Jch habe vor einigen Monathen einen glaubwürdigen Bericht eines berühmten Medici von dem Zustande, in welchem er den Herrn Professor Philippi den 20sten Junius 1734. angetroffen, ans Licht gestellet, und in meinem Vorbericht gemeldet, daß der Herr Prof. Philippi, wie der Medicus gemuthmasset, den 21sten Junius, Abends um 6 Uhr 53 Minuten, würcklich dieses Zeitliche gesegnet.
Jch hätte mir nimmer eingebildet, daß sich je- mand unterstehen würde, mir eine so bekannte und ofenbahre Sache streitig zu machen: Allein ich habe, zu meiner nicht geringen Befremdung, erfahren müs- sen, daß es würcklich so wunderliche Leute gebe, die meine wahrhafte Nachricht von dem Tode des Hrn. Prof. Philippi vor falsch, und den glaubwürdigen Bericht eines berühmten Medici vor erdichtet, aus- zuschreyen das Hertz haben.
Es hat sich nicht allein ein Ungenannter gefunden, der eine Nachricht in die Hamburgischen B erichte rücken lassen, darinn er behauptet, der Herr Prof. Philippi sey noch am Leben; sondern es hat auch die sogenannte geheime Patriotische Assemblee eine ei- gene Vertheidigungs-Schrift, oder ein ander weiti- ges Bedencken an den Herrn Prof. Philippi, nebst zwoen Beylagen, drucken lassen, und will die Welt
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Jch habe vor einigen Monathen einen glaubwuͤrdigen Bericht eines beruͤhmten Medici von dem Zuſtande, in welchem er den Herrn Profeſſor Philippi den 20ſten Junius 1734. angetroffen, ans Licht geſtellet, und in meinem Vorbericht gemeldet, daß der Herr Prof. Philippi, wie der Medicus gemuthmaſſet, den 21ſten Junius, Abends um 6 Uhr 53 Minuten, wuͤrcklich dieſes Zeitliche geſegnet.
Jch haͤtte mir nimmer eingebildet, daß ſich je- mand unterſtehen wuͤrde, mir eine ſo bekannte und ofenbahre Sache ſtreitig zu machen: Allein ich habe, zu meiner nicht geringen Befremdung, erfahren muͤſ- ſen, daß es wuͤrcklich ſo wunderliche Leute gebe, die meine wahrhafte Nachricht von dem Tode des Hrn. Prof. Philippi vor falſch, und den glaubwuͤrdigen Bericht eines beruͤhmten Medici vor erdichtet, aus- zuſchreyen das Hertz haben.
Es hat ſich nicht allein ein Ungenannter gefunden, der eine Nachricht in die Hamburgiſchen B erichte ruͤcken laſſen, darinn er behauptet, der Herr Prof. Philippi ſey noch am Leben; ſondern es hat auch die ſogenannte geheime Patriotiſche Aſſemblée eine ei- gene Vertheidigungs-Schrift, oder ein ander weiti- ges Bedencken an den Herrn Prof. Philippi, nebſt zwoen Beylagen, drucken laſſen, und will die Welt
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Jch habe vor einigen Monathen einen
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Medici von dem Zuſtande, in welchem
er den Herrn Profeſſor Philippi den
20ſten Junius 1734. angetroffen, ans Licht geſtellet,
und in meinem Vorbericht gemeldet, daß der Herr
Prof. Philippi, wie der Medicus gemuthmaſſet, den
21ſten Junius, Abends um 6 Uhr 53 Minuten,
wuͤrcklich dieſes Zeitliche geſegnet.
Jch haͤtte mir nimmer eingebildet, daß ſich je-
mand unterſtehen wuͤrde, mir eine ſo bekannte und
ofenbahre Sache ſtreitig zu machen: Allein ich habe,
zu meiner nicht geringen Befremdung, erfahren muͤſ-
ſen, daß es wuͤrcklich ſo wunderliche Leute gebe, die
meine wahrhafte Nachricht von dem Tode des Hrn.
Prof. Philippi vor falſch, und den glaubwuͤrdigen
Bericht eines beruͤhmten Medici vor erdichtet, aus-
zuſchreyen das Hertz haben.
Es hat ſich nicht allein ein Ungenannter gefunden,
der eine Nachricht in die Hamburgiſchen B erichte
ruͤcken laſſen, darinn er behauptet, der Herr Prof.
Philippi ſey noch am Leben; ſondern es hat auch die
ſogenannte geheime Patriotiſche Aſſemblée eine ei-
gene Vertheidigungs-Schrift, oder ein ander weiti-
ges Bedencken an den Herrn Prof. Philippi, nebſt
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. [453]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/545>, abgerufen am 22.11.2024.
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