Philippi die Anmer- ckungen ü- ber das Fündel- Kind nicht gemacht.mit welchen ich bewiesen habe, daß der Hr. Prof. Philippi die Kappen nicht geschrieben, sind unumstößlich. Jch würde aber die gute Würckung, welche sie, natürlicher Weise, bey allen vernünftigen Leuten haben müssen, selbst hindern, wenn ich nicht einem Einwurf begegne- te, den man mir machen kan, und der einen gros- sen Schein hat. Man wird sprechen: Es sey umsonst, daß ich mich bemühe, dem Herrn Prof. Philippi die Schrift: Gleiche Brü- der, gleiche Kappen, abzusprechen: da er selbst, in seinen Anmerckungen über das Send- Schreiben der fünf Schwestern, diese Mißgeburth für sein Kind erkenne. Der Hr. Professor müste es ja unstreitig besser wissen, als ich. Nun weiß ich wohl, daß das Send- Schreiben der fünf Schwestern unter dem Titel: Wunderseltsames Fündel- Kind, und mit Anmerckungen in öfentlichen Druck erschienen ist, die den Hrn. Prof. Phi- lippi zum Urheber haben sollen. Jch weiß auch, daß der Hr. Prof. Philippi in einer die- ser Anmerckungen sich auf die Kappen be- rufet, als auf eine Schrift, die er gemacht hat, und die er ehestens unter die Presse geben werde: allein darum glaube ich doch noch nicht, daß der Herr Prof. Philippi würcklich so unbe- dachtsam gewesen, daß er durch eine so alberne Schutz-Schrift, als die Kappen sind, sich selbst so sehr beschimpfen und seinen Verfol- gern ein Lachen zubereiten wollen. Man be- weise mir erst, daß die Anmerckungen in der
That
(o)
Philippi die Anmer- ckungen uͤ- ber das Fuͤndel- Kind nicht gemacht.mit welchen ich bewieſen habe, daß der Hr. Prof. Philippi die Kappen nicht geſchrieben, ſind unumſtoͤßlich. Jch wuͤrde aber die gute Wuͤrckung, welche ſie, natuͤrlicher Weiſe, bey allen vernuͤnftigen Leuten haben muͤſſen, ſelbſt hindern, wenn ich nicht einem Einwurf begegne- te, den man mir machen kan, und der einen groſ- ſen Schein hat. Man wird ſprechen: Es ſey umſonſt, daß ich mich bemuͤhe, dem Herrn Prof. Philippi die Schrift: Gleiche Bruͤ- der, gleiche Kappen, abzuſprechen: da er ſelbſt, in ſeinen Anmerckungen uͤber das Send- Schreiben der fuͤnf Schweſtern, dieſe Mißgeburth fuͤr ſein Kind erkenne. Der Hr. Profeſſor muͤſte es ja unſtreitig beſſer wiſſen, als ich. Nun weiß ich wohl, daß das Send- Schreiben der fuͤnf Schweſtern unter dem Titel: Wunderſeltſames Fuͤndel- Kind, und mit Anmerckungen in oͤfentlichen Druck erſchienen iſt, die den Hrn. Prof. Phi- lippi zum Urheber haben ſollen. Jch weiß auch, daß der Hr. Prof. Philippi in einer die- ſer Anmerckungen ſich auf die Kappen be- rufet, als auf eine Schrift, die er gemacht hat, und die er eheſtens unter die Preſſe geben werde: allein darum glaube ich doch noch nicht, daß der Herr Prof. Philippi wuͤrcklich ſo unbe- dachtſam geweſen, daß er durch eine ſo alberne Schutz-Schrift, als die Kappen ſind, ſich ſelbſt ſo ſehr beſchimpfen und ſeinen Verfol- gern ein Lachen zubereiten wollen. Man be- weiſe mir erſt, daß die Anmerckungen in der
That
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(o)
mit welchen ich bewieſen habe, daß der Hr.
Prof. Philippi die Kappen nicht geſchrieben,
ſind unumſtoͤßlich. Jch wuͤrde aber die gute
Wuͤrckung, welche ſie, natuͤrlicher Weiſe, bey
allen vernuͤnftigen Leuten haben muͤſſen, ſelbſt
hindern, wenn ich nicht einem Einwurf begegne-
te, den man mir machen kan, und der einen groſ-
ſen Schein hat. Man wird ſprechen: Es
ſey umſonſt, daß ich mich bemuͤhe, dem Herrn
Prof. Philippi die Schrift: Gleiche Bruͤ-
der, gleiche Kappen, abzuſprechen: da er
ſelbſt, in ſeinen Anmerckungen uͤber das Send-
Schreiben der fuͤnf Schweſtern, dieſe
Mißgeburth fuͤr ſein Kind erkenne. Der Hr.
Profeſſor muͤſte es ja unſtreitig beſſer wiſſen,
als ich. Nun weiß ich wohl, daß das Send-
Schreiben der fuͤnf Schweſtern unter
dem Titel: Wunderſeltſames Fuͤndel-
Kind, und mit Anmerckungen in oͤfentlichen
Druck erſchienen iſt, die den Hrn. Prof. Phi-
lippi zum Urheber haben ſollen. Jch weiß
auch, daß der Hr. Prof. Philippi in einer die-
ſer Anmerckungen ſich auf die Kappen be-
rufet, als auf eine Schrift, die er gemacht hat,
und die er eheſtens unter die Preſſe geben werde:
allein darum glaube ich doch noch nicht, daß
der Herr Prof. Philippi wuͤrcklich ſo unbe-
dachtſam geweſen, daß er durch eine ſo alberne
Schutz-Schrift, als die Kappen ſind, ſich
ſelbſt ſo ſehr beſchimpfen und ſeinen Verfol-
gern ein Lachen zubereiten wollen. Man be-
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Philippi
die Anmer-
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ber das
Fuͤndel-
Kind nicht
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/416>, abgerufen am 22.11.2024.
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