den das Schwerd in die Hände geben wollen, mit welchem sie ihn erwürgen können. Jch gestehe, der Spötter, der diese Vertheidigung in des Hn. Prof. Philippi Namen verfertiget, hat, was die Schreib-Art anlanget, dem Hn. Prof. so geschickt nach geahmet, daß man fast dadurch solte verführet werden; Allein die Sachen, die er vorbringet, sind so beschafen, daß man den Hn. Prof. Philippi gröblich be- leidigen würde, wenn man ihn in dem Ver- dacht haben wolte, daß er dieselben zu Papier gebracht. So weit ist es noch mit ihm nicht gekommen, und ich würde nicht unpartheyisch seyn, wenn ich nicht die Ehre dieses angefoch- tenen Scribenten, an welchem ein jeder zum Ritter werden will, wieder seine gar zu un- barmhertzige Verfolger rettete, und die sinn- reiche Betriegerey derselben entdeckete. Jch weiß wohl, daß es eine gefährliche Sache ist, so fürchterliche Leute wieder sich zu reitzen: Al- lein die Liebe zur Wahrheit besieget in mir alle Furcht für dem Grimm der Spötter. Diese Herren mögen machen was sie wollen: Jch muß die Wahrheit sagen, und bin zufrieden, wenn meine Leser nur begreifen, daß es nicht wahrscheinlich ist, daß der Hr. Prof. Philippi die Schrift gemacht habe, welche man ihm an- dichtet. Zu dem Ende will ich meinen Lesern ei- nen kurtzen Auszug von dieser hämischen Schrift mittheilen.
Der Titel ist folgender: "Gleiche Brü-"Jnhalt der Schrift: gleiche der, gleiche Kappen, bey Abfertigung"
vier
T
(o)
den das Schwerd in die Haͤnde geben wollen, mit welchem ſie ihn erwuͤrgen koͤnnen. Jch geſtehe, der Spoͤtter, der dieſe Vertheidigung in des Hn. Prof. Philippi Namen verfertiget, hat, was die Schreib-Art anlanget, dem Hn. Prof. ſo geſchickt nach geahmet, daß man faſt dadurch ſolte verfuͤhret werden; Allein die Sachen, die er vorbringet, ſind ſo beſchafen, daß man den Hn. Prof. Philippi groͤblich be- leidigen wuͤrde, wenn man ihn in dem Ver- dacht haben wolte, daß er dieſelben zu Papier gebracht. So weit iſt es noch mit ihm nicht gekommen, und ich wuͤrde nicht unpartheyiſch ſeyn, wenn ich nicht die Ehre dieſes angefoch- tenen Scribenten, an welchem ein jeder zum Ritter werden will, wieder ſeine gar zu un- barmhertzige Verfolger rettete, und die ſinn- reiche Betriegerey derſelben entdeckete. Jch weiß wohl, daß es eine gefaͤhrliche Sache iſt, ſo fuͤrchterliche Leute wieder ſich zu reitzen: Al- lein die Liebe zur Wahrheit beſieget in mir alle Furcht fuͤr dem Grimm der Spoͤtter. Dieſe Herren moͤgen machen was ſie wollen: Jch muß die Wahrheit ſagen, und bin zufrieden, wenn meine Leſer nur begreifen, daß es nicht wahrſcheinlich iſt, daß der Hr. Prof. Philippi die Schrift gemacht habe, welche man ihm an- dichtet. Zu dem Ende will ich meinen Leſern ei- nen kurtzen Auszug von dieſer haͤmiſchen Schrift mittheilen.
Der Titel iſt folgender: “Gleiche Bruͤ-„Jnhalt deꝛ Schrift: gleiche der, gleiche Kappen, bey Abfertigung„
vier
T
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0381"n="289"/><fwplace="top"type="header">(<hirendition="#aq">o</hi>)</fw><lb/>
den das Schwerd in die Haͤnde geben wollen,<lb/>
mit welchem ſie ihn erwuͤrgen koͤnnen. Jch<lb/>
geſtehe, der Spoͤtter, der dieſe Vertheidigung<lb/>
in des Hn. Prof. Philippi Namen verfertiget,<lb/>
hat, was die Schreib-Art anlanget, dem Hn.<lb/>
Prof. ſo geſchickt nach geahmet, daß man faſt<lb/>
dadurch ſolte verfuͤhret werden; Allein die<lb/>
Sachen, die er vorbringet, ſind ſo beſchafen,<lb/>
daß man den Hn. Prof. Philippi groͤblich be-<lb/>
leidigen wuͤrde, wenn man ihn in dem Ver-<lb/>
dacht haben wolte, daß er dieſelben zu Papier<lb/>
gebracht. So weit iſt es noch mit ihm nicht<lb/>
gekommen, und ich wuͤrde nicht unpartheyiſch<lb/>ſeyn, wenn ich nicht die Ehre dieſes <hirendition="#fr">angefoch-<lb/>
tenen Scribenten,</hi> an welchem ein jeder zum<lb/>
Ritter werden will, wieder ſeine gar zu un-<lb/>
barmhertzige Verfolger rettete, und die ſinn-<lb/>
reiche Betriegerey derſelben entdeckete. Jch<lb/>
weiß wohl, daß es eine gefaͤhrliche Sache iſt, ſo<lb/>
fuͤrchterliche Leute wieder ſich zu reitzen: Al-<lb/>
lein die Liebe zur Wahrheit beſieget in mir alle<lb/>
Furcht fuͤr dem Grimm der Spoͤtter. Dieſe<lb/>
Herren moͤgen machen was ſie wollen: Jch<lb/>
muß die Wahrheit ſagen, und bin zufrieden,<lb/>
wenn meine Leſer nur begreifen, daß es nicht<lb/>
wahrſcheinlich iſt, daß der Hr. Prof. Philippi<lb/>
die Schrift gemacht habe, welche man ihm an-<lb/>
dichtet. Zu dem Ende will ich meinen Leſern ei-<lb/>
nen kurtzen Auszug von dieſer haͤmiſchen<lb/>
Schrift mittheilen.</p><lb/><p>Der Titel iſt folgender: “<hirendition="#fr">Gleiche Bruͤ-</hi>„<noteplace="right">Jnhalt deꝛ<lb/>
Schrift:<lb/>
gleiche</note><lb/><hirendition="#fr">der, gleiche Kappen, bey Abfertigung</hi>„<lb/><fwplace="bottom"type="sig">T</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">vier</hi></fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[289/0381]
(o)
den das Schwerd in die Haͤnde geben wollen,
mit welchem ſie ihn erwuͤrgen koͤnnen. Jch
geſtehe, der Spoͤtter, der dieſe Vertheidigung
in des Hn. Prof. Philippi Namen verfertiget,
hat, was die Schreib-Art anlanget, dem Hn.
Prof. ſo geſchickt nach geahmet, daß man faſt
dadurch ſolte verfuͤhret werden; Allein die
Sachen, die er vorbringet, ſind ſo beſchafen,
daß man den Hn. Prof. Philippi groͤblich be-
leidigen wuͤrde, wenn man ihn in dem Ver-
dacht haben wolte, daß er dieſelben zu Papier
gebracht. So weit iſt es noch mit ihm nicht
gekommen, und ich wuͤrde nicht unpartheyiſch
ſeyn, wenn ich nicht die Ehre dieſes angefoch-
tenen Scribenten, an welchem ein jeder zum
Ritter werden will, wieder ſeine gar zu un-
barmhertzige Verfolger rettete, und die ſinn-
reiche Betriegerey derſelben entdeckete. Jch
weiß wohl, daß es eine gefaͤhrliche Sache iſt, ſo
fuͤrchterliche Leute wieder ſich zu reitzen: Al-
lein die Liebe zur Wahrheit beſieget in mir alle
Furcht fuͤr dem Grimm der Spoͤtter. Dieſe
Herren moͤgen machen was ſie wollen: Jch
muß die Wahrheit ſagen, und bin zufrieden,
wenn meine Leſer nur begreifen, daß es nicht
wahrſcheinlich iſt, daß der Hr. Prof. Philippi
die Schrift gemacht habe, welche man ihm an-
dichtet. Zu dem Ende will ich meinen Leſern ei-
nen kurtzen Auszug von dieſer haͤmiſchen
Schrift mittheilen.
Der Titel iſt folgender: “Gleiche Bruͤ-„
der, gleiche Kappen, bey Abfertigung„
vier
Jnhalt deꝛ
Schrift:
gleiche
T
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/381>, abgerufen am 31.10.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.