ein jeder ist sich selbst der Nächste. Proximus sum egomet mihi.
Scheffel,) Schepel. Cod. MSt. cit.
Kuh. Mist,) Koh-Dreck. Cod. MSt.
Unflat,) Schiet. Cod. MSt.
Vielmehr Arbeit,) Denn es war eine star- cke Festung.
Trompeter mit der Posaunen,) Entweder dieser Trompeter hat mehr als ein Jnstrument verstanden, oder es ist auch eine Trompete, und keine Posaune gewesen, damit er ein Zei- chen gegeben.
Alle erschlagen,) Fast alle; denn einige sind bey Nacht in die Stadt entkommen.
Kein verschonen,) Denn Christus hatte gesagt, es solte kein Stein auf dem andern blei- ben. Matth. XXIV. 2.
Weder mit Dräuen noch vermahnen,) O der Hartnäckigkeit!
Dürffte man keiner Priester mehr,) Da kan man sehen, was die Fanatici vor gefährli- che Absichten haben, wenn sie die Kirchen, und den äusserlichen Gottes-dienst verwerfen, denn die Folge ist richtig: wenn man keine Kirchen und öffentlichen Gottes-dienst hat, so braucht man keiner Priester.
Bald ein Gerücht,) Denn "Fama malum, qua non aliud velocius ullum. "Mobilitate viget, viresque acqvirit eundo. Virgil. AEneid. Lib. IV.
Jn einer Nacht umkommen,) Was thut der leidige Geitz nicht!
quid
ein jeder iſt ſich ſelbſt der Naͤchſte. Proximus ſum egomet mihi.
Scheffel,) Schepel. Cod. MSt. cit.
Kuh. Miſt,) Koh-Dreck. Cod. MSt.
Unflat,) Schiet. Cod. MSt.
Vielmehr Arbeit,) Denn es war eine ſtar- cke Feſtung.
Trompeter mit der Poſaunen,) Entweder dieſer Trompeter hat mehr als ein Jnſtrument verſtanden, oder es iſt auch eine Trompete, und keine Poſaune geweſen, damit er ein Zei- chen gegeben.
Alle erſchlagen,) Faſt alle; denn einige ſind bey Nacht in die Stadt entkommen.
Kein verſchonen,) Denn Chriſtus hatte geſagt, es ſolte kein Stein auf dem andern blei- ben. Matth. XXIV. 2.
Weder mit Draͤuen noch vermahnen,) O der Hartnaͤckigkeit!
Duͤrffte man keiner Prieſter mehr,) Da kan man ſehen, was die Fanatici vor gefaͤhrli- che Abſichten haben, wenn ſie die Kirchen, und den aͤuſſerlichen Gottes-dienſt verwerfen, denn die Folge iſt richtig: wenn man keine Kirchen und oͤffentlichen Gottes-dienſt hat, ſo braucht man keiner Prieſter.
Bald ein Geruͤcht,) Denn „Fama malum, qua non aliud velocius ullum. „Mobilitate viget, viresque acqvirit eundo. Virgil. Æneid. Lib. IV.
Jn einer Nacht umkommen,) Was thut der leidige Geitz nicht!
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ein jeder iſt ſich ſelbſt der Naͤchſte. Proximus
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Unflat,) Schiet. Cod. MSt.
Vielmehr Arbeit,) Denn es war eine ſtar-
cke Feſtung.
Trompeter mit der Poſaunen,) Entweder
dieſer Trompeter hat mehr als ein Jnſtrument
verſtanden, oder es iſt auch eine Trompete,
und keine Poſaune geweſen, damit er ein Zei-
chen gegeben.
Alle erſchlagen,) Faſt alle; denn einige ſind
bey Nacht in die Stadt entkommen.
Kein verſchonen,) Denn Chriſtus hatte
geſagt, es ſolte kein Stein auf dem andern blei-
ben. Matth. XXIV. 2.
Weder mit Draͤuen noch vermahnen,) O
der Hartnaͤckigkeit!
Duͤrffte man keiner Prieſter mehr,) Da
kan man ſehen, was die Fanatici vor gefaͤhrli-
che Abſichten haben, wenn ſie die Kirchen, und
den aͤuſſerlichen Gottes-dienſt verwerfen, denn
die Folge iſt richtig: wenn man keine Kirchen
und oͤffentlichen Gottes-dienſt hat, ſo braucht
man keiner Prieſter.
Bald ein Geruͤcht,) Denn
„Fama malum, qua non aliud velocius ullum.
„Mobilitate viget, viresque acqvirit eundo.
Virgil. Æneid. Lib. IV.
Jn einer Nacht umkommen,) Was thut
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/120>, abgerufen am 27.09.2024.
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