Liebig, Justus von: Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Physiologie und Pathologie. Braunschweig, 1842.Respiration und Ernährung. wir sie verändert oder unverändert, wir müßten das Natronin den festen Excrementen wiederfinden. Aber bis auf ge- wissen Mengen von Kochsalz und schwefelsauren Salzen, welche Bestandtheile aller thierischen Flüssigkeiten sind, finden wir in den festen Excrementen nur Spuren von Natronverbin- dungen. Das Natron der Galle ist aber jedenfalls aus den Eingeweiden in den Organismus wieder zurückgekehrt, und das nämliche muß von den organischen Stoffen gelten, die mit diesem Natron verbunden bleiben. Ein Mensch secernirt nach den Beobachtungen der Phy- Den Wassergehalt der Galle zu 90 pCt. angenommen, 5
Reſpiration und Ernährung. wir ſie verändert oder unverändert, wir müßten das Natronin den feſten Excrementen wiederfinden. Aber bis auf ge- wiſſen Mengen von Kochſalz und ſchwefelſauren Salzen, welche Beſtandtheile aller thieriſchen Flüſſigkeiten ſind, finden wir in den feſten Excrementen nur Spuren von Natronverbin- dungen. Das Natron der Galle iſt aber jedenfalls aus den Eingeweiden in den Organismus wieder zurückgekehrt, und das nämliche muß von den organiſchen Stoffen gelten, die mit dieſem Natron verbunden bleiben. Ein Menſch ſecernirt nach den Beobachtungen der Phy- Den Waſſergehalt der Galle zu 90 pCt. angenommen, 5
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Reſpiration und Ernährung.
wir ſie verändert oder unverändert, wir müßten das Natron
in den feſten Excrementen wiederfinden. Aber bis auf ge-
wiſſen Mengen von Kochſalz und ſchwefelſauren Salzen, welche
Beſtandtheile aller thieriſchen Flüſſigkeiten ſind, finden wir
in den feſten Excrementen nur Spuren von Natronverbin-
dungen. Das Natron der Galle iſt aber jedenfalls aus den
Eingeweiden in den Organismus wieder zurückgekehrt, und
das nämliche muß von den organiſchen Stoffen gelten, die
mit dieſem Natron verbunden bleiben.
Ein Menſch ſecernirt nach den Beobachtungen der Phy-
ſiologen 17—24 Unzen Galle, ein großer Hund 36 Un-
zen, ein Pferd 37 Pfd. Galle (Burdach’s Phyſiologie 5r
Band S. 260.) Die feſten Excremente eines Menſchen wie-
gen aber durchſchnittlich nicht über 5½ Unzen, die eines
Pferdes 28½ Pfd. Bouſſingault (7½ Pfd. trockne Sub-
ſtanz und 21 Pfd. Waſſer). Die letzteren geben mit Alkohol
behandelt nur 1/76 ihres Gewichts lösliche Theile ab. Die-
ſer ſechsundſiebzigſte Theil von dem Gewicht der feſten Ex-
cremente des Pferdes müßte Galle ſein.
Den Waſſergehalt der Galle zu 90 pCt. angenommen,
ſecernirt ein Pferd täglich 592 Unzen Galle, welche 59,2 Un-
zen feſte Subſtanz enthalten, während aus 120 Unzen trock-
ner Excremente (7½ Pfd.) nur 6 Unzen einer Subſtanz
ausziehbar ſind, die man für Galle nehmen könnte. Aber
das, was der Alkohol aus den Excrementen auflöſ’t, iſt keine
Galle mehr, von dem Weingeiſt befreit bleibt ein weicher,
ölartiger Rückſtand, welcher ſeine Löslichkeit im Waſſer gänz-
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