nerven übt rückwärts einen wahrnehmbaren Einfluß auf den Respirationsproceß aus. Man hat zuletzt die Beobachtung gemacht, daß durch die Durch verbrennenden Kohlenstoff, durch Auflösung eines Durch eine Menge in ihren Aeußerungen höchst ver- Der chemiſche Proceß der der; eine jede Störung des Nervenſyſtems, der Verdauungs-nerven übt rückwärts einen wahrnehmbaren Einfluß auf den Reſpirationsproceß aus. Man hat zuletzt die Beobachtung gemacht, daß durch die Durch verbrennenden Kohlenſtoff, durch Auflöſung eines Durch eine Menge in ihren Aeußerungen höchſt ver- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0056" n="32"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Der chemiſche Proceß der</hi></fw><lb/> der; eine jede Störung des Nervenſyſtems, der Verdauungs-<lb/> nerven übt rückwärts einen wahrnehmbaren Einfluß auf den<lb/> Reſpirationsproceß aus.</p><lb/> <p>Man hat zuletzt die Beobachtung gemacht, daß durch die<lb/> Contraction der Muskeln Wärme erzeugt wird, ähnlich wie<lb/> in einem Stücke Kautſchuck, was man, raſch aus einander<lb/> gezogen, ſich wieder contrahiren läßt. Man iſt ſo weit ge-<lb/> gangen, einen Theil der thieriſchen Wärme den mechaniſchen<lb/> Bewegungen im Körper zuzuſchreiben, als ob die Bewegun-<lb/> gen ſelbſt entſtehen könnten, ohne einen gewiſſen Aufwand<lb/> von Kraft, welche durch dieſe Bewegungen verzehrt wird.<lb/> Durch was aber, kann man hier fragen, wird dieſe Kraft erzeugt?</p><lb/> <p>Durch verbrennenden Kohlenſtoff, durch Auflöſung eines<lb/> Metalls in einer Säure, durch die Vereinigung der beiden<lb/> Elektricitäten, durch Einſaugung von Licht entſteht Wärme.<lb/> Gleichermaßen entſteht Wärme, wenn wir zwei Stücke eines<lb/> feſten Körpers mit einer gewiſſen Geſchwindigkeit auf einan-<lb/> der reiben.</p><lb/> <p>Durch eine Menge in ihren Aeußerungen höchſt ver-<lb/> ſchiedener Urſachen können wir einerlei Effekt hervorbrin-<lb/> gen. Wir haben in der Verbrennung und in der Elek-<lb/> tricitätserzeugung einen Stoffwechſel, oder, wie in dem Licht<lb/> und der Reibungswärme, die Verwandlung einer vorhande-<lb/> nen Bewegung in eine neue, die auf eine andere Weiſe auf<lb/> unſere Sinne wirkt. Wir haben ein Subſtrat, etwas Ge-<lb/> gebenes, was die Form eines andern Subſtrates annimmt,<lb/> in allen Fällen eine Kraft und eine Wirkung. Wir können<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [32/0056]
Der chemiſche Proceß der
der; eine jede Störung des Nervenſyſtems, der Verdauungs-
nerven übt rückwärts einen wahrnehmbaren Einfluß auf den
Reſpirationsproceß aus.
Man hat zuletzt die Beobachtung gemacht, daß durch die
Contraction der Muskeln Wärme erzeugt wird, ähnlich wie
in einem Stücke Kautſchuck, was man, raſch aus einander
gezogen, ſich wieder contrahiren läßt. Man iſt ſo weit ge-
gangen, einen Theil der thieriſchen Wärme den mechaniſchen
Bewegungen im Körper zuzuſchreiben, als ob die Bewegun-
gen ſelbſt entſtehen könnten, ohne einen gewiſſen Aufwand
von Kraft, welche durch dieſe Bewegungen verzehrt wird.
Durch was aber, kann man hier fragen, wird dieſe Kraft erzeugt?
Durch verbrennenden Kohlenſtoff, durch Auflöſung eines
Metalls in einer Säure, durch die Vereinigung der beiden
Elektricitäten, durch Einſaugung von Licht entſteht Wärme.
Gleichermaßen entſteht Wärme, wenn wir zwei Stücke eines
feſten Körpers mit einer gewiſſen Geſchwindigkeit auf einan-
der reiben.
Durch eine Menge in ihren Aeußerungen höchſt ver-
ſchiedener Urſachen können wir einerlei Effekt hervorbrin-
gen. Wir haben in der Verbrennung und in der Elek-
tricitätserzeugung einen Stoffwechſel, oder, wie in dem Licht
und der Reibungswärme, die Verwandlung einer vorhande-
nen Bewegung in eine neue, die auf eine andere Weiſe auf
unſere Sinne wirkt. Wir haben ein Subſtrat, etwas Ge-
gebenes, was die Form eines andern Subſtrates annimmt,
in allen Fällen eine Kraft und eine Wirkung. Wir können
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