Jch schrieb zu dem Ende zu Anfang des 1735ten Jahrs meine bescheidene Be- antwortung der Einwürfe, welche einige Freunde des Hrn. Prof. Phi- lippi wieder die Nachricht von des- sen Tode gemacht haben. Der Herr Prof. Philippi hat nicht darauf geant- wortet. Und daran hat er, meines Er- achtens, sehr weißlich gehandelt. Denn wenn er hätte fortfahren wollen, im Nah- men der patriotischen Assemblee, auf eben dem Fuß, gegen mich zu schreiben; so würde die Sache, worüber wir strit- ten, so zweifelhaft geworden seyn, daß niemand, und so gar er selbst, zuletzt nicht gewust haben würde, ob er lebe, oder tod sey. Man kan hieraus lernen, wie unglücklich die Leute sind, die keinen Schertz verstehen, und wie nothwendig solche Leu- te, denen, welche ihnen die Ehre thun, mit ihnen zu scherzen, durch ihre Heftig- keit, und durch ihren ernsthaften und un- nöthigen Wiederspruch, die Waffen in die Hande geben müssen, sie noch lächer- licher zu machen. Meine Absicht war, den Hrn. Prof. Philippi zu guter letzt wenigstens noch von dieser Wahrheit zu überführen. Nach der Zeit habe ich weiter mit ihm nichts zuthun gehabt.
Er
(o)
Jch ſchrieb zu dem Ende zu Anfang des 1735ten Jahrs meine beſcheidene Be- antwortung der Einwuͤrfe, welche einige Freunde des Hrn. Prof. Phi- lippi wieder die Nachricht von deſ- ſen Tode gemacht haben. Der Herr Prof. Philippi hat nicht darauf geant- wortet. Und daran hat er, meines Er- achtens, ſehr weißlich gehandelt. Denn wenn er haͤtte fortfahren wollen, im Nah- men der patriotiſchen Aſſemblée, auf eben dem Fuß, gegen mich zu ſchreiben; ſo wuͤrde die Sache, woruͤber wir ſtrit- ten, ſo zweifelhaft geworden ſeyn, daß niemand, und ſo gar er ſelbſt, zuletzt nicht gewuſt haben wuͤrde, ob er lebe, oder tod ſey. Man kan hieraus lernen, wie ungluͤcklich die Leute ſind, die keinen Schertz verſtehen, und wie nothwendig ſolche Leu- te, denen, welche ihnen die Ehre thun, mit ihnen zu ſcherzen, durch ihre Heftig- keit, und durch ihren ernſthaften und un- noͤthigen Wiederſpruch, die Waffen in die Hande geben muͤſſen, ſie noch laͤcher- licher zu machen. Meine Abſicht war, den Hrn. Prof. Philippi zu guter letzt wenigſtens noch von dieſer Wahrheit zu uͤberfuͤhren. Nach der Zeit habe ich weiter mit ihm nichts zuthun gehabt.
Er
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(o)
Jch ſchrieb zu dem Ende zu Anfang des
1735ten Jahrs meine beſcheidene Be-
antwortung der Einwuͤrfe, welche
einige Freunde des Hrn. Prof. Phi-
lippi wieder die Nachricht von deſ-
ſen Tode gemacht haben. Der Herr
Prof. Philippi hat nicht darauf geant-
wortet. Und daran hat er, meines Er-
achtens, ſehr weißlich gehandelt. Denn
wenn er haͤtte fortfahren wollen, im Nah-
men der patriotiſchen Aſſemblée, auf
eben dem Fuß, gegen mich zu ſchreiben;
ſo wuͤrde die Sache, woruͤber wir ſtrit-
ten, ſo zweifelhaft geworden ſeyn, daß
niemand, und ſo gar er ſelbſt, zuletzt nicht
gewuſt haben wuͤrde, ob er lebe, oder
tod ſey. Man kan hieraus lernen, wie
ungluͤcklich die Leute ſind, die keinen Schertz
verſtehen, und wie nothwendig ſolche Leu-
te, denen, welche ihnen die Ehre thun,
mit ihnen zu ſcherzen, durch ihre Heftig-
keit, und durch ihren ernſthaften und un-
noͤthigen Wiederſpruch, die Waffen in
die Hande geben muͤſſen, ſie noch laͤcher-
licher zu machen. Meine Abſicht war,
den Hrn. Prof. Philippi zu guter letzt
wenigſtens noch von dieſer Wahrheit zu
uͤberfuͤhren. Nach der Zeit habe ich weiter
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/50>, abgerufen am 21.11.2024.
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