ges beygebracht. Er zeige es, sagt er, Hr." Magister, oder lasse die Professores der Be-" redsamkeit ungehofmeistert. Und endlich" beschwert er sich in der 22ten und letzten Kap-" pe, daß man in seinem Helden-Gedicht sei-" nen Sinn überall verdrehet; weswegen er" auch den Hrn. von Bockshorn mit dem Na-" men, Hr. von Drehsleicht, beleget."
Jn der Absertiguug der Nieder-Sächsi-" schen Nachrichten frohlocket er darüber, daß" der Briontes in Sachsen bey 30. Rheinische" Gold-Gülden confiscirt, und prahlt, daß" ein gewisser Freund, dessen Brief an ihn er" gantz einrücket, ein hertzliches Mitleyden mit" ihm trage. Mehr mag ich daraus nicht an-" führen. Jch übergehe auch die Abferti-" gung der Schifbeckischen Zeitungen, oder" des Hamburgischen Correspondenten, mit" Stillschweigen. Der Schluß der gantzen" Schrift ist aber gar zu possierlich, als daß" ich meinen Lesern das Vergnügen nicht gön-" nen sollte, denselben gantz zu lesen."
Nun trete ich, spricht der Herr Prof." Philippi, von dem Kampf-Platz wieder ab," auf welchem ein vor allemal gewesen. Mei-" ne Gegen-Salve ist nun geschehen, und" wünsche, daß es bey diesem eintzigen Tref-" fen sein Bewenden haben möge. Jch nei-" ge zum Frieden, nicht aus Furcht vor dem" Feind, sondern aus Liebe zur Ruhe. Jch" will denen Grossen nachahmen, die auf" Friedens-Schlüsse dencken, ob sich gleich"
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ges beygebracht. Er zeige es, ſagt er, Hr.„ Magiſter, oder laſſe die Profeſſores der Be-„ redſamkeit ungehofmeiſtert. Und endlich„ beſchwert er ſich in der 22ten und letzten Kap-„ pe, daß man in ſeinem Helden-Gedicht ſei-„ nen Sinn uͤberall verdrehet; weswegen er„ auch den Hrn. von Bockshorn mit dem Na-„ men, Hr. von Drehsleicht, beleget.„
Jn der Abſertiguug der Nieder-Saͤchſi-„ ſchen Nachrichten frohlocket er daruͤber, daß„ der Briontes in Sachſen bey 30. Rheiniſche„ Gold-Guͤlden confiſcirt, und prahlt, daß„ ein gewiſſer Freund, deſſen Brief an ihn er„ gantz einruͤcket, ein hertzliches Mitleyden mit„ ihm trage. Mehr mag ich daraus nicht an-„ fuͤhren. Jch uͤbergehe auch die Abferti-„ gung der Schifbeckiſchen Zeitungen, oder„ des Hamburgiſchen Correſpondenten, mit„ Stillſchweigen. Der Schluß der gantzen„ Schrift iſt aber gar zu poſſierlich, als daß„ ich meinen Leſern das Vergnuͤgen nicht goͤn-„ nen ſollte, denſelben gantz zu leſen.„
Nun trete ich, ſpricht der Herr Prof.„ Philippi, von dem Kampf-Platz wieder ab,„ auf welchem ein vor allemal geweſen. Mei-„ ne Gegen-Salve iſt nun geſchehen, und„ wuͤnſche, daß es bey dieſem eintzigen Tref-„ fen ſein Bewenden haben moͤge. Jch nei-„ ge zum Frieden, nicht aus Furcht vor dem„ Feind, ſondern aus Liebe zur Ruhe. Jch„ will denen Groſſen nachahmen, die auf„ Friedens-Schluͤſſe dencken, ob ſich gleich„
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redſamkeit ungehofmeiſtert. Und endlich„
beſchwert er ſich in der 22ten und letzten Kap-„
pe, daß man in ſeinem Helden-Gedicht ſei-„
nen Sinn uͤberall verdrehet; weswegen er„
auch den Hrn. von Bockshorn mit dem Na-„
men, Hr. von Drehsleicht, beleget.„
Jn der Abſertiguug der Nieder-Saͤchſi-„
ſchen Nachrichten frohlocket er daruͤber, daß„
der Briontes in Sachſen bey 30. Rheiniſche„
Gold-Guͤlden confiſcirt, und prahlt, daß„
ein gewiſſer Freund, deſſen Brief an ihn er„
gantz einruͤcket, ein hertzliches Mitleyden mit„
ihm trage. Mehr mag ich daraus nicht an-„
fuͤhren. Jch uͤbergehe auch die Abferti-„
gung der Schifbeckiſchen Zeitungen, oder„
des Hamburgiſchen Correſpondenten, mit„
Stillſchweigen. Der Schluß der gantzen„
Schrift iſt aber gar zu poſſierlich, als daß„
ich meinen Leſern das Vergnuͤgen nicht goͤn-„
nen ſollte, denſelben gantz zu leſen.„
Nun trete ich, ſpricht der Herr Prof.„
Philippi, von dem Kampf-Platz wieder ab,„
auf welchem ein vor allemal geweſen. Mei-„
ne Gegen-Salve iſt nun geſchehen, und„
wuͤnſche, daß es bey dieſem eintzigen Tref-„
fen ſein Bewenden haben moͤge. Jch nei-„
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/389>, abgerufen am 21.11.2024.
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