"A l' auteur qui l'embrasse il est toaujours fatal. "Le mal qu' on dit d' autrui ne produit que du mal. Boileau Sat. VII.
Jedermann hasset den, der dieses Handwerck treibt, und flieht ihn, als ein gefährliches Thier. Man spricht:
"Foenum habet in cornu: longe fuge; dum- modo risum "Excutiat sibi non hic cuiqvam parcetamico. Horat. Lib. I. Sat. 4.
Es ist wahr, man lacht über die Einfälle eines solchen Menschen. Man lobet ihn, wenn er es gut gemacht hat. So bringt es der verderbte Lauf der Welt mit sich! Aber auch diejenigen, die an seinen Spöttereyen einen Gefallen haben, und sich über den Unfall ihres armen Nechsten ergetzen, wi- der welchen dieselbe gerichtet sind, hassen denjeni- gen in ihrem Hertzen, der ihnen diese Lust machet. Boileau wuste es wohl, darum schreibt er am an- geführten Ort:
"- - un auteur malin, qui rit & qui fait rire "Qu'on blame en le lisant, & pourtant qu' on veut lire "Dans ses plaisans acces qui se croit tout permis, "De ses propres rieurs se fait des ennemis.
Jch glaube wohl, es giebt so wunderliche Ge- müther, die sich durch die Hoffnung des eiteln Lobes, welches ein lustiger Einfall seinem Urheber zu Wege zu bringen pfleget, so sehr blenden lassen, daß sie die
Gefahr,
(o)
„A l’ auteur qui l’embraſſe il eſt toûjours fatal. „Le mal qu’ on dit d’ autrui ne produit que du mal. Boileau Sat. VII.
Jedermann haſſet den, der dieſes Handwerck treibt, und flieht ihn, als ein gefaͤhrliches Thier. Man ſpricht:
„Fœnum habet in cornu: longé fuge; dum- modo riſum „Excutiat ſibi non hic cuiqvam parcetamico. Horat. Lib. I. Sat. 4.
Es iſt wahr, man lacht uͤber die Einfaͤlle eines ſolchen Menſchen. Man lobet ihn, wenn er es gut gemacht hat. So bringt es der verderbte Lauf der Welt mit ſich! Aber auch diejenigen, die an ſeinen Spoͤttereyen einen Gefallen haben, und ſich uͤber den Unfall ihres armen Nechſten ergetzen, wi- der welchen dieſelbe gerichtet ſind, haſſen denjeni- gen in ihrem Hertzen, der ihnen dieſe Luſt machet. Boileau wuſte es wohl, darum ſchreibt er am an- gefuͤhrten Ort:
„‒ ‒ un auteur malin, qui rit & qui fait rire „Qu’on blâme en le liſant, & pourtant qu’ on veut lire „Dans ſes plaiſans accés qui ſe croit tout permis, „De ſes propres rieurs ſe fait des ennemis.
Jch glaube wohl, es giebt ſo wunderliche Ge- muͤther, die ſich durch die Hoffnung des eiteln Lobes, welches ein luſtiger Einfall ſeinem Urheber zu Wege zu bringen pfleget, ſo ſehr blenden laſſen, daß ſie die
Gefahr,
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(o)
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„Le mal qu’ on dit d’ autrui ne produit que
du mal.
Boileau Sat. VII.
Jedermann haſſet den, der dieſes Handwerck
treibt, und flieht ihn, als ein gefaͤhrliches Thier.
Man ſpricht:
„Fœnum habet in cornu: longé fuge; dum-
modo riſum
„Excutiat ſibi non hic cuiqvam parcetamico.
Horat. Lib. I. Sat. 4.
Es iſt wahr, man lacht uͤber die Einfaͤlle eines
ſolchen Menſchen. Man lobet ihn, wenn er es
gut gemacht hat. So bringt es der verderbte Lauf
der Welt mit ſich! Aber auch diejenigen, die an
ſeinen Spoͤttereyen einen Gefallen haben, und ſich
uͤber den Unfall ihres armen Nechſten ergetzen, wi-
der welchen dieſelbe gerichtet ſind, haſſen denjeni-
gen in ihrem Hertzen, der ihnen dieſe Luſt machet.
Boileau wuſte es wohl, darum ſchreibt er am an-
gefuͤhrten Ort:
„‒ ‒ un auteur malin, qui rit & qui fait rire
„Qu’on blâme en le liſant, & pourtant qu’
on veut lire
„Dans ſes plaiſans accés qui ſe croit tout
permis,
„De ſes propres rieurs ſe fait des ennemis.
Jch glaube wohl, es giebt ſo wunderliche Ge-
muͤther, die ſich durch die Hoffnung des eiteln Lobes,
welches ein luſtiger Einfall ſeinem Urheber zu Wege
zu bringen pfleget, ſo ſehr blenden laſſen, daß ſie die
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/198>, abgerufen am 21.11.2024.
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